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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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Bruder nachmachen. Verqualmte allen
anderen die Luft, aber sie ließen ihn in Ruhe. Sogar Firn sagte selten etwas.
Der verschwand zum Schlafen ja ohnehin zu Jujuna.
    Ja, in der Zeit bis zum Schlafen und während der
Nachtwachen, da fehlten Halfasts Ruhe, seine überlegten Kommentare; er war
einfach nötig gewesen, um aus den jukannai eine Runde zu machen, das
merkte man jetzt. Vor allem, weil sich auch Stanwell zurzeit nur selten bei
ihnen blicken ließ. Der war mit seinem Eheleben beschäftigt.
    Um sich nicht wieder in fruchtlose Gedanken zu
verlieren, ging James zu den anderen hinüber. Sie unterhielten sich mit einer
Gruppe Holzfäller, die gerade Pause machten. Im Moment lachten sie Carmino aus,
der ein Stück von ihrem Proviant probiert hatte. Sein Gesicht verzog sich zu einer
komischen Fratze aus Ekel.
    „Das ist Panster, Kleiner“, sagte einer. „Gutes
Futter, wenn du keine Weiber um dich hast, die das Kochen für dich erledigen. Kann
aber sein, dass das Stück da schon ’n bisschen älter war … Könnte schon ’n
bisschen Schimmel an den Pilzen dran gewesen sein –“
    Carmino spuckte das Zeug wieder aus und spülte schnell
mit Wasser aus der Kruke nach. Die Männer lachten wieder, und James wählte
einen Platz am Rand der Stämme, um dem Gespräch zu folgen, das der Chef mit dem
führte, der hier der Vorarbeiter zu sein schien.
    „Noch knapp sechs Stunden flussaufwärts, dann seid ihr
in Aube“, hatte der Mann gerade gesagt.
    „Alles in Ordnung da oben?“
    „Hm – ja. Doch, kann man so sagen. Für uns Aubessians
jedenfalls. Für die Fremden hat der Maikron allerdings die Tore geschlossen. Da
kommt keiner mehr weiter rein als bis nach Tygg Radasse, ins Hafenviertel. Tygg
Radasse kennt ihr ja sicher, wenn ihr schon öfter hier wart. All diese
Flüchtlinge! Der Maikron will nicht, dass die unsere schöne Stadt überrennen.
Er sagt, bei uns ist alles in Ordnung, und solang jeder das tut, was seine
Aufgabe ist, bleibt das auch so. Und daran halten wir uns, meine Männer und
ich.“
    „Nicht mal zum Larenni-Dunim dürfen diesmal Fremde
rein. Sonst kommen dann immer viele Gäste in die Stadt, vor allem, wenn der
Bretvaldan zur Herbstjagd da ist. Aber dieses Jahr – nix! Da lässt der Maikron
nur die hohen Herren rein, Präfekten, Eldormen, so was“, sagte der junge
Waldarbeiter, der Carmino von seinem Proviant abgegeben hatte.
    „Ja, und manch einer findet’s nicht richtig und
meckert rum“, fuhr der Vorarbeiter mit einem warnenden Blick auf seine Leute
fort. „Weil die Fremden ja immer Geld in die Kassen bringen. Aber ich sag, wenn
der Maikron sagt, nein, dieses Jahr nicht – dann sag ich: Er wird’s schon
wissen! Wir wollen kein Fieber und keine Flüchtlinge, die sich dann womöglich
noch in der Stadt festsetzen. Nichts für ungut, aber Aube war immer eine Stadt
ohne Treibser, und so soll das auch bleiben.“
    „Ja, lasst die Treibser nach Norden rennen! Und alle
anderen auch! Wir sind jedenfalls nicht so blöd und glauben, dass es bei uns
Asche regnen wird!“, rief ein alter Arbeiter und brach sich einen riesigen
Klumpen von dem Panster-Zeug ab. „Was wir da in den letzten Wochen den Fluss
haben rauffahren sehen – Larenni, Ska, das glaubst du nicht! Spitzhüte – Leute
aus dem Karuleiru, in ganzen Massen! Die hab ich nicht mehr gesehen, seit ich
vor fünfzig Jahren als junger Kerl zur See gefahren bin!“
    James hörte fasziniert zu, nicht wegen des Themas, das
wurde zurzeit in jedem Gaubel und Tygg erörtert, durch den sie gekommen waren.
Aber das Englisch, das die Waldarbeiter sprachen, klang vertrauter als alles,
was er in Salkurning bisher gehört hatte.
    „Deshalb frag ich mich, Ska Montagu, ob‘s schlau von
euch ist, nach Aube zu ziehen“, sagte der Vorarbeiter. „Man wird euch gar nicht
in die Stadt lassen, denk ich!“
    „Oh doch, das wird man schon“, erwiderte der Chef mit
siegesgewisser Ruhe. Er spülte mit einem Schluck Wasser den letzten Löffel
Zemmes herunter und wischte sich den Mund ab, bevor er seine Trumpfkarte aus
dem Ärmel zog. „Der Stern von Montagu hat – als einzige
Peregrini-Truppe, wie ich hinzufügen möchte! – eine seit zweihundertundfünfzehn
Jahren gültige Sondererlaubnis für eure schöne Stadt! Der Maikron George
Gascoigne – damals noch unabhängiger König von Maikonnen – hat sie eigenhändig
unterzeichnet und meinem Vorfahren, Jonathan Montagu, persönlich ausgehändigt.
Jonathan – wenn ich das noch erwähnen darf – hatte sein

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