Tyler Moreno
Rehaugen.
"Ty?", flüsterte sie und schüttelte dann den Kopf, als versuche sie, eine Halluzination zu vertreiben.
"Nina!", rief er noch einmal und ging langsam auf sie zu.
"Diesmal bist du es wirklich, stimmt’s?", hauchte sie ihm entgegen. Für Ty gab es kein Halten mehr. Er rannte das letzte Stück und schloss sie fest in seine Arme.
"Nina! Endlich!", rief er und hob sie vom Boden, um sie so fest wie möglich in seine Arme zu schließen. Ihre Arme und Beine schlangen sich fest um ihn. Plötzlich begann sie zu schluchzen und Ty fühlte ihre Tränen an seiner Wange. Er löste sich ein Stückchen von ihr und sah ihr ins Gesicht.
"Wein nicht, Querida! Mein Gott, ich habe dich so vermisst!"
"Ich dich auch!", flüsterte sie und beugte sich nach vorn, um ihn sanft auf die Lippen zu küssen. Ihr Kuss war so zart, so vorsichtig und fragend, dass es Ty in der Seele wehtat.
"Zu mir oder zu dir?", flüsterte er an ihren Lippen.
"Mir", gab sie zurück und leckte über seine Unterlippe. Sofort begann sich sein bestes Stück zu regen. Er trug sie in seinen Armen und blieb spätestens jeden dritten Schritt stehen, um sie ausgiebig zu küssen. Sie war so unglaublich leicht. Leichter noch als zu ihrer gemeinsamen Zeit, da war Ty sich sicher!
Sie kamen vor einem grauen Hochhaus an. Nicht sonderlich einladend, aber wenn es nach Ty ging, würde Nina hier nicht mehr lange leben. Sie öffnete die Tür und dirigierte ihn in einen Aufzug.
"Am liebsten wäre ich jetzt sofort in dir, Querida!"
Kichernd schüttelte sie den Kopf. Gott, ihr Lachen war immer noch genauso atemberaubend, wie er es in Erinnerung hatte. Nina öffnete die Wohnungstür, ohne von ihm abzulassen.
"Nina? Bist du schon wieder zurück?"
Ty erstarrte. Alles in ihm drängte ihn dazu, Nina zu nehmen und so schnell wie möglich zum nächsten Flughafen zu laufen. Die Stimme, die ihnen gerade zugerufen hatte, würde ihm alles verderben!
" Schsch", machte Nina und begann, seinen Nacken zu kraulen. Ein Blick in ihre Augen, eine Berührung ihrer Hände und Ty hatte das Gefühl, zu allem fähig zu sein.
"Nina?", rief Gregor noch einmal, ehe er in den Flur trat.
"Ty? Was zum Teufel machst du hier?"
"Mit meinem Mädchen sprechen, wenn sie schon nicht mit mir telefonieren will."
Nina sah ihn verständnislos an, doch Ty hielt Gregor mit seinem Blick fest und wartete auf dessen Antwort. Wartete, um zu erfahren, warum er ihnen beiden das angetan hatte. Denn auch Nina hatte gelitten, dass hatte er auf den ersten Blick gesehen.
"Warum, Gregor? Warum hast du uns das angetan?"
"Was?", fragte Nina und sah verwirrt zwischen ihnen hin und her.
"Sag es ihr!"
"Warum sollte ich. Es ist allein deine Schuld, dass es ihr so dreckig geht. Ich habe von Anfang an gesagt, du sollst sie in Ruhe lassen!", schrie Gregor. Nina wurde unruhig in seinen Armen.
"Sag es ihr, Gregor!"
"Er hat einmal angerufen, Nina. Nur ein einziges Mal. Er wird dir nur noch mehr weh tun, wenn er dann geht!"
Mittlerweile zappelte sie so stark in seinem Griff, dass Ty sie loslassen musste. Wie eine Furie ging sie auf Gregor los und schlug ihn so lange mit ihren kleinen Fäusten, bis dieser mit dem Rücken zur Wand stand. Eine letzte schallende Ohrfeige, ehe Nina sich abrupt umdrehte, Ty bei der Hand nahm und ihn aus der Wohnung zerrte. Er ging nur unwillig mit, zu gerne hätte er diesem Drecksack auch noch seine Meinung gesagt.
"Wohin?", riss Nina ihn aus seinen Gedanken. Wenn er joggte, wären es bis zum Hotel keine fünf Minuten. Er wusste nicht, wie lange es mit dem Auto dauern würde.
"Spring auf!", forderte Ty und ging leicht in die Knie, damit sie auf seinen Rücken springen konnte. Sie sah ihn skeptisch an, aber er sah das Funkeln in ihren Augen. Sie sprang auf seinen Rücken, schlang ihm die Arme um den Hals und flüsterte: "Los!"
Ty joggte zügig. Ihr Federgewicht auf dem Rücken spürte er kaum, aber er genoss es, sie so nah bei sich zu haben. Ihren Atem in seinem Nacken zu spüren und ihr Lachen zu hören. Sie war ein Engel! Er würde sie jetzt in seine Höhle schleppen und nicht mehr gehen lassen!
Sie lachten immer noch beide, als Ty sich atemlos mit ihr zusammen aufs Bett fallen ließ. Dann drehte er sich zu ihr herum, nahm ihr wunderschönes Gesicht zwischen seine Hände und küsste sie innig. Erst begierig, ausgehungert und schließlich immer zarter, liebevoller, jede Sekunde auskostend.
"Ich habe dich so unendlich vermisst!", murmelte er direkt an ihren Lippen, da er nicht gewillt
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