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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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Bauen Kellerverstecke und so was.“
    „Das Problem von denen ist, dass die so fest an ihrem
Kram kleben. Die müssten einfach nur nach Norden gehen, wenn im Süden ein
Vulkan hochgeht, richtig? Aber das können die nicht, dazu haben die zu viel
Angst, ihre Sachen zu verlieren.“
    James verlor schlagartig auch noch das letzte bisschen
Motivation, hier durchzuhalten. Er machte sich auf die Suche nach Kate, Pix und
Carmino. Denen konnte er immerhin einen Erfolg vermelden und die Richtung
nennen, in die es ab jetzt ging. Aber Carmino war wieder einmal mittendrin in
einer Vorführung seiner Sprünge. Kate war nirgends zu sehen – er konnte sich
nicht erinnern, sie heute überhaupt schon mal gesehen zu haben. Pix entdeckte er
schließlich auf den Stufen eines Wagens, wo sie, umgeben von kleinen Kindern,
die sie nicht beachtete, eine Teigtasche mampfte. Fleischsoße lief über ihre
Hand, und der Pickel an ihrer Nase glühte in tiefem Blaurot. Mit stumpfen,
irgendwie traurigen Augen starrte sie ins Leere und bemerkte ihn erst, als er
sich neben sie setzte.
    „Was ist?“, nuschelte sie durch einen riesigen Bissen
hindurch und rutschte demonstrativ ein Stück von ihm ab.
    „Hab was zu erzählen.“
    Sie schluckte, hustete dann ausgiebig. „War – war der
Typ da?“, krächzte sie.
    „Noch nicht. Was anderes. Kurzfassung: Ich weiß, wo
wir hinmüssen, um diesen Schatz zu finden, von dem ich euch erzählt habe.“
    „Och, das!“, sagte sie enttäuscht. „Ich dachte, du
hättest endlich was Richtiges. Wo wir ’nen Schlepper finden, was er kostet und
so!“
    „Hallo, ich hab was rausgefunden! Ligissila,
das ist das Ziel. Da müssen wir zuallererst hin. Ohne Geld kein Schlepper.“
    „Ligissila – kenn ich das?“, fragte sie lustlos.
    „Ich glaub, das ist im Norden irgendwo. Das kam doch
in dem Theaterstück damals vor. Über den Brogorschlächter.“
    Sie zuckte die Schultern.
    „Wo ist Kate?“
    „Ach die – die lässt sich wieder mal irgendwo
durchficken, wie üblich.“
    „Herrgott –! Werd doch mal erwachsen, ja?“
    „Meinst du – meinst du, er ist sehr – unglücklich?“,
fragte sie dann zu seiner Überraschung und nickte zu der Gruppe hin, die beim
Wagen gegenüber stand – Stanwell, Halfast und zwei Männer von den Brennaghanns.
„Redet er darüber? Mit euch?“
    „Hä? Halfast ? Meinst du den etwa?“, fragte er
verblüfft. „Bestimmt ist er total entzückt von diesem Fest. Hör mal, wenn du
Kate siehst, sag ihr, ich will mit ihr reden.“
    „Das sind voll die Barbaren hier! Wusstest du, dass
die beweisen müssen, dass sie – na ja, dass sie es miteinander getrieben haben?
Nachdem sie geheiratet haben, meine ich?“
    „Was? Das – das ist doch bei vielen Kulturen so.“ Die
Vorstellung widerte ihn trotzdem an.
    „Dafür ist dieser bridalle , das hat Nella mir
erklärt. Die müssen –“
    „Verschon mich, Pix! Ich will das nicht wissen,
klar?“, wehrte er energisch ab und stand auf. „Es ist mir scheißegal, was die
hier machen.“
    „Wenn du zulässt, dass einer von denen mich kriegt …
du weißt schon, was du da von Horgest gesagt hast! Also, wenn du das zulässt,
dann bring ich mich um.“
    Er seufzte. „Ich dachte, in dem Fall wolltest du ihn
kastrieren! Aber keine Sorge, keiner von denen heiratet dich. Und ich versteh
deine Aufregung nicht. Du redest doch in einer Tour die Fuck-Sprache!
Also, wieso machst du so ’nen Aufstand, bloß weil’s andere tatsächlich tun?“
    „Du bist doch nur ein blöder Wichser!“
    Eine Antwort, die für sich selbst sprach.
    „Genau“, sagte er müde. „Da weiß ich doch wenigstens,
woran ich bin. Also, sag Kate Bescheid, wenn du sie siehst. Mir reicht’s jetzt
hier.“
    Aber er hatte den Rand des Brennaghann-Lagers noch
nicht erreicht, als er plötzlich Orla entdeckte. Sie war von einem Haufen von
Montagu-Frauen umringt, die alle heulten und schluchzten und ihr um den Hals
fielen – im Moment lagen sich Nella und sie in den Armen. Man hätte denken
können, die kapierten jetzt erst, dass sich ihre Wege nun trennten. Als hätten
sie das nicht schon seit einem Jahr gewusst.
    „Heulende Weiber“, meinte Firn, der auf einmal wieder
neben ihm stand. „Untrügliches Zeichen dafür, dass die Sache hier bald ein Ende
hat!“
    Damit behielt er Recht. Ein paar Minuten später
versammelten sich die drei Trupps wieder in einem großen Halbkreis um das
nunmehr verheiratete Paar Petare und Orla Gordien. Während sich der

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