Two Night Stand
tat es ja auch leid, die letzten Wochenenden bei ihm waren immer sehr schön gewesen, sie hatte es genossen, mit ihm zusammen zu sein. Und sie dachte auch einfach nicht darüber nach, wie sie das benennen sollte, was da zwischen ihm und ihr war.
„Hm, kann ich dich gar nicht überreden?“
„Ich denke, du wirst es überleben“, kicherte Shona. Er klang ehrlich enttäuscht, und das freute sie natürlich auch. „Nein, es geht nicht.“
„In Ordnung, dann beanspruche ich dich aber das Wochenende danach. Du kannst direkt Freitag schon hier anrücken“, bestimmte er.
„Lass uns darüber noch mal reden. Ich plane ungern so weit im Voraus.“
„Weit im Voraus? Das sind gerade mal anderthalb Wochen“, protestierte Tim.
„Ja, sag’ ich doch“, lachte sie auf, dann drückte sie ihn weg.
„Na toll“, grummelte er in sich hinein, dann rief er Andreas an und hörte sich um, was die Clique so vorhatte. Sie wollten in ihren Stammclub, Tim meldete sich an, dass er mitkommen würde.
„Oh, wie kommt es?“, ätzte Andreas durchs Telefon. „Ist deine Bettgespielin krank?“
„Geht es dich IRGENDETWAS an? Ich hab’ dir doch schon gesagt, du sollst mich damit nicht weiter nerven!“
„Was bist du denn immer so empfindlich, was die Kleine angeht?“
„Lass uns einfach nicht über sie reden, ja? Dann ist alles gut!“
„Okay, und weil ich Geburtstag habe, darf ich auch entscheiden, wo wir hingehen“, frohlockte Isabelle fröhlich.
„Natürlich – du bist die Chefin“, Shona umarmte sie noch einmal herzlich. Isabelle hatte sich keine Fete gewünscht, sondern wollte einfach mit allen zusammen ausgehen.
„Gut, ich möchte in die Bar, wo wir vor ein paar Wochen mal waren, könnt ihr euch noch erinnern? Dieser noble Schuppen, wo Shona den Hofmannsthaler so angepiekst hat“, nickte Isabelle eifrig.
„Uh, muss das sein?“, Shona verzog das Gesicht. Sie hatte sich zwar gut amüsiert dort, das lag aber in erster Linie daran, dass sie Tim dort so geärgert hatte. Die Bar fand Shona ganz schrecklich versnobt.
„Isa bestimmt, so ist es abgemacht“, mischte Bert sich ein.
„Also gut, was bleibt mir anderes übrig?“, ergab sich Shona in ihr Schicksal. „Da muss ich mich aber noch umziehen…“
„Such dir was von mir aus“, Isabelle zog sie mit ins Schlafzimmer und stellte sich mit Shona vor den Kleiderschrank. „Wir werden schon was finden…“
Tim wurde von seinen Freunden mit lautem ‚Hallo’ begrüßt.
„Bist du auch endlich mal wieder da?“, strahlte Jenny ihn an.
„Siehst du doch, oder?“, Tim zwinkerte ihr zu, dann fiel sein Blick auf eine junge, sehr aufreizend gekleidete junge Frau, die neben ihr stand. „Und wer ist das?“
„Das ist Lena, eine Freundin. Lena, das ist Tim“, machte Jenny die beiden bekannt.
„Freut mich. Warst du schon öfter hier?“, erkundigte Tim sich. Sie gefiel ihm, sie war vielleicht etwas sehr sexy gekleidet, aber die Einblicke, die sie dadurch gewährte, waren nicht zu verachten.
„Letzte Woche mit Jenny“, antwortete sie ihm lächelnd. Tim registrierte, dass sie ihn taxierte, wenn sie einem Flirt nicht abgeneigt war, würde ihm das sehr entgegen kommen. Vielleicht brachte es ihn auf andere Gedanken, denn die waren sehr oft bei Shona. Er bereute es immer noch, dass sie keine Zeit für ihn hatte.
„Tanzt du mal mit mir?“, gurrte Lena, sie sah ihm lange in die Augen.
‚Bingo. Sie hat angebissen.’
„Aber sehr gerne doch, schöne Frau“, er nahm ihre Hand und zog sie mit sich.
„Siehst du, diesmal bist du problemlos reingekommen“, freute Isabelle sich. „Das liegt nur an meinen Klamotten.“
„Ich bin letztes Mal auch mit normalen Sachen am Türsteher vorbei. Man muss nur wissen, wie es geht.“
Sie drängten sich durch die Menge, es war schon sehr voll in der Bar, viele tanzten und sie erkämpften sich mühsam einen Weg.
Shonas Laune wurde dadurch nicht besser, sie mochte es zwar, wenn die Lokale gut besucht waren, aber wenn es so voll war, dann ging es ihr doch schon auf die Nerven. Immerhin ergatterten sie einen Platz an der Bar, Shona bestellte sich gleich eine Flasche Bier, dann stießen sie alle mit Isabelle an.
Da es zum Unterhalten viel zu laut war, ließ Shona ihren Blick über die Leute hier schweifen. Wie sie es schon befürchtet hatte, war die Snob-Dichte hier drin sehr hoch. Doch dann erstarrte sie, es traf sie wie ein Schlag in die Magengrube, dort, am anderen Ende des Tresens, stand Tim. Er hatte
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