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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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Mädchen?“
    Und vor den Augen der schockierten Montagus zog er
Kate auf seinen Schoß. Die lachte – und zwar auf eine Weise, bei der James sich
unwillkürlich nach Inglewing umsah – schob aber die Hand, die sich um ihre
Hüfte legen wollte, freundlich fort. „Ich hole dir lieber erst noch etwas von
deinem Shervis, denn das ist gerade eingetroffen!“
    Firn grinste James vielsagend zu. Hab ich’s nicht
gesagt?
    „Ich dachte immer, es gibt kein größeres Ziel im Leben
eines Harfners, als eines Tages der Brin Erlen zu werden“, meinte Brogue mit schwachem
Vorwurf in der Stimme.
    „Das wird doch nur einer in hundert oder
hundertfünfzig Jahren! Und in der Zwischenzeit langweilen sich die Anwärter zu
Tode! Wenn sie sich nicht mit Wettkämpfen gegenseitig zu Tode quälen. Nee,
wirklich, ich beneide euch !“
    Die Umsitzenden wechselten Blicke. James hatte das
Gefühl, dass man so viel Offenheit von Fremden nicht gewohnt war und nicht
wusste, wie man darauf reagieren sollte.
    „Ich meine, eure Musik!“, fuhr Woodric Haggerty
stürmisch fort. „Ich hab euch gehört! Und das wäre schon eher meine Vorstellung
vom Leben. Versteht ihr, mit einer Gruppe von Musikern wie euch zu spielen. Mit
Trommel, Geige, Dudelsack –“
    „Auf der Harfe ?“, fragte Brogue entgeistert.
    „Ganz genau!“
    „Aber die Harfe ist die Stimme der Götter!“
    „Na, nicht, wenn ich sie spiele.“ Haggerty spießte
einen Brocken Fleisch auf und biss genüsslich hinein. „Weshalb auch keinerlei
Gefahr besteht, dass ich der diesjährige Chipril Brin werde. Ich werde schon in
der Vorrunde ausscheiden. Und wenn diese Peinlichkeit erst mal überstanden ist
– dann bin ich frei!“
    Er strahlte Kate an, die mit einem großen Krug Shervis
zurückkam und ihm einen Becher eingoss. Den Krug stellte sie dann auf dem Tisch
ab. Die anderen mussten schon selbst für sich sorgen. James war nicht ganz
sicher, aber er argwöhnte, dass sie noch einen Blusenknopf geöffnet hatte. Was
zum Geier hatte die jetzt wieder vor? Es gelang ihr gerade noch, nicht wieder
auf dem Schoß des Harfners zu landen, sondern sich stattdessen zwischen ihn und
John zu quetschen, wobei sie die Blicke der Montagus einfach ignorierte.
Inglewing war glücklicherweise gar nicht anwesend, sodass ihm diese Show hier
erspart blieb. Wahrscheinlich hockte er im Wagen und bekritzelte noch ein paar
Blätter mehr mit seinen Ideen über Tragflügel.
    Aber mit einem Stück Braten vor sich wurde auch James nachsichtiger.
Er aß, riskierte hin und wieder einen Schluck Trukvister und hörte weiter dem
Gespräch der anderen zu.
    „Das Ganze ist der Traum meiner Mutter“, erklärte
Haggerty auf Brogues Frage hin, wie er denn das mit dem Freisein meine. „Sie
wollte immer, dass ihr Sohn einmal beim Dein Sihtric mitmacht. Dafür hat sie
mich unterrichten lassen, seit ich sechs Jahre alt bin und zum ersten Mal ein
paar Töne auf einer Laute geklimpert habe … Hat meinen Vater eine ganze Stange
Aureolen gekostet, sag ich euch, aber er kann sich’s ja leisten. Haggerty-Pilfa
in Parrot’s Fork – habt ihr bestimmt schon gehört … auf jeden Fall schon
gegessen.“ Er nahm einen großen Zug Trukvister und schenkte Kate ein Lächeln.
Sie lud ihm jetzt Zemmes auf den Teller, mehr Braten und großzügig Sauce. Das
alles mit der Miene einer Lieblingssklavin, die ihrem Herrn die Füße massiert.
    „Tja, und jetzt sind wir eben auf dem Weg, die Alte
Lady, Hephaistou und ich“, seufzte er. „Der großen Blamage entgegen … ein Spaß
ist das auch nicht gerade!“
    „Und da trinken wir dir auch noch deine Wegzehrung
weg!“, grinste John.
    „Vielleicht kannst du uns ja mal was vorspielen?“
    Brogue sog hörbar die Luft ein – nach seiner Miene zu
urteilen, war Junipers Frage ein schwerer Fauxpas.
    „Mach ich gern“, sagte der Harfner jedoch. „Wenn ihr
danach mal mit mir zusammen spielt!“
    „Dein Ernst?“
    „Unbedingt. Die Gelegenheit lass ich mir nicht
entgehen! Hephaistou! Hör mal, wenn es aufhört zu regnen, dann bring mir bitte
die Alte Lady herüber, ja?“
    „Aber Ska Haggerty, das geht doch –“
    „Und wenn du mich jetzt noch einmal so nennst, reise
ich allein weiter! Mann! Ich komm mir schon vor wie mein eigener Vater bei dem
Gerede!“
    „Welchen Weg nehmt ihr denn?“, griff Firn das Thema
auf. „Etwa durch den Wald?“
    „Nein, das ist mir dann doch zu gefährlich in diesen
Zeiten. Übermorgen biegen wir nach Westen zum Fluss ab. In Trin Tyggen gehen
wir an Bord

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