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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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jetzt darüber nachdenken
musste. „Ich kann einfach nicht darüber reden. Bitte. Sag’s mir einfach, hast
du wirklich noch nie was von solchen Höhlen gehört?“
    „Nein. Wie gesagt, ich war ein Kind damals, und ich
war nur kurz dort. Frag vor Ort nach. Aber hast du nicht gehört, was die Leute
sagen? Ligissila ist zu. Die lassen keine Fremden mehr rein.“
    „Aber die Pilger ziehen trotzdem alle weiter dahin.
Sie wollen zum – zum Kumatinli.“ Er fühlte einen leisen Schauder, als er das
Wort aussprach. „Kennst du das?“
    „Diese Pilger quatschen doch die ganze Zeit davon. Es
ist ein Heiligtum. Ein dämlicher Felsen im Meer vor der Stadt. Für kupadannai ,
die ihre Zeit mit Beten und Jammern verschwenden.“
    „Vielleicht reicht es schon, wenn ich bis dahin
komme.“
    „James, ihr solltet zurückgehen! Das ist es, was ich
denke. Ihr solltet zum Stern zurückgehen und den Winter über bei denen
bleiben. Du warst wirklich krank. Und die beiden anderen – das sind noch
Kinder.“
    „Zurückgehen können wir immer noch. Wenn – wenn in
Ligissila alles schiefgeht –“
    „Nicht, wenn ihr euch mit der Pelektá angelegt habt.“
    Er klang schon wie Inglewing. Anscheinend endete jedes
Gespräch über ihre Pläne mit dieser Warnung. Aber für Firn war das hier
vermutlich das ausführlichste Gespräch, das er je geführt hatte. Und auch der
intensivste Versuch, jemanden mit Worten von etwas abzubringen. James war sich
der Ehre bewusst. Und erkannte die Gelegenheit, einer lang gezügelten Neugier
nachzugeben.
    „Wann warst du da? Als du noch – ein Gascoigne warst?“
    „Nein“, erwiderte er ohne erkennbare Regung.
    „Warum bist du weggegangen aus Aube?“, fragte James
schließlich geradeheraus.
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis Firn den
Themenwechsel verdaut hatte. Aber dann antwortete er doch. „Ich wollte nicht
zur Rittergarde. Ich wollte aufs Meer. Wollte mir die Welt ansehen und so.“
    „Und das ging nicht, als Gascoigne?“
    „Alle Gascoignes gehen zur Rittergarde“, sagte er, als
James schon dachte, dass auch dieses Thema erledigt war. „Mit elf geht man in
die Kaserne nach Harbauste, so ist das eben. Und mit mir – mit mir hatten die
große Pläne. Was Claude sich mit Mühe antrainieren musste und was Ulric nie
kapiert hat, das fiel mir alles leicht. Reiten, Fechten, Bogenschießen,
Mathematik, Sprachen, Strategie – all das. Aber ich wollte nicht in die
Kaserne, mit all diesen Schwachköpfen … wo sie einen Tag und Nacht drillen, bis
man nur noch denkt und tut, was die wollen. Das kotzt mich an, so was.“
    „Und dann bist du einfach abgehauen?“
    „So ungefähr.“
    „Wie alt warst du denn da?“
    „Elf. War die letzte Möglichkeit. Zwei Wochen, bevor
ich nach Harbauste sollte. Meine Sachen waren schon gepackt.“
    „Wolltest du auf ’nem Schiff anheuern? Hat dich der
Drill da nicht gestört?“
    „Vielleicht hätt ich’s hingekriegt. Aber es gab Ärger.
Ich war damals schon ganz gut mit dem Messer.“
    Und vermutlich weder vernünftiger noch friedfertiger
als heutzutage.
    „Und sowieso wollt ich lieber doch mein eigener Herr
bleiben“, fügte Firn finster hinzu.
    „Das warst du bei den Tagallians dann aber auch
nicht.“
    „Nein, war ich nicht, Klugscheißer. Aber wie du
siehst, konnte ich von denen weggehen, als es mir nicht mehr passte!“
    „Und bei den Montagus? Warum bist du dann bei denen
geblieben? Obwohl Brogue dir nur die Trommel überlassen hat?“
    „Ich war gern bei denen. Der Chef ist ’n wirklich
guter Mann. John auch. Und Stanwell und Half – das waren Freunde“, sagte er.
„Ich hätt nie gedacht, dass Stan –“
    „Er hat’s nicht so gemeint“, sagte James vorsichtig,
als Firn verstummte. „Er hat sich entschuldigt.“
    „Das mit Half – das hab ich nicht gewollt. Ich hab
nicht gewusst … ich konnt das doch nicht ahnen.“
    „Er hätt’s sowieso gemacht. Vielleicht – hat’s ihm
geholfen, dass es schneller ging.“
    „Oh Mann“, murmelte Firn. „Oh sikka –“
    „In London – da können sie deine Hand wieder in
Ordnung bringen.“
    „Wer? Habt ihr Hexer da?“
    „Ärzte. Hakemis, aber viel bessere als hier. Das wollt
ich dir noch sagen. Wenn wir einen Weg finden, dann solltest du mitkommen.“
    „Na, dann sag mir Bescheid, bevor ihr abreist.“ Er
richtete sich auf und drehte sich wieder zum Gebäude um. „Und jetzt wird sie
wohl endlich fertig sein in ihrem Laden.“
    „Weiß die überhaupt schon von ihrem

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