Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
Vom Netzwerk:
er dann sah, aber das Mondlicht war zu hell, man konnte sie deutlich sehen.
John – der gelassene, ehrenhafte John, treuer Ehemann und Vater – griff ihr mit
einer Hand zwischen die Beine und mit der anderen an die Brust. Er konnte nicht
hören, was Kate sagte, aber ihre Stimme klang weder scharf noch laut. Sie
verharrten sekundenlang in dieser Haltung, dann machte Kate sich los. James
glaubte, sie leise lachen zu hören. Als John, der ungefähr doppelt so groß war
wie sie, wieder nach ihr greifen wollte, schob sie ihn zurück. Sie sagte noch
etwas, dann verschwand sie blitzschnell zwischen den Wagen.
    „Professionell, sag ich doch“, kommentierte Firn
hinter ihm. James hatte gar nicht bemerkt, dass er ihm gefolgt war.
    „Wär sie dann jetzt weggegangen?“
    „Die ist erst mal auf den Harfner aus, brakka ,
bist du blind oder was? Mann, ist die rangegangen dadrin! Ich dachte schon, sie
besorgt’s ihm gleich da am Tisch! Und dann all dieses Gefrage … was kann sie
von dem wollen?“
    „Frag sie doch.“
    „Ich frag mich, was mit euch los ist. Wenn ihr sogar
Harfner über ihre Wege ausquetscht – Wendokarn, kashadiu ! Wo wollt ihr
hin? Langsam werd ich neugierig.“
    „Vielleicht sind wir nicht halb so interessant, wie du
glaubst.“
    „Vielleicht seid ihr ja sogar noch viel interessanter,
Aubessian! Der Harfner will nach Aube. Wo wir übrigens auch sein werden, in ein
paar Wochen …“
    „Was willst du eigentlich hier draußen? Spionierst du
Kate nach?“
    „Eigentlich wollt ich nur pinkeln gehen. Aber ich
glaub fast, man sollte sie auch im Auge behalten“, erwiderte Firn. „Genau wie
dich.“
    James seufzte. Firns Misstrauen war ihm im Moment
egal. Irgendwie empörte ihn Johns Gegrabsche, obwohl er sich selbst lächerlich
fand dabei. Kate hatte sich ja ziemlich eindeutig benommen, da hatte Firn
Recht. Auch wenn er verstand, worauf sie aus war, schockierte ihn doch, welche
Mittel sie einzusetzen bereit war. Ob es stimmte? Ob sie in Gassa wirklich Sex
gegen irgendwas eingetauscht hatte, das sie haben oder wissen wollte?
    „Und du?“
    „Hä?“
    „Was machst du hier draußen?“
    „Luft schnappen. Sterne zählen. Aliens anfunken. Keine
Ahnung.“ Er musste grinsen über Firns misstrauischen Blick.
    „Seid ihr vielleicht aus so einem Siechenhaus
abgehauen, wo sie die Irren einsperren?“
    „Gibt’s denn eins in Aube?“
    Firn lachte. „Na, wie auch immer, ich geh pinkeln.“
     
    3.
    Diesmal weckte ihn kein Albtraum. Eben noch hatte er
auf dem Klinikflur gestanden und panisch in allen Taschen seines Kittels nach
dem Handy gesucht, das so verräterisch (und verbotenerweise) klingelte, sah
schon die Chudderley mit grimmigem Gesicht um die Ecke biegen – dann war er unvermittelt
in diesem Zimmerchen aufgewacht. So, als hätte jemand an die Tür geklopft. Es
war kalt und dunkel, und er brauchte Sekunden, bis er das hellere Rechteck des
Fensters entdeckte und sich erinnerte, wo er war. Ganz still lag er da und
lauschte … nichts. Dann doch ein Geräusch vor der Tür. Und sie war einen Spalt
offen! Da war jemand!
    Auf einmal schlug ihm das Herz heftig bis hinauf in
den Hals, aber nicht aus Angst. Das ganze Haus war voller Montagus, und jetzt
kam ihn jemand besuchen. Das konnte nur … das war vielleicht … Haminta? Er
hatte da vorhin ein paar Blicke aufgefangen –
    Oder etwa doch … Orla? Orla! Sie würde hereinkommen
und ihm des Rätsels Lösung verraten. Wie sie zurückkamen. Warum sie überhaupt
erst hergekommen waren … Ach verdammt, sie würde in sein Bett kommen !
    Er lag immer noch still, obwohl in seinem Bauch ein
Zittern begann. Oh, er wartete –
    Dann wurde die Tür noch ein wenig weiter aufgeschoben,
und jetzt schlug sein Herz so laut, dass man es vermutlich bis auf den Flur
hörte …
    Die Tür knarrte leise. Und der Jemand war weg. Hatte
sich’s anders überlegt. Man hörte nicht einmal Schritte.
    Mist ! Warum
war er nicht aufgestanden, um selbst nachzusehen?! Warum war er ihr nicht
entgegengekommen? Was wollte er eigentlich noch? Dass eine Frau nackt vor
seinem Bett tanzte und Nimm mich! sang?!
    Vielleicht war’s auch jemand, der dir eins überbraten
und deine kostbaren Kelvernen klauen wollte!, dachte er ärgerlich. Oder der
Wind? Zugig genug ist es hier ja!
    Schließlich stand er auf, vergewisserte sich, dass die
Gürteltasche mit den Geldringen bei seinen Sachen lag, und ging dann ans
Fenster. Man konnte die Brandung hören, die weit unten an die Klippen schlug.
Ein langer

Weitere Kostenlose Bücher