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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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Handwerk beim
berühmtesten aller Schauspieler gelernt, bei Helian Dawling selbst, bevor er
dann den Stern gründete. Und mit dieser Urkunde wird der Stern von
Montagu auf ewige Zeit zur ‚Schauspielertruppe, die den Hof erfreut‘ ernannt.
Seit den Zeiten von Maikron George kommen wir alljährlich im September an den
Hof von Aube und spielen, was die Herrschaften von uns zu sehen wünschen! Und
ich habe auch ein ganz frisches Schreiben hier, in dem der Maikron uns gerade
für den morgigen Abend zu sich bestellt, damit wir ihnen den Warric von
Strath aufführen!“
    Dieser blumigen Rede lauschten die Waldarbeiter mit
gebührender Aufmerksamkeit. Dann fiel endlich auch einem ein, dass er die
Truppe schon einmal gesehen hatte. „Ihr hattet ein Mädchen dabei, das auf dem
Seil tanzte, das weiß ich noch, weil meine Alte so gekeift hat darüber! So was
sollte verboten werden, meinte sie, dass Frauen sich öffentlich so zeigen! Aber
sie war gut, das schon! Und da war auch ein Messerwerfer, der hat den Leuten
Äpfel und sogar ’ne Aprikose vom Kopf geworfen mit seinen Messern! An so ’ner
Scheibe! Sogar rückwärts konnte der das, ohne hinzusehen!“
    „Ja, da hast du die richtige Truppe im Kopf. Der
Messerwerfer ist übrigens der da, der sich gerade den Eintopf in den Bart
löffelt“, sagte Stanwell.
    „Ja? Na, ich hätt dich nicht erkannt, Mann! Damals
hattest du immer so ‘nen Hut auf.“
    „Tja, dann werdet ihr ja vielleicht auch dieses Jahr
eingelassen werden …“, meinte der Vorarbeiter zweifelnd. „Wenn’s vom Maikron
selbst kommt … Hm, da kriegt ihr diesmal noch ’n besonderes Spektakel zu sehen!
Beim Rennen treten übermorgen nämlich beide Söhne vom Maikron an! Die Maikrona
hat ein neues Pferd gekauft – und was für eins! Ein halbes Königreich muss das
gekostet haben! Helwissa, ’ne reinweiße Stute, so ’n Riesenvieh mit
Ceraloc-Blut, hab ich gehört. Soll das schnellste Pferd in Salkurning sein!“
    „Hat schon zweimal in Harbauste gewonnen!“, erklärte
der junge Arbeiter.
    „Und jetzt wird Ulric sie reiten, der zweite Sohn vom
Maikron. Und der Maikronling tritt natürlich auch an, wie immer auf Bwinster.
Zwischen Ulric und Claude schwelt es schon, seit Claude die Rittergarde
anführt. Und jetzt soll er ja bald auch noch Präfekt von Skilsinen werden … und
wo doch der Ulric immer nur zuhause in Aubrelier rumhängt … Ich sag euch, das kracht
noch dieses Jahr!“ Er sah nicht so aus, als wäre ihm diese Aussicht unwillkommen.
„Dieses Pferd wird nämlich gewinnen, selbst wenn Ulric es reitet!“
    „Er hat drei Monatslöhne drauf gewettet“, erläuterte
der junge Arbeiter und deutete mit dem Kopf ehrfürchtig auf seinen Kollegen.
    „Das Rennen findet also statt? Und der ganze Jahrmarkt
auch?“, fragte Juniper begierig.
    „Aber klar! Wir in Aube lassen uns das Leben doch
nicht von irgend ’nem Vulkan im Süden bestimmen!“
    „Der Bretvaldan kommt ja auch ganz wie immer zur
Herbstjagd! Altes Herrscherblut eben. Solche Leute lassen sich von so einem
Quatsch nicht beeindrucken!“
    „Norbrant kommt? Trotz allem?“, fragte der Chef
überrascht.
    „Na klar. Morgen. Mit seiner ganzen Garde. In der
Stadt steht schon jeder Custodian auf seinem Posten! Mein Bruder ist einer von
ihnen!“
    „ Morgen , sagst du?“ Der Chef sah plötzlich aus,
als hätte er in was Saures gebissen. „Hört ihr das, Leute? Das bedeutet, dass
wir morgen nicht nur vor dem Maikron, sondern auch gleich vor dem halben Hof
von Edinnilor spielen werden … oh gütige Larenni! Und das, wenn meine besten
Leute … Himmel, was machen wir nur …“ Er stand auf und verschwand mit langen, gerade
eben noch würdevollen Schritten in seinem Wagen.
    „Was hat er denn?“, fragte der Vorarbeiter.
    „Muss sich um die Vorbereitungen kümmern.“ Lowell sah
selbst beunruhigt aus. „Wir haben noch ‘ne Probe vor uns heute.“
    „Ihr spielt wirklich in Aubrelier? Vor dem Maikron?“
    „Ja. Jedes Jahr.“
    „Mann, da könnt ihr ja ’nen Blick aus nächster Nähe
auf die Maikrona werfen! Wir kriegen sie immer nur von weitem zu sehen.
Angeblich nutzt sie Schwarze Künste, um –“
    „So ein Quatsch, Hanson, red doch nicht so einen Quatsch über unsere Maikrona, noch dazu vor Fremden!“, unterbrach ihn der Vorarbeiter
scharf. „Dieses Gerede! Nur weil sie eine schöne Frau ist!“
    „Ja, Lindine Gascoigne ist die schönste Frau von ganz
Salkurning! Und Norbrant kommt jedes Jahr, weil er sie so gern anglotzt –

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