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Um Mitternacht mit dir im Bett

Um Mitternacht mit dir im Bett

Titel: Um Mitternacht mit dir im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Gabriel
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antwortete nicht und drehte sich auch nicht um, sondern schaute nur hinaus auf die mondbeschienenen Berghänge.
    Sarah trat neben ihn und reichte ihm den Umschlag. Doch Michael hob nur sein Glas an die Lippen. Die Eiswürfel darin klirrten leise, als er es in einem Zug austrank.
    Er trug noch immer den schwarzen Smoking, nur die Schleife hatte er abgenommen und die oberen zwei Knöpfe seines Hemdes geöffnet. Sein dunkles Haar war zerzaust, als wäre er sich immer wieder mit den Händen hindurchgefahren. Er strahlte irgendwie etwas Wildes aus, etwas, das nicht auf zu viel Brandy zurückzuführen war.
    “Morgen fahre ich dann in aller Frühe nach Hause”, sagte sie leise und legte den Umschlag auf die Fensterbank. Als sie sich umdrehte und zur Tür ging, rief er sie zurück.
    “Was ist mit dem Halsband?”
    Sie blieb stehen und fasste sich an den Hals. Den Schmuck hatte sie ganz vergessen. “Ich lass es in meinem Zimmer, zusammen mit dem Kleid und den Schuhen und … allem Übrigen.”
    Erst jetzt wandte er sich zu ihr um, im Blick etwas Undefinierbares. “Der Verschluss ist problematisch. Du wirst Hilfe brauchen.”
    “Ich kann Maria darum bitten”, erwiderte sie und hielt die Luft an, als er auf sie zukam.
    “Maria schläft schon.” Er trat hinter sie. “Lass mich das machen.”
    Es wäre entweder feige oder kindisch, sich zu weigern. Also nickte sie nur und hob ein paar Strähnen in ihrem Nacken an, damit er den Verschluss leichter öffnen konnte.
    “So wunderschön”, raunte er und strich mit beiden Händen über ihre nackten Schultern.
    Hitze durchströmte sie bei seiner Berührung. Sie schloss die Augen. “Michael, bitte, ich …”
    “Lass mich”, gab er mit rauer Stimme zurück. Nachdem er ihr das Halsband abgenommen und weggelegt hatte, umfasste er von hinten ihre Taille und küsste sanft ihren Nacken. Sarah stand regungslos da und ließ es geschehen. Sie hatte Angst, sich zu bewegen, Angst vor dem, was kommen würde. Die Empfindungen, die sein Mund und seine Hände in ihr auslösten, benebelten ihre Sinne.
    Als er langsam mit den Händen an ihr hochfuhr und ihre Brüste umfing, lehnte sie mit einem Stöhnen den Kopf an seine Schulter.
    “So wunderbar …” Sein Mund war jetzt an ihrem Hals. Mit den Fingern umkreiste er ihre Brustspitzen, bis die Knospen unter dem dünnen Stoff hart wurden. Schließlich drehte er sie zu sich herum – “… und alles meins.” Dann küsste er sie auf den Mund.
    In diesem Moment war es um Sarah geschehen. Sie legte ihm die Arme um den Hals und schmiegte sich an ihn. Doch sie wollte ihm noch viel näher sein.
    Sie öffnete die Lippen und schmeckte den Brandy auf seiner Zunge, mit der er sofort in ihren Mund eindrang. Wie im Rausch zog sie sich den engen Rock hoch, schlang ein Bein um seine und rieb sich an seinem Unterkörper.
    Schwer atmend presste er sie an sich. Doch als er sie hochhob und zum Bett trug, überkamen sie Zweifel.
    Mit Michael zu schlafen hätte unübersehbare Folgen. Zumindest für sie. Sie würde vielleicht ihre Selbstachtung verlieren. Und ganz bestimmt ihr Herz.
    Und was beabsichtigte er? Wollte er sie nur haben wie ein ägyptisches Kunstwerk? Wie etwas, das er anschauen und ausstellen konnte, bis er das Interesse daran verlor?
    Er setzte sich mit ihr aufs Bett und nahm sie auf den Schoß. Dann küsste er sie erneut, wobei er die Träger ihres Kleides von den Schultern schob und ihre Brüste entblößte.
    Sarah hatte ihn erst daran hindern wollen, doch als er sich hinabbeugte und an einer Knospe zu saugen begann, griff sie ihm ins Haar und zog seinen Kopf noch enger an sich.
    Im nächsten Moment lagen sie auf dem Bett, und Michael tastete an ihrem Rock nach dem Reißverschluss.
    Das ratschende Geräusch brachte sie zur Besinnung. In einer panischen Reaktion riss sie sich von ihm los und rang nach Luft. “Ich muss gehen.”
    “Bitte noch nicht.” Er wollte sie wieder an sich ziehen.
    Aber sie stand auf. Am ganzen Körper bebend, bedeckte sie notdürftig mit dem Kleid ihre Brüste.
    Sichtlich verwirrt kam er ebenfalls auf die Füße. “Was ist denn auf einmal?”
    “Ich wollte nicht, dass dies noch einmal passiert”, stieß sie hervor und zog sich die Träger hoch. “Ich gehe. Für immer.”
    Seine Kinnmuskeln verspannten sich. “Das kannst du nicht tun.”
    Sie sah ihn fest an. “Aber das war so abgemacht. Du wolltest mich gehen lassen, sobald ich dir das Testament ausgehändigt hätte.”
    “Das war nur ein Teil der Absprache.”

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