Two Night Stand
sie immer müder wurde. Alle waren nett und zuvorkommend, doch es war auch anstrengend, ihnen zuzuhören und zu folgen.
Tim sah sie liebevoll an. „Bist du müde?“
Shona nickte nur. „Aber bitte nichts sagen“, bat sie ihn.
„Sie werden Verständnis haben“, flüsterte er ihr zu, dann wandte er sich an seine Eltern und Sev und Manuela. „Shona ist müde, ist es okay, wenn ihr morgen wiederkommt?“
„Oh natürlich“, Tims Mutter war sofort bei ihr. „Ruh dich aus, meine Liebe.“
„So, die wären wir los“, Tim schloss die Türe hinter seinen Eltern und kam zu Shona ans Bett. „Soll ich auch gehen?“
„Nein, bitte bleib“, bat sie ihn und klopfte auf ihr Bett. Tim legte sich zu ihr und Shona kuschelte sich in seine Arme.
„Sag mal, wir haben noch gar nicht darüber gesprochen, aber hast du denn schon Namen für die beiden?“
Shona schaute ihn betont unschuldig an. „Ja, hab’ ich…“
„Verrätst du mir sie auch?“
„Die wirst du schon noch erfahren“, es blitzte in ihren Augen auf, das Gespräch fand sie jetzt sehr interessant, sie wurde munterer.
„Shona, bitte. Willst du mich echt warten lassen bis zur Geburt?“, schmollte er.
„Na ja, ich habe mich schon entschieden“, sie zuckte mit den Schultern.
„Habe ich gar kein Mitspracherecht?“, Tim warf ihr einen Hundeblick zu, sie musste grinsen.
„Eigentlich nicht“, gluckste sie. „Okay, ich will mal nicht so sein, das Mädchen soll Caitriona heißen und der Junge Hamish. Das sind schottische Namen“, verkündete sie ihm, gespannt sah sie ihn an und versuchte, nicht laut zu lachen.
„Wie?“, Tim setzte sich im Bett auf. Das konnte jetzt ja wohl unmöglich ihr Ernst sein!
„Caitriona und Hamish“, wiederholte sie brav.
„Shona… also… bei aller Liebe…“, Tim fuhr sich mit den Händen nervös durch die Haare.
„Was?“, sie machte ein gespielt empörtes Gesicht. „Gefallen sie dir etwa nicht?“
„Na ja, also… ich meine… die Namen sind doch sehr ungewöhnlich, findest du nicht?“
„Nö“, antwortete sie ungerührt.
„Aber wir leben ja in Deutschland… und… also überleg doch mal, wenn man da den Nachnamen ‚von Hofmannsthal’ hintersetzt, das klingt doch eher… also…“
„Das klingt blöd, stimmt. Aber ich heiße ja zum Glück ‚Miller’“, grinste sie ihn an.
„Aber doch nicht für immer. Ich meine, wir werden doch bestimmt heiraten und…“
„Davon weiß ich aber nichts. Und wer sagt denn so was?“, sie musterte ihn aus zusammengekniffenen Augen, er wand sich ganz schön, vielleicht war es gemein, ihn so leiden zu lassen… obwohl… nein, war es eigentlich nicht, befand Shona dann.
Tim nahm ihre Hand in seine. „Ich weiß, davon ist jetzt noch nicht die Rede, aber…“
„Stimmt, ich weiß ja noch nicht mal, ob ich dich behalte.“
„Shona bitte: Findest du nicht, dass die Namen zu, äh, schwierig sind? Ich meine, auch andere Kinder müssen sie ja aussprechen“, versuchte Tim es erneut.
„Wie sollen sie denn sonst heißen? Etwas Timotheus und Renate?“
„Nein, natürlich nicht, aber es gibt doch so viele schöne Namen…“, er streichelte zärtlich über ihr Gesicht, Shona genoss diese leichte Berührung und hätte am liebsten geschnurrt. „Ich mag Alexander und Victoria“, erlöste sie ihn dann. „Bei dem Jungen hätte ich gerne noch ‚Kyle’ als Zweitnamen dazu genommen, mein Vater hieß so.“
Tim fiel ein Stein vom Herzen, doch dann sah er sie beleidigt an. „Du hast mich also hochgenommen, was?“, er krabbelte zu ihr aufs Bett und hockte sich auf ihre Beine. „Dafür wirst du mir büßen, Teufelchen.“
Tims Hände fuhren unter ihr Shirt und streichelten an ihrer Taille entlang über ihre nackte Haut.
„Nicht kitzeln!“, quiekte Shona auf.
„Oh doch!“
„Schwangere darf man nicht kitzeln!“, protestierte sie lachend.
„Wer sagt denn so was?“
„Ich!“
Tim lachte jetzt laut auf, dann legte er sich wieder neben sie und sah sie verliebt an. „Alexander und Victoria – das gefällt mir“, lächelte er.
„Mir auch, Timotheus“, Shona schmiegte sich wieder an ihn heran, sie unterdrückte ein Gähnen.
Tim hielt sie ganz fest in seinen Armen, er küsste ihre Stirn und fuhr dann mit seinen Lippen ihr Gesicht entlang. „Schlaf gut, meine Schöne.“
„Werde ich, mein Schöner“, noch einmal lachte sie leise auf, dann gewann die Müdigkeit die Oberhand.
Tim hörte schon von weitem lautes Gelächter aus dem
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