Two Night Stand
gesagt?“, erwiderte er genervt.
„Nein, aber du hast sie doch letztes Wochenende vernascht. Und jetzt schon wieder? Das riecht stark nach Beziehung…“
„Ich habe mich schon öfter mal mit den gleichen Frauen getroffen, schon vergessen?“, Tim fand seinen Freund gerade unglaublich blöde.
„Ja, aber die waren anders. Du könntest doch wesentlich Pflegeleichtere und besser zu dir Passende finden. Aber du triffst dich mit der Kleinen, also muss da schon mehr dran sein.“
„Der Sex mit ihr ist saugeil, das ist der Grund. Und sie sieht das genauso, sie will keine Beziehung, ich auch nicht.“
„Also ihr trefft euch nur zum Ficken?“, brachte es sein Freund auf den Punkt.
„Ja, so ist es“, Tim schaute ihn böse an, musste der so reden? Wie sich das anhörte…
„Na dann, viel Spaß. Bin gespannt, wann du sie leid bist“, Andreas zuckte mit den Schultern. „Aber wenn sie echt so klasse ist, dann kannst du mir ihre Nummer geben. Vielleicht hat sie ja mal Lust auf Abwechslung.“
Tim packte ihn am Kragen und drückte ihn mit dem Rücken an die Theke. „Pass auf, was du sagst!“, zischte er ihm böse zu.
„Hey Jungs – ruhig bleiben, okay?“, Tom, der Barkeeper, ergriff Tim mit fester Hand an der Schulter. „Alles klar?“
Tim atmete tief durch, Andreas sah ihn entsetzt an, jetzt besann er sich auch wieder und ließ seinen Freund los. „Tut mir leid“, stammelte er nur und schüttelte über sich selbst den Kopf.
Andreas murmelte leise etwas, Tim konnte es nicht verstehen, wahrscheinlich war das auch ganz gut so.
Er blieb nicht mehr lange in der Bar, er wartete nur noch, bis die anderen Freunde da waren, und hielt höflichen Smalltalk, dann verabschiedete er sich.
Gott sei Dank war ihm auch Andreas nicht mehr böse, Tim wusste auch nicht, warum ihm in dem Moment so dermaßen die Sicherungen durchgebrannt waren.
Er atmete tief die frische Luft ein, als er vor der Bar stand, und verspürte den unwiderstehlichen Drang, im ‚Pitcher’s’ vorbeizufahren, doch er wusste, dass er Shona nicht zu sehr auf die Pelle rücken durfte.
„Du triffst dich schon wieder mit ihm?“, Isabelle riss überrascht die Augen auf.
„Ja, hab’ ich doch gesagt.“
Eigentlich wollte sie ihrer Freundin gar nichts von der Verabredung mit Tim erzählt haben, aber Isa hatte einfach keine Ruhe gegeben.
„Dann seid ihr zusammen, ja?“
„NEIN! Sind wir nicht! Wir haben nur jede Menge Spaß – du verstehst?“, zickte Shona sie an.
„Nein, verstehe ich nicht. Man kann sich doch nicht nur zum Vögeln treffen, da muss doch mehr dahinterstecken“, antwortete Isabelle böse. „Du bist verknallt, gib es doch zu!“
„Boah, ich flippe gleich aus! Nein, ich bin nicht verknallt, und ja, doch, wir treffen uns nur zu diesem einen Zweck. Und jetzt kannst du von mir denken, was du willst!“
„Na, du kannst mir viel erzählen, das heißt noch lange nicht, dass ich das glaube“, schmollte ihre Freundin. „Aber mach dir ruhig was vor und lüg dir in die Tasche!“
Shona wurde das Ganze jetzt zu blöde, sie bestellte den Kellner und bezahlte ihren Deckel. „Ich geh’ jetzt. Wir telefonieren“, knurrte sie ihre Freundin an, dann drückte sie sie aber doch zum Abschied herzlich. „Ich weiß, dass das komisch klingt, es ist aber so. Nimm das einfach mal so hin, okay?“
„Okay… Shona?“
„Ja?“
„Ich habe Angst, dass er dir wehtut.“
„Das kann er nicht, das würde ich niemals zulassen!“
Tim sah erwartungsvoll auf die Uhr, es war gleich sechs, er war gespannt, ob Shona pünktlich war. Er musste sich eingestehen, sogar ein bisschen nervös zu sein, nervös und voller Vorfreude. Die ganze Woche über war seine Anspannung stetig gestiegen, er hatte sich diesen Tag richtig herbeigesehnt.
Es klingelte, schnell ging Tim an die Türe.
„Komm rauf“, sagte er nur in die Sprechanlage und betätigte den Türöffner.
„ Supa Alta, finde ich jetzt voll korrekt, dass du mich reinlassen willst“, dröhnte eine Männerstimme aus dem Lautsprecher, Tim zuckte unwillkürlich zusammen.
„Verpiss dich!“, schrie er hinein, was war denn das bloß für ein Penner gewesen? Nur gut, dass ein Fremder kaum wissen konnte, wer hier welche Wohnung bewohnte.
Shona bekam sich kaum noch ein vor Lachen, sie stupste den Typen neben sich in die Seite und gab ihm die versprochenen fünf Euro. Sie mochte zwar diese Schnorrer auf der Straße nicht, aber der hier hatte sich das Geld wirklich
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