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Ultimo

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Titel: Ultimo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Peter Vertacnik
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Rede. Ganz eindeutig sogar, nicht wahr?
    „Dieser Begriff würde gut zu Spitzer passen“,ruft Grein.
    „Das ist ein literarischer Text“, unterbricht ihn der Leiter des Bildungshauses.„Oder ein Zitat aus der Philosophie.“
    „Über Spitzer kann man vieles sagen“, wendetBundesparteisekretärPaul Freiherein, „aber dass er ein besonderer Freund literarischer oder philosophischer Texte ist, glaube ich nicht.“
    „Texte dieser Art kann man auch schreiben lassen“, kontertAlexander Grein kühl und stellt an seiner neuen Uhr das Datum ein. „Oder man holt sich das Zeug aus dem Internet. Das ist doch kein Problem.“
    „Wichtiger als die Frage, wer den Brief geschrieben hat, wäre die Überlegung, was der Brief soll“, meint der Verteidigungsminister gereizt, greiftnach einem der vielen gefüllten Tabletts und schiebt sich ein Lachsbrötchen in den Mund.
    „Bettina meint, eine Gefahr sei nicht auszuschließen“, sinniert Rieder und nimmt einen Schluck Wein. „Deshalb hat Paul ja auch im Innenministerium um Personenschutz angesucht. Leider erfolglos.“
    „Wie bitte? Der Innenminister hat abgelehnt? Ja, ist der denn verrückt geworden?“
    „Im Gegenteil. Dein Regierungskollege ist ein beinharter Rechner“, diagnostiziertRieder gelassen. „Bloß stimmt diesmal seine Rechnung nicht. Der glaubt anSpitzer.Der meint, ich sei kein Koalitionspartner mehr. Das wird aber eine Überraschung geben, wenn bekannt wird, dass wir einen eigenen Weg gehen und alle Nationalratsabgeordneten und Minister der Liberalenzu unserer neuen Bewegung wechseln. Spitzer und seine Leute sind isoliert. Die alte Partei ist dem Tode geweiht. Ein halbes Jahr gebe ich ihnen, dann ist der Zauber vorbei.“
    „Ziehst du die Pressekonferenz vor?“, erkundigt sich Grein.
    „Aber wieso denn? Der kommende Freitag ist zur Verbreitung dieser Nachricht doch hervorragend geeignet“, grinst Rieder gelassen. „Am Wochenende wird der Herr Bundeskanzler wissen, wer ihm weiterhin seinen Sessel sichert. Ich, und nicht dieser feine Herr Spitzer mit seiner Altherrenpartie. Dann kann sich unser Herr Innenminister ganz warm anziehen. Sein Ministerium wird das erste sein, das wir uns unter den Nagel reißen.“
    „Du bist genial, Hannes“, schmeicheltPaul Freiher bewundernd, wischt sich den Schweiß von der Stirn und versorgt sich ebenfalls mit einem weiteren Glas Rotwein. „Wirklich genial.“
    „Ich weiß, Paul“, bestätigt der Oberbürgermeister und Parteiführer bescheiden, nimmt sein Mobiltelefon aus dem Sakko und tippt bedächtig eine Nummer ein. „Ich weiß.“
    ***
    23.05 Uhr. Zoff lehnt neben dem dunklen BMW X5 der Zollfahndung, um etwas frische Luft zu schnappen, als Nina anruft. Was denn bei ihm gerade so laufe, will sie wissen.
    „Eigentlich gar nichts“, antwortet Zoff müde.
    Sie liege im Bett und könne nicht einschlafen. Sein Streit mit ihrem Vater beschäftigesie. Ob er ihm immer noch böse sei?
    „Wenn sich mein Schwiegervater künftig aus meinem Berufsleben heraushält, ist alles in Ordnung“, versucht er sie zu beruhigen.
    „Das hat er mir versprochen“, sagt sie. „Er wird nicht mehr versuchen, dir im Innenministerium behilflich zu sein. Deinen Job als Chef des Morddezernats im LKA Graz hättestdu aber auch ohne ihn bekommen. Da bin ich ganz sicher.“
    „Wer weiß“, sagt Zoff und gähnt.„Jedenfalls soll er sich nicht mehr einmischen. Deine Stimme klingt anders als sonst. Was ist denn?“
    „Kopfschmerzenund Übelkeit.Außerdem bin ich irgendwie soschlapp und deprimiert. Keine Ahnung, wieso.“
    „Vielleicht ist eine Grippe im Anmarsch“,beschwichtigt er. „Jedenfalls liegen wir morgen um diese Zeit schonwieder gemeinsam im Bett,ziehen uns die Decke über beide Ohren, und ich halte dich fest. Das wird dein Stimmungstiefrasch wieder beenden. Garantiert.Was macht denn Julia?“
    „Unsere Tochter lernt für eine Klassenarbeit.Mathematik. Sie lässt dich grüßen.“
    „Gib ihr einen Kuss von mir“, bittet Zoff und beendet das Gespräch.
    Nachdenklich steckter das Mobiltelefon weg, springt zurück in den Wagen und heftet seinen Blick auf den Monitor des Navigationssystems, über den die Aufnahmen der am Sendemast befestigten Minikameras eingespielt werden.
    „Die kontrollieren jeden einreisenden Wagen. Äußerst konsequent“, berichtet ihm der grauhaarige Abteilungsinspektor Gerald Weiß von der steirischen Zollfahndung und dreht seine Sitzlehne etwas zurück.
    Zoff nickt, steckt eine Magentablette in den

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