Two Night Stand
Blick zu. „Kannst du mir einen Gefallen tun?“
„Kommt drauf an“, er sah sie misstrauisch an.
„Kannst du so tun, als wären wir zusammen? Bitte…“
„Warum denn das schon wieder?“, stöhnte er auf. „Ein lästiger Macker?“
Shona nickte eifrig. „Ich will jemanden loswerden, der Kerl verfolgt mich, vielleicht kapiert er es dann“, bettelte sie weiter.
„Ach Shona“, Bert verdrehte die Augen, dann rutschte er aber zu ihr hinüber und legte einen Arm um ihre Schultern. „Du bist mir was schuldig – wieder einmal“, raunte er ihr zu und küsste sie auf die Wange.
„Danke“, Shona revanchierte sich mit einem zarten Kuss auf seinen Mund.
Tim schaute schnell weg, also doch, sie war mit einem Typen hier, damit hätte er wohl rechnen müssen, so wie sie drauf war, aber es piekste ihn doch ein bisschen an.
„Tja, sieht so aus, als hätte sie sich schon getröstet“, grinste Andreas. „Life is a bitch…“
Tim zückte sein Portemonnaie und holte einen Geldschein heraus. „Zahlen“, brummte er den Wirt an, seine gute Laune war schlagartig verflogen.
„Hey, wenn die mit jedem rummacht, dann ist sie es doch nicht wert, sich darüber zu ärgern“, versuchte Andreas ihn zu trösten.
„Schon okay“, blaffte Tim ihn an. „Ich finde den Laden eh zum Kotzen.“ Ziemlich angefressen verließ er die Kneipe, er drehte sich nicht noch einmal zu ihr um, er sollte sie wirklich abschreiben, das war wohl das Beste.
„Er ist gegangen“, flüsterte Isabelle Shona ins Ohr.
„Echt?“, Shona schaute sich wieder um, tatsächlich, der Platz an der Theke war leer.
„Mission erfüllt?“, lachte Bert.
„Ja“, antwortete Shona zerknirscht, irgendwie fand sie die Idee mit Bert plötzlich total dämlich, auch wenn Tim ihr mit seiner Anhänglichkeit auf die Nerven gegangen war, jetzt tat er ihr auf einmal leid. Sie seufzte auf.
„Was ist jetzt los?“, hakte Isa direkt nach.
„Ach… nichts…“, knurrte Shona. „Warum taucht der denn hier auf? Warum? Das ist doch gar nicht seine Welt!“, fuhr sie ihre Freundin dann an. „Ich meine, dann darf er sich doch nicht wundern, wenn ich mich mit anderen amüsiere, oder?“
„Und wie du dich amüsierst, du sprühst ja geradezu vor guter Laune“, spottete Isabelle. „Wenn er dich so nervt, warum bist du dann jetzt so böse? Sei doch froh, dass er weg ist…“
„Bin ich ja“, antwortete Shona leise. Aber so ganz richtig war das dann doch nicht. Irgendwie hatte es ihr ja doch geschmeichelt, dass er hier hergekommen war.
Shonas Laune war auf dem Nullpunkt angekommen. Sie hatte sich wirklich auf den Abend gefreut – und jetzt? Wieso war Tim aufgekreuzt? Was sollte das? Und warum war sie zuerst sauer darüber, dass er da war, und jetzt, wo er nicht mehr da war, war es auch irgendwie nicht gut?
Doch alles Grübeln brachte auch nichts, sie hielt es nicht mehr aus, schnappte sich ihr Handy und ging hinaus vor die Türe des ‚ Pitcher’s’. Genervt wählte sie Tims Nummer.
Tim sah verwundert auf das Display, Shona rief ihn an, eigentlich sollte er sie einfach wegdrücken. Doch dann siegte natürlich seine Neugier, was wollte sie denn noch? Wollte sie ihm die nächste Schimpftirade an den Kopf werfen?
„Ja?“, er hielt sich mit einer Hand das freie Ohr zu, hier im Club war es sehr laut, schnell ging er Richtung Toiletten, dort war es ruhiger.
„Hi, ich bin’s“, sagte Shona zerknirscht ins Telefon.
„Ich weiß. Was ist los? Hat dich dein Neuer so schnell abgeschossen?“
„Was geht dich das an?“, schnaubte sie, er schaffte es wieder mal mühelos, sie auf hundertachtzig zu bringen.
„Nichts, aber ich frage eben trotzdem. Warum rufst du an?“
„Ich… also… warum warst du wirklich im ‚Pitcher’s’?“, hakte sie nach.
„Hab ich dir schon erzählt.“
„Ich will aber die Wahrheit hören. Mach mir doch nichts vor!“
„Okay, also die Wahrheit. Ich wollte mal sehen, ob ich dich erwische. Ist das so schlimm?“, antwortete er ehrlich.
„Ich dachte, ich habe mich klar ausgedrückt. Ich will nicht nochmal mit dir ins Bett.“
„Okay, dann… dann lass uns eben essen gehen…“
‚ Alter – bist du irre geworden? Tickst du jetzt total aus? Du hast sie doch nicht mehr alle, was tust du dir da an? ’, tobte es in ihm los, doch um genau darüber nachzudenken, war es jetzt eh zu spät.
„Wie bitte?“, Shona schaute verdutzt ihr Handy an, hatte sie sich jetzt verhört?
„Lass uns essen gehen. Einfach
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