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Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens

Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens

Titel: Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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die Waffe zu benutzen und dieses Affenpiratenpack aufs Meer hinauszujagen!«
    Jason glaubte, ihn verstanden zu haben. Pater Phoenix war besorgt, in erster Linie aber war er wütend.
    Der Pfarrer legte einen von Blacks Schlüsselbunden auf das Schaltpult. »Ich lasse die dann mal hier. Pass gut auf dich auf, Junge«, sagte er noch. Dann verließ er den Raum.
    Jason ließ den Blick langsam über das Modell, die grünen Lämpchen, die Schallplattensammlung, die Bildschirme wandern …
    Jetzt funktionierte auch der zweite Bildschirm der Reihe. Zu sehen war der Garten der Villa Argo. Jason zuckte zusammen, als er den großen dunkelhäutigen Mann erblickte, der darin herumlief und den Affen, die ihn begleiteten, Befehle erteilte. Er griff zum Telefonhörer und wählte die Nummer der Villa. Auf dem Bildschirm konnte er sehen, wie sich der Mann plötzlich zum Haus umdrehte und dann hineinging.
    Sein Herz schlug so heftig, dass es in seinen Ohren dröhnte.
    Sobald am anderen Anschluss abgenommen wurde, brüllte Jason in den Hörer: »WAS HAST DU MIT MEINEN ELTERN GEMACHT?« Enttäuscht sah er zu, wie der Mann verständnislos den Hörer anstarrte und ihn dann fallen ließ. Offenbar hatte er in seinem ganzen Leben noch kein Telefon gesehen.
    »ICH BIN JASON COVENANT!«, brüllte der Junge noch lauter in den Apparat, »UND ICH RATE EUCH, SOFORT DAS HAUS UND DIE STADT ZU VERLASSEN, BEVOR ES FÜR EUCH ZU SPÄT IST!«
    Er legte rasch auf und ließ die Hand auf dem Apparat liegen, bis sie nicht mehr zitterte. Dann sprang er auf, nahm die Schlüssel und den Plan der unterirdischen Gänge an sich und verließ Blacks Radiostation.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Pater Phoenix, wie Jason davonlief. Dann kehrte er in den »Olymp« zurück. »Hoffentlich geht alles gut …«, murmelte er. Er hatte gesehen, dass Jason den Schlüsselbund mitgenommen hatte.
    Im nächsten Augenblick fiel ihm auf einem der Bildschirme eine Bewegung auf. Jemand schlenderte langsam den Strand entlang.
    Pater Phoenix ging näher heran und erkannte trotz der schlechten Auflösung Black an seinem Bart. Jetzt hatte der ehemalige Bahnhofsvorsteher die Wasserlinie erreicht und hielt etwas über den Kopf, das wie eine große weiße Fahne aussah.
    »Black, was tust du denn da?«



Kapitel 18
Eine rätselhafte Verbündete
    Der Verschlag unten im Laderaum war dunkel und so eng, dass Julia kaum Platz gehabt hätte zu liegen. Sie warf sich gegen die Tür und rief um Hilfe, doch niemand reagierte. Einmal glaubte sie, irgendwo auf dem Schiff eine Stimme zu hören, die seltsame Befehle brüllte. Es dauerte eine ganze Weile, bis ihr einfiel, dass sie Moreaus Notizbuch bei sich hatte. Sie zog es aus der Tasche, blätterte hektisch darin herum und fuhr mit den Fingerspitzen über jede Seite. Doch keiner ihrer Freunde antwortete ihr und schließlich steckte sie es enttäuscht wieder weg.
    Sie verlor jegliches Zeitgefühl und hätte nicht sagen können, wie lange sie bereits unter Deck festsaß, als sie sich erschöpft und verängstigt in einer Ecke ihres Gefängnisses verkroch und einschlief.
    Julia schreckte auf, weil sie glaubte, eine Stimme gehört zu haben. Hatte sie das geträumt oder war da doch etwas gewesen? Sie lauschte angestrengt.
    Dann hörte sie die Stimme wieder: »Mädchen, bist du da drin?«
    Julia sprang auf und presste sich gegen die Tür des Verschlags. »Ja«, antwortete sie. »Ich bin hier. Wer bist du?«
    »Eine Freundin.«
    Die Stimme kam Julia eigenartig bekannt vor, aber sie konnte sie nicht einordnen. Plötzlich fiel ihr die Gestalt mit der Kapuze ein, die sie durch Blacks Fernrohr an Deck hinter Spencer hatte stehen sehen.
    »Gehörst du zur Mannschaft der Mary Grey ?«, fragte sie.
    »Ja.«
    »Kannst du mich rauslassen?«, bat Julia sie eindringlich.
    »Nein«, antwortete die andere.
    »Warum bist du dann hier?«
    »Ich wollte nachschauen, ob es dir gut geht.«
    Julia hätte beinahe laut gelacht. »Ich bin von einem Wahnsinnigen gefangen und in eine Zelle gesperrt worden. Wie soll es mir da wohl gut gehen?«
    »Kapitän Spencer ist kein Wahnsinniger.«
    »Ach nein? Hat er vielleicht zufällig aufgehört, meine Stadt in Schutt und Asche zu legen?«, fragte Julia sarkastisch.
    »Es ist nicht nur deine Stadt, es ist auch seine.« In der Stimme auf der anderen Seite der Tür schwang eine Andeutung von Verachtung mit.
    »Was weißt du denn schon!«
    Julia hörte, dass ihre seltsame Besucherin jetzt auch ganz nahe bei der Tür stand. »Er hat mir auf der

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