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Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens

Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens

Titel: Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Verborgenen handeln mussten, all das angelegt hatten. Deshalb nahm er an, dass die Schutzräume schon früher gebaut worden waren, vor jenem Sommer. Vermutlich stammten sie noch aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Oder sie waren während der Kriege der Erbauer der Türen entstanden und die Freunde hatten sie einfach nur renoviert und mit dem für damalige Verhältnisse modernsten Komfort ausgestattet.
    Jason lief weiter durch die Gänge und rief laut: »Pater Phoenix! Pater Phoenix!«
    Endlich fand er ihn und konnte sich bei ihm nach seiner Schwester erkundigen. Der Pfarrer rieb sich müde die Augen. »Ich habe Julia losgeschickt, um den Eingang bei der Schule zu öffnen, und dann … Ja, ich habe sie seither noch nicht gesehen, aber … Inzwischen müssten alle Bewohner von Kilmore Cove hier unten sein. Den Eingang bei der Kirche habe ich schon abgeschlossen.«
    »Und Black? Ist der hier?«
    »Nein, den habe ich leider auch nicht gesehen«, antwortete Pater Phoenix. Dann sah er das Gewehr, das der Junge geschultert hatte, und fragte ihn, woher er es habe.
    Jason erzählte ihm kurz von dem Zwischenfall in der Werkstatt des verstorbenen Präparators und von Voynich, der sich im Postamt verbarrikadiert hatte, um dort auf seine Brandstifter zu warten.
    »Wir müssen handeln«, meinte er und fügte dann hinzu: »Black hat mir von einer Waffe erzählt, die irgendwo hier unten sein muss … Wissen Sie davon?«
    Pater Phoenix schaute ihn ein paar Sekunden lang schweigend an. Jason bemerkte, dass er angestrengt nachdachte. »Ja, ich habe mal davon gehört«, gab er schließlich zu.
    »Was denn?«, fragte Jason ungeduldig.
    »Okay …« Der Pfarrer schien einen Entschluss gefasst zu haben. Er beauftragte eine Gruppe von Jugendlichen, ihn eine Viertelstunde lang zu vertreten, sagte ihnen noch, worauf sie achten sollten, gab dem Bürgermeister und zwei Feuerwehrleuten rasch ein paar Anweisungen und bedeutete Jason dann, mit ihm mitzukommen. »Bevor sie wegging«, berichtete er unterwegs, »hat mir Penelope von einem Verteidigungssystem erzählt, das sie und andere geplant hatten, dann aber doch nicht mehr zum Einsatz bringen wollten. Stattdessen haben sie alle Türen geschlossen, das erschien ihnen sicherer. Kannst du mir folgen?«
    Jason nickte. Er hatte immer noch nicht verstanden, welche Rolle Pater Phoenix innerhalb der Gruppe der Freunde des Großen Sommers gespielt hatte. Manchmal kam es ihm vor, als wüsste der Pfarrer alles und wäre bei sämtlichen Unternehmungen dabei gewesen, dann wieder benahm er sich, als habe er nie wirklich dazugehört.
    Vor einer Stahltür suchte Pater Phoenix in dem dicken Schlüsselbund, den Julia ihm gebracht hatte, nach dem richtigen Schlüssel. »Wir glaubten damals, durch das Verschließen der Türen sämtliche Gefahren gebannt zu haben, und eine Zeit lang war das tatsächlich der Fall. Zumindest so lange, bis ihr gekommen seid. Aber ich habe dem Frieden nie getraut. Ich wusste, dass es früher oder später passieren würde. Das war unvermeidbar …«
    Er probierte ein paar Schlüssel aus. Der dritte war der richtige. Die Tür öffnete sich quietschend auf verrosteten Angeln. Pater Phoenix betrat den dahinterliegenden Raum und schaltete das Licht ein.
    Jason sah, dass sie sich in einem Raum befanden, der ihn an die alten schwarzweißen Science-Fiction-Filme aus den Sechzigerjahren erinnerte. Auf dem mit Teppichboden belegten Fußboden standen Tische mit Kunststoffplatten, bauchige Fernsehgeräte, ein dreidimensionales Modell von Kilmore Cove, ein Regal mit einem Plattenspieler und einer Schallplattensammlung sowie Kommoden mit Schubladen. Außerdem gab es neben einigen Schaltpulten mit Knöpfen und runden Lämpchen noch ein schwarzes Telefon, das genauso aussah wie das in Nestors Gärtnerhaus. Es stand auf einer Liste mit Namen und Nummern.
    »Was ist das denn hier?«, erkundigte sich Jason.
    »Hier befand sich Black Vulcanos Radiosender … und noch einiges mehr. Peter nannte diesen Raum den ›Olymp‹, aber …« Pater Phoenix probierte ein paar Schalter und Knöpfe aus, bevor er die richtigen fand. Eine Reihe von Geräten begann zu summen. »Peter hatte eine Schwäche für hochtrabende Namen. Komm.«
    Pater Phoenix setzte sich auf einen Sessel aus den Siebzigerjahren und winkte Jason zu einem zweiten hinüber.
    Die Fernsehgeräte gingen knisternd an. Zuerst blieben die Bildschirme schwarz, dann war weiß-graues Geriesel zu sehen und schließlich zeigten sie verschiedene Ansichten von

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