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Um Mitternacht mit dir im Bett

Um Mitternacht mit dir im Bett

Titel: Um Mitternacht mit dir im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Gabriel
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sie nicht merkte, wohin seine Blicke immer wieder wanderten – zu dem winzigen roten Slip, dem glatten flachen Bauch, den Rundungen der Brüste in dem roten Spitzen-BH. Oder aber sie wusste von ihrer Wirkung. Vielleicht gehörte dies zu ihrer Strategie. In der Nacht war sie damit verflixt erfolgreich gewesen. Michael zwang sich, ihr wieder ins Gesicht zu schauen, um sich nicht noch einmal hinters Licht führen zu lassen.
    “Mein Großvater und Seamus Wolff wurden 1950 Geschäftspartner”, erklärte sie leicht ungeduldig. “Agentur Hewitt und Wolff. Fällt es dir jetzt wieder ein?”
    In der Tat. “Du behauptest, du bist verwandt mit dem verrückten alten Knaben, der vor mehreren Jahren bei uns eingebrochen hat?”
    Ihre Lippen wurden schmal. “Er ist nicht verrückt, nur … verbittert. Er ist der festen Überzeugung, dass dein Großvater ihn betrogen hat. Aber er kann es nicht beweisen.”
    “Ihn betrogen hat?”, echote Michael. “Im Gegensatz zu deiner Familie sind die Wolffs keine Diebe. Wir brechen nicht in fremde Häuser ein … oder schleichen uns in anderer Leute Betten.”
    Ihre Wangen wurden flammend rot. “Ich erwarte nicht, dass ein Mann wie du das versteht, aber …”
    “Ein Mann wie ich?” Michael machte einen Schritt auf sie zu, denn er wusste, dass seine Körpergröße einschüchternd wirkte. “Was soll das heißen?”
    Sie wich nicht zurück. “Du weißt genau, was ich meine.” Ihre Augen schossen Blitze. “Du bist reich, mächtig, skrupellos.”
    “Ist das alles?” Herausfordernd trat er noch einen Schritt näher. “Wie wärs mit leidenschaftlich? Erfahren? Gut im Bett?” Michael hätte nicht gedacht, dass sie noch tiefer erröten könnte. Aber so war es. Trotz seiner Verärgerung wunderte er sich über diesen Widerspruch. Eine berechnende Diebin und eine errötende Unschuld. Sie spielte beide Rollen überzeugend.
    Das brachte ihn wieder auf seine Idee. Sollte er es wagen?
    Sarah zog das Cape enger um sich, als wäre ihr plötzlich ihr aufreizender Anblick bewusst geworden. “Würde es dich freuen, wenn ich zugebe, dass ich letzte Nacht einen Fehler gemacht habe? Es tut mir leid.”
    Ihre Entschuldigung freute ihn keineswegs. “Ich warte immer noch auf deine Erklärung, weshalb ich dich nicht wegen versuchten Diebstahls hinter Gitter bringen sollte.”
    Sie sah ihn offen an. “Mir ist klar, dass du keinen Grund hast, mir zu glauben. Trotzdem sage ich die Wahrheit, und das hätte ich vielleicht von Anfang an tun sollen.”
    “Es ist eben schwer, alte Gewohnheiten abzulegen.”
    Sie ignorierte seinen Sarkasmus. “Ich kam gestern Abend hierher, um das Brillanthalsband zurückzubringen. Mein Großvater hat es gestohlen, während ihr alle über Weihnachten auf Jamaika wart. Er ist besessen von seiner Rache, und das schon seit fünfzig Jahren.”
    “Willst du mir erzählen, ein alter Mann hätte eine der besten Alarmanlagen, die es auf dem Markt gibt, ausgetrickst?”
    “Er mag ja alt und rachsüchtig sein, aber dumm ist er nicht”, erwiderte Sarah. “Als er damals für den Diebstahl des Halsbands im Gefängnis saß, hat er eine Menge Tricks gelernt. Und die hat er mir beigebracht. Aber ich habe sie bis jetzt nie angewandt, das schwöre ich.”
    “Was für ein Glück ich doch habe”, bemerkte Michael trocken.
    “Ich bin seinetwegen hier”, fuhr sie unbeirrt fort, “weil ich nicht möchte, dass er wieder im Gefängnis landet. Denn ich liebe ihn.” Ihre Lippen zitterten. “Vielleicht kannst du das verstehen.”
    Er verstand es. Besser, als sie ahnte. Dennoch war er noch immer nicht davon überzeugt, dass sie die Wahrheit sagte. Der alte Bertram Hewitt war als Tunichtgut bekannt.
    “Und damit das klar ist”, sagte sie und straffte die Schultern. “Wenn du die Polizei holst, lass bitte meinen Großvater aus dem Spiel. Es gibt keinen Beweis, also steht dein Wort gegen meins. Mein Großvater ist zu alt für eine Gefängnisstrafe.”
    Michael starrte sie ungläubig an. “Du willst für ihn ins Gefängnis gehen?”
    “Ich will nicht”, antwortete sie kaum hörbar. “Aber ich würde es tun.”
    Verflixt. Sie war nicht nur schön und gerissen, sondern auch noch edelmütig. Er musterte ihr Gesicht und fragte sich, ob sie überhaupt wusste, wie sehr er sie trotz allem begehrte. Und das war sein Problem. Er war einfach nicht bereit, diese Frau gehen zu lassen, Diebin hin oder her. Warum sollte er also nicht ihre erstaunlichen Fähigkeiten für sich nutzen? Im Bett und auch

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