Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Um Mitternacht mit dir im Bett

Um Mitternacht mit dir im Bett

Titel: Um Mitternacht mit dir im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Gabriel
Vom Netzwerk:
verschränkte die Arme vor der Brust. Die anfängliche Enttäuschung wich jetzt einem heftigen Zorn. “Natürlich hast du recht, eine gewöhnliche Diebin verführt nicht vor der Tat ihr Opfer. Das muss schon eine sehr gerissene und berechnende Diebin sein.”
    “Das stimmt nicht. Du hast mich verführt”, gab sie mit blitzenden Augen zurück. “Ich hatte ganz gewiss nicht eingeplant, dass dies zwischen uns passiert.”
    Er zog eine Braue hoch. “Warum hast du mich dann in meinem Bett erwartet?”
    “Ich wusste nicht, dass es dein Bett war. Ich hörte jemanden hereinkommen und brauchte ein Versteck …” Zu spät merkte sie, dass sie sich mit dieser Erklärung noch mehr in Schwierigkeiten brachte.
    Nun fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, und er kam sich vor wie der größte Dummkopf. “Und als ich dich in meinem Bett entdeckte, hast du schnell beschlossen, mich mit Sex abzulenken.”
    Sie widersprach ihm nicht, und das versetzte ihm einen Stich. Dennoch zwang er sich zu einem steifen Lächeln. “Ich gebe zu, das hast du sehr gut gemacht. So gut, dass ich fast schon erwog, dich laufen zu lassen.” Er ging zum Telefon und nahm den Hörer ab. “Aber ich muss dich leider enttäuschen. So dumm bin ich dann doch nicht.”
    “Bitte nicht.” Sie trat neben ihn und griff nach seinem Arm.
    Ärgerlich schüttelte er sie ab. Das rote Cape fiel auseinander, und ihr roter BH und der Slip kamen zum Vorschein, die Konturen ihres sinnlichen Körpers.
    Mit neu erwachter Bitterkeit tippte er die Nummer der Polizei ein. Die schönste Nacht seines Lebens war eine einzige Lüge gewesen. Ihre Küsse, ihr Stöhnen, ihre ungehemmte Leidenschaft. Alles Lüge. “Ich möchte einen Diebstahl anzeigen”, sagte er, als sich die Vermittlung meldete.
    “Warte, Michael”, flehte sie. “Bitte. Es ist nicht so, wie du denkst. Ich habe das Halsband nicht gestohlen. Ich … habe es zurückgebracht.”
    Ihre Worte drangen kaum zu ihm durch. Er dachte bereits an die Unannehmlichkeiten, die auf ihn zukamen. Er würde eine Aussage machen müssen, und die Polizei würde erfahren, was zwischen ihnen vorgefallen war. Wie er seine Lady in Rot in seinem Bett vorgefunden und mit ihr geschlafen hatte. Vielleicht musste er die Geschichte sogar später vor Gericht ausbreiten. Jedes intime Detail dieser Nacht. Himmel, er würde zugeben müssen, dass die Frau ihn so fasziniert hatte, dass ihm sogar ihre Identität egal gewesen war.
    “Denver Police Department”, schnarrte eine Stimme am anderen Ende.
    Michael zögerte kurz und legte auf. Vielleicht sollte er diese Sache allein erledigen. Dann kam ihm eine Idee, die so verrückt war, dass er sie eigentlich sofort hätte verwerfen müssen. Doch je länger er darüber nachdachte, desto verlockender erschien sie ihm. Als er sich zu der Lady umwandte, sah er Tränen in ihren Augen. Sie wirkten beinah echt. Oh ja, sie war hervorragend, und vielleicht war sie genau die Frau, die er brauchte.
    “Du hast also nur das Brillanthalsband in den Safe zurückgelegt?” Er spielte auf Zeit, unentschlossen, wie er weiter verfahren sollte. “Ich fürchte, das begreife ich nicht ganz.”
    “Das wirst du aber, sobald du meinen Namen kennst.”
    Er wartete, umhüllt von ihrem benebelnden Vanilleduft. Zum ersten Mal im Leben fragte er sich, ob er sie in der Nacht glücklich gemacht hatte. Seine nächste Frage war, warum ihn das überhaupt interessierte.
    “Darf ich raten?”, bemerkte er gereizt, während er daran dachte, wie begierig er noch nach dem Tanz gewesen war, ihren Namen zu erfahren. “Heißt du etwa … Lola Montez? Mata Hari? Delilah?”
    Die Stichelei brachte ihre blassen Wangen zum Erröten. “Nein. Sarah.”
    Sarah. Der Name war so lieb und unschuldig wie die Frau, die er in der Nacht in den Armen gehalten hatte. Ein Name, der absolut nicht zu der eiskalten Diebin passte, die Michael am Morgen mit der Hand im Tresor vorgefunden hatte.
    Sie nahm die Maske ab. “Sarah Hewitt.”
    Hewitt. Der Name kam ihm irgendwie bekannt vor, er wusste allerdings nicht, woher. Auch der Anblick ihres hübschen Gesichts half ihm nicht auf die Sprünge. “Und?”
    Es schien sie zu überraschen, dass ihm ihr Name nichts sagte. “Mein Großvater ist Bertram Hewitt.”
    “Und?” Er begriff noch immer nichts. Vielleicht wollte sie ihn mit diesem Spielchen in die Irre führen. Nun, das würde ihr nicht gelingen. Allerdings lenkte ihn der klaffende Spalt in ihrem Cape etwas ab.
    Sie war jedoch so durcheinander, dass

Weitere Kostenlose Bücher