Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
Vom Netzwerk:
diesen Albtraum geraten? Vor einer Stunde war er
einfach nur ein genervter Mann mit Halsschmerzen gewesen und hatte sich nach
einer Ruhepause in der Stille seines Wagens gesehnt. Jetzt saß er hier mit diesen
brutal zusammengeschlagenen Leuten und versuchte, einen Sinn in das zu bringen,
was er eben gehört hatte. Es wollte nicht gelingen.
    „James! James, wenn Jakobe den Stein hatte, dann
müssen wir den doch suchen! Dann liegt er doch vielleicht noch da!“, rief
Carmino und sah so aus, als hätte er gerade die Hecken von Tringent
durchschlagen. „James! Hör doch mal! Wir müssen zurück zum Bult! Alles
absuchen, da, wo sie abgestürzt ist!“
    „Er ist kaputt! Er ist zerbrochen, als ich ihn
rausgerissen hab – ich wollt nicht, dass sie ihn kriegt – und dann waren’s nur
noch Splitter!“
    „Lass ihn doch“, murmelte Pix. „Wir können sowieso nicht
dahin zurück. Guck mal da rüber!“
    „Und dann kam dieses Zeug daraus! Dieser schwarze
Staub! Und jetzt wird es immer mehr! Ich hab das nicht gewusst! Woher sollte
ich das denn wissen!“
    Was redete der denn? Er meinte doch wohl kaum diesen
seltsamen Nebel, der da drüben über dem Bult stand? So was konnte doch nicht
aus einem Stein kommen! Kashadiu , das war ein ansteckender Albtraum hier,
man konnte sich dem kaum entziehen – und so blutüberströmt, wie die beiden
aussahen, wirkte alles gleich noch überzeugender. Es wurde Zeit, dass sie an
Land kamen.
    Was über dem Bult waberte, das war einfach Rauch –
weil die Rottenkrieger da irgendwo Feuer gelegt hatten. Die rannten auch immer
noch auf die Küste zu, wollten vermutlich den ganzen Bult anzünden, warum auch
immer. Ob Rowland wohl an denen vorbeikam? Nein, er wünschte ihm ja nicht, dass
die ihn massakrierten. Aber ein kleiner Tritt in den selbstgefälligen Arsch –
das war doch wohl nicht zu viel verlangt.
    Rowland sah er nirgends, aber jetzt sichtete er den weißen
Hund, Schneemann. Der, wegen dem sie vorhin überhaupt noch mal am Bult angelegt
hatten, damit Sandrou endlich still war. Als er den Hund dort oben entdeckt hatte,
war er nämlich wieder in sein ohrenbetäubendes Gebrüll ausgebrochen. Hatte ihn
damit auf die Idee zu einer Waffe gebracht, die den Gegner mit schrillem Lärm
in die Knie zwang. Nach den Erfahrungen der letzten vierundzwanzig Stunden war
er von der Schlagkraft eines solchen Geräts überzeugt.
    Ein Blick zur Küste – sie waren fast da. Wie sie sich
mit zwei Verletzten durch diesen Aufmarsch da arbeiten sollten, war ihm unklar.
Immer vorausgesetzt, de Braose lebte überhaupt noch. Und wohin sollte man die
beiden eigentlich bringen?
    Dann entdeckte auf dem Bootssteg McGill, mit einem
Fernglas in der herabgesunkenen Hand. McGill, dessen Anblick ihn daran
erinnerte, dass er bei Hendinen erwartet wurde und danach mit den Arbeitern
wieder aufs Wasser raus musste. Er musste Entscheidungen treffen – jetzt!
    „Inglewing!“
    Er fuhr herum und hörte dann, wie de Braose mit den
Zähnen knirschte beim Versuch, sich wieder aufrecht hinzusetzen.
    „Noch weit zur Küste?“
    „Wir sind fast da.“
    „Muss sofort mit einem Custo sprechen! Holen Sie mir
den Kommandierenden her!“
    „de Braose, sparen Sie Ihren Atem! Sie brauchen –“
    „Wasser – haben Sie? Und noch eine Zigarette. Bitte.“
    Also suchte er die Kruke hervor, die unter der Bank
lag, auf dem Rohr, das sie heute für die Gasprobemessungen verwendet hatten. de
Braose schien kaum etwas schlucken zu können. Er wiederholte die Bitte um eine
Zigarette und bekam noch eine von Aiba, schon angeraucht. Der glimmende
Schafsdung belebte ihn so weit, dass er die Augen öffnete. Den Rest der
Zigarette rauchte er wortlos, schien nachzudenken und behielt dabei den Bult im
Blick. Um seine Selbstbeherrschung konnte man ihn nur beneiden.
    Als das Boot gegen den Steg schrammte und McGill neben
ihnen auftauchte, war Dorian mit seinen eigenen Gedanken keinen Schritt weitergekommen.
Sie hakten immer noch bei der Überlegung, wohin er James und de Braose bringen,
wer ihnen helfen konnte.
    Auch McGill sah angespannt aus. „Inglewing! Endlich!
Ich dachte schon, ihr schafft es nicht dadurch! Gütige Larenni, diese Rotten!
Haben sie wirklich – es sah so aus, als würden sie – da ist doch jemand vom
Bult ins Wasser gestürzt, und dann sah es so aus, als ob – ah kash , ist
das wirklich –“
    „de Braose, ja, und wir brauchen Hilfe“, unterbrach
Dorian ihn. „Wir – wir – wir brauchen einen –“
    „Rufen Sie einen

Weitere Kostenlose Bücher