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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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grinsend. „Wo wir doch
jetzt das hier haben!“
    Er zog etwas aus seinem Rucksack, das wie eine von
diesen scheußlichen Nevvencaer-Masken aussah, nur ganz rostig. Sie brauchte
tatsächlich mehrere Sekunden, bis ihr klar wurde, dass dies das Super-Wunder-Teil
sein musste, für das James die Unmengen Geld kassieren wollte – das Ding, für
das die ganze Show heute abgelaufen war, und schon da klatschte die
Enttäuschung auf sie runter. Dafür hätte sie die Fortsetzung gar nicht
gebraucht.
    „Mehr als die Peanuts haben wir nicht“, sagte James
nämlich, und sein Gesicht verzog sich wie das eines Babys, das heulen will.
    „Was meinst du damit?“, japste sie. Was sollte das
denn jetzt? Hatte er die falsche Maske oder was? Sollte da nicht auch noch ein
Stein dran sein? Nein! Diese verdammte Jakobe hatte ihm den Stein weggenommen!
So musste es sein! Die Sache war gelaufen. Das beschissene Boot konnte genauso
gut umkippen … sie würden nie mehr nach Hause kommen! In dieser Sekunde hier,
mit der auf und ab schwankenden Küste vor Augen, da kapierte sie es endlich mit
tödlicher Gewissheit.
    „James, was eure Pläne angeht … ich muss euch da
sowieso noch was erzählen“, fing dann auch noch Dorian an, und dass es nichts
Gutes war, das sah man ihm so deutlich an, dass er gar nicht weiterreden
musste.
    Ein lautes Ächzen hinter ihnen unterbrach ihn. Sie
hätte ja gewettet, dass der Typ mit dem Loch im Schädel inzwischen tot war,
aber nix da, er hatte sich vorgebeugt und stierte James an mit Augen, die ihm
aus dem Kopf ploppen wollten. „James?! Du bist also hier!“, sagte er dann mit
erstaunlich klarer Stimme. „James Barrett, der Hakemi der Montagus? Der
Tyggboren!“
    Und da drehte sich nicht nur Dorian, sondern auch der
Mann an den Rudern zu ihm um, und beide sahen ihn geschockt an.
    „Was soll das heißen?“, fragte Dorian alarmiert.
    „Bin ich noch rechtzeitig, James?“
    Klang fast bittend. Vielleicht sogar ein bisschen
panisch. Dann fiel sein Blick auf die Maske, die Bagrat immer noch in der Hand
hielt und anguckte, vielleicht auf der Suche nach dem Fehler. Den sah der Mann
anscheinend sofort. Er sank zurück und stöhnte.
    „Was ist los, de Braose? Halten Sie durch – wir haben
die Hälfte schon geschafft.“ Dorian hatte sich auf der Bank umgedreht. „Was war
das gerade mit dem tyggboren ? Wissen Sie etwa, was das Taruandi
bedeutet? de Braose?“
    Es kam keine Antwort. Der Mann hatte den Kopf an die
Bootswand zurückgelehnt und die Augen geschlossen.
    In diesem Moment knallte etwas von außen gegen das
Boot. Sandrou kreischte auf.
    „Alles klar“, sagte der Ruderer. „War einer von denen.
Hat den Kiel abgekriegt.“
    „Oh Scheiße! Wir sind mittendrin!“
    Mittendrin in einer Art Haifischschwarm! Da guckte ein
schwarz-weiß bemaltes, irres Gesicht über den Bootsrand – sie duckte sich an
Dorian, aber da war es schon wieder weg. Das Wasser um sie herum wimmelte von
denen – Wüste Rotten! Sie sammelten sich um etwas, das gar nicht weit vom Boot
im Wasser trieb. Wie Haie um einen verletzten Wal oder so – wildes Geplatsche,
Gezerre, Schreie, Grunzen. Etwas Weißes flog durch die Luft, wurde von einem im
Flug gefangen –
    „Die – die fressen sich gegenseitig!“, stammelte
Bagrat, der anscheinend nicht wegsehen konnte.
    „Nicht gegenseitig“, sagte Firn.
    Mehr musste er nicht sagen. Für einen Moment sahen sie
alle den weißen Stoff auf dem Wasser liegen und das blutige Etwas mittendrin,
dann verschwand es wieder unter den gierigen Händen und Zähnen, die sich darauf
stürzten.
    „Wäre sicher in ihrem Sinne“, sagte Firn.
    Da kotzte sie über den Bootsrand, versuchte es
zumindest, aber dank des Seegangs landete das meiste auf ihren Klamotten. Sie
würgte und heulte. Dann knallte der nächste gegen das Boot.
    „Wir sind gleich durch“, sagte Dorian, und das sollte
wohl ein Trost sein.
    Und dann schrie James los, so plötzlich, dass sie alle
zusammenzuckten. „Sie haben’s gewusst! Sie da, de Braose! Sie wussten es! Sie
haben mich schon in Gassa verfolgt! Ich hab Sie gezeichnet, ich erinnere mich
an Sie!“
    „James –“
    „Warum? Was wollten Sie von mir? Hatte sie etwa Recht?
Stimmt das, was sie gesagt hat? Und wenn’s stimmt – warum haben Sie mich dann
machen lassen?! Warum haben Sie mich nicht – was weiß ich, verhaftet, eingesperrt
– umgebracht?!“
    „Was ist denn los, James, Mann, was –“
    „Du warst das Trüffelschwein“, sagte de Braose, ohne
die Augen

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