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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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es
gefährlich.
    Aber er hatte sich völlig im Griff. Die perlenbesetzte
Spange fischte er aus dem Stroh und fasste sein Haar mit einer beiläufigen
Bewegung wieder zusammen, die sie faszinierte. Das hatte die Beiläufigkeit von
ungewöhnlichen oder komplexen Bewegungen schon immer getan. Und wann sah man
schon in ihrer Welt einen Mann sein Haar mit einer Spange zusammenbinden? Auf
einmal musste sie lachen, sie konnte nicht anders.
    Aber jetzt hatte das Pferd sie beide endgültig satt.
Auftritte dieser Art gehörten wohl nicht zu seinem Alltag. Mit einem harten
Ruck riss er sie weg, gerade noch rechtzeitig, bevor das Biest stieg und mit
seinen verdammt großen Hufen in die Luft trommelte. Er hob die Hand und sagte
zwei Wörter in scharfem Befehlston, und das Tier schrumpfte geradezu in sich
zusammen. Es wich gegen die Wand der Box zurück, wo es reglos stehenblieb.
    „Er gibt jetzt Ruhe“, sagte de Braose. „Wir haben
Zeit, uns zu unterhalten.“
    Aber da schwappte all das Adrenalin in einem Schwall
über sie hinweg. Sie lehnte sich an die Wand. Ihre Beine zitterten. Für einen
Moment wollte dieser ganze Stall mit seiner staubigen, duftgesättigten Wärme
auf sie einstürzen. de Braoses Gesicht war nur ein heller Fleck im Dämmerlicht,
seine Stimme wurde lauter und leiser in ihren Ohren, und noch einmal wand sich
ihr Inneres in einem Nachflackern der Lust.
    Jetzt wollte er sich also unterhalten … sicher, das
war der Sinn dieser Begegnung … der Auftakt war nur ein Auftakt. Mit Mühe zwang
sie sich zur Aufmerksamkeit.
    „Was du nicht bist, haben wir ja schon klargestellt“,
fing er an. „Also, was sollte ich noch über dich wissen, außer dass du gern
stiehlst und herumhurst?“
    „Dass ich Geld brauche. Und zwar ’ne Menge.“
    „Na, hiermit verdienst du es dir jedenfalls
üblicherweise nicht. Sonst hättest du den Preis vorher festgelegt, und auch die
Einzelheiten. Zeit genug hab ich dir gelassen. Und du hättest vielleicht auch
nicht so viel Spaß daran gehabt.“
    „Ich brauch Geld“, wiederholte sie trotzig. Im Moment
musste sie Unsicherheit und Defensive nicht einmal spielen.
    „Wenn du mit dem Rumhuren Geld verdienen willst, musst
du noch einiges lernen.“
    „Halt endlich das Maul!“, flammte sie auf, und auch
das kam von Herzen. „Bezahl mich, und lass mich in Ruhe! Du hattest deinen
Spaß!“
    Er betrachtete sie sekundenlang, und sie konnte ihm
ansehen, wie er überlegte, ob er mit ihr denselben Trick versuchen sollte wie
mit seinem Pferd. Dann grinste er. „Also es geht dir ums Geld, ja?“
    „Ja, Mann, sag ich doch!“
    „Was willst du damit?“
    „Weg. So weit wie möglich.“
    „Ist dir der Boden schon so heiß unter den Füßen
geworden? Oder hast du Angst vor dem Vulkan? Dem Mond?“
    „Was geht’s dich an?“
    „Die Schlepper – hab ich Recht? Du willst dein Geld
der Pelektá in den Rachen schmeißen. Ihr seid doch alle gleich dumm!“
    „Muss dich ja nicht kümmern. Jetzt gib mir mein Geld
oder lass mich gehen, aber verschon mich mit dem Gequatsche!“ Allmählich kam
sie wieder zu Atem und fand zurück in die Rolle, die sie hier übernommen hatte.
    „Wie viel hättest du denn gern für deinen Einsatz?“
    Dieser Scheißkerl. Der wusste ganz genau, dass sie von diesem Markt und seinen Preisen keine Ahnung hatte.
    „Fünf Kelvernen!“, forderte sie so unverfroren, wie
sie konnte.
    Er lachte. „ Fünf ? Für zehn Minuten in einem
Stall? Du überschätzt, was du zu bieten hast!“
    „Mein Geld!“
    „Hör zu, Kate aus Rhondaport. Setz dich hin, da auf
den Tritthocker. Ich mache dir einen Vorschlag.“ Er wartete tatsächlich, bis
sie gehorchte und sich hinsetzte. „Ein Arrangement sozusagen. Dein Freund
interessiert mich. Der Hakemi.“
    Was ?!
    „Du erzählst mir, was du über ihn weißt. Ziehst mit
den Montagus weiter. Hältst mich auf dem Laufenden über das, was er so macht
und plant. Im Gegenzug komme ich für deine – na, Unkosten auf – und wenn du mir
etwas wirklich Nützliches über diesen James erzählen kannst, dann kriegst du
genug Geld, um deine Schlepper glücklich zu machen.“
    „Was verdammt noch mal willst du denn von James ?
Der ist nicht mal ’n richtiger Hakemi!“
    „Hatte ich auch nicht erwartet. Weiter so. Das sind
genau die Informationen, die ich haben will.“
    „Wenn ich mit denen weiterziehe, wie soll ich dir dann
berichten, was er macht?“, fragte sie, während ihr Hirn fieberhaft versuchte,
die Überraschung zu verdauen und den

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