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Um die Wurst (German Edition)

Um die Wurst (German Edition)

Titel: Um die Wurst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moritz
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doch. Rechtzeitig abtauchen ist alles. Schalom.« Sie verschwand mit einem Blubbergeräusch.
    »Humor hat er«, sagte Stark und hörte die Mailbox ihres Handys ab.
    »Ich wünschte, ich könnte ihn teilen.« Killian drehte sich zu ihr und packte sie an den Hüften. Dann steckte er seinen Kopf unter ihr Shirt und blies ihr in den Bauchnabel. Sie schlug ihm die Handkante ins Genick. Killian stöhnte und tauchte unter dem Shirt auf.
    »Die Arbeit ist getan«, sagte er.
    »Für mich noch nicht. Selbst wenn auf der CD die Lösung stehen sollte, kann ich nicht sicher sein, dass deine Comic-Freunde sie knacken. Außerdem gibt es noch andere Spuren in dem Fall.« Sie lauschte der Mailbox.
    »Und welche?« Killian lehnte sich zurück. Er wollte sie hierbehalten. Er musste sie in ein Gespräch verwickeln. Hauptsache, sie blieb. Er wollte nicht allein sein. Nicht jetzt. Nicht nachdem er einen Menschen gerochen hatte, der ihm in seiner eigenen Krankheit so nahe war.
    »Der rote Toyota hatte einen Unfall. Den Ginter junior hat es erwischt.«
    »Er war der andere Maskierte?«
    Stark legte das Handy weg. »Scheint so.«
    »Und Gotthard?«
    »Ist flüchtig.«
    Es klopfte an der Tür.
    »Erwartest du Besuch?«, fragte Stark.
    »Vielleicht Belledin, der seine Kollegin sucht.«
    Stark sah ihn erschrocken an. Sie wollte nicht, dass Belledin wusste. Außerdem war es ja auch schon wieder vorbei. Diesmal endgültig. Ein drittes Mal würde es garantiert nicht geben.
    »Du brauchst ja nicht aufzumachen«, sagte sie.
    »Er hat bestimmt dein Auto gesehen.«
    »Verdammte Scheiße.« Sie trat gegen ihre Lederjacke, die vor dem Sofa auf dem Boden lag, dann verpasste sie Killian eine Ohrfeige.
    An der Tür klopfte es wieder. »Mach auf. Ich weiß, dass du da bist.« Bärbel.
    Killian rieb sich die Wange. Stark nahm seine Hand und küsste ihn auf die Stelle, die sie eben geschlagen hatte. »Tut mir leid.«
    Er ließ ihre Hand los, stieg in seine Kleider und öffnete die Tür.
    »Ich wollte mich entschuldigen«, sagte Bärbel. »Das war doof von mir vorhin.«
    »Jetzt fehlt nur noch Belledin, dann haben sich alle heute bei mir einmal entschuldigt. Komm rein.«
    Er ließ Bärbel an sich vorbei und schloss die Tür.
    »Kennt ihr euch?« Er sah fragend von Bärbel zu Stark.
    »Ja. Wir hatten bereits das Vergnügen. Und ihr anscheinend auch. Wenigstens ist das Rätsel um den Knutschfleck jetzt gelöst.«
    Killian wollte etwas sagen, aber Bärbel kam ihm zuvor. »Keine Sorge, ich bin nicht eifersüchtig. Das ist lange her.« Sie wandte sich an Stark. »Gibt es was Neues im Fall Schwarz?«
    Stark antwortete nicht. Sie warf sich ihre Lederjacke über und verließ das Atelier. Bärbel sah ihr nach.
    »Ist die immer so?«
    Killian hörte sie nicht. Er hörte nur, wie Starks Wagen ansprang und davonfuhr. Sie war weg. Verdammt. Dabei hätte er sie in dieser Nacht gebraucht. Einfach nur da sein, das hätte genügt. Dafür hätte er auch noch die andere Wange hingehalten. Jetzt war sie fort, dafür hatte er Bärbel an der Backe. Zorn stieg in ihm auf. Ein Gift, das Bärbel gleich abkriegen würde.
    »Bist du so allein, dass du immer mich nerven musst?«
    Das saß. Bärbel schluckte. Sie holte Luft, wollte wohl etwas sagen, aber schaffte es nicht. Matt sank sie aufs Sofa und stierte vor sich hin.
    Jetzt war es an Killian, sich zu entschuldigen.
    *
    Von Gotthard und Britta Vogt fehlte jede Spur. Sie wohnten in Endingen. Belledin hatte es den Kollegen überlassen, sich dort umzusehen. Er selbst war wieder nach Achkarren gefahren. Er wollte Joe Engist auf den Zahn fühlen. Er glaubte, dass der Grund der Morde etwas mit der Militanz der Tierschützer zu tun hatte. Aber er dachte nicht an die Metzger, sondern an innere Streitigkeiten.
    Diesmal passierte er das Ortsschild ohne Unterbrechung seines Handys. Wagner hatte gesagt, dass Engist in der Schlossbergstraße wohnte, direkt neben der Achkarrer Krone.
    Belledin parkte den Wagen und stieg aus. Er klingelte und wartete. Es öffnete keiner. Er wiederholte das Klingeln. Endlich öffnete eine alte Frau, die schwer gegen ihren Buckel ankämpfen musste. Gekrümmt schielte sie von unten zu Belledin hoch.
    »Ja?«, schrie sie, und Belledin wusste, dass sie nicht mehr gut hörte.
    »Ich will zum Joe Engist. Isch der do?«
    »Ich kenn kei Joe.«
    »Joachim vielliecht?«
    »Häjo, dä Joachim kenn ich. Je, der isch gwachse. Ich kenn ihn noch, wie er so klei war … so klei.« Sie zeigte mit ihren knöchrigen Fingern, wie klein

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