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Und alles nur der Liebe wegen

Und alles nur der Liebe wegen

Titel: Und alles nur der Liebe wegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Das ist schrecklich, ich weiß es, aber es ist nicht mehr zu ändern. Wir müssen uns trennen. Ihr bleibt bei mir, denn Mutti wird ja zu dem anderen Mann gehen.«
    »Und wer ist das?« fragte Monika. »Henk Beljonow.«
    »Der dicke Tenor?« Karin lachte gequält. »Ist Mutti blind oder verrückt?«
    »Vielleicht beides, man kann sie nicht fragen.« Ludwig lehnte sich in die Kissen zurück. Wie tapfer sie das alles aufnehmen, dachte er, es sind wirklich wunderbare Mädchen. »Wir müssen uns mit den Realitäten abfinden. Sie liebt diesen Beljonow.«
    »Nur, weil er das hohe C singen kann?« Karin verzog den Mund. »Ich möchte nicht dauernd mit einem Lohengrin leben! Soll ich mit Mutti sprechen?«
    »Nein, lieber nicht.« Ludwig ergriff die Hände seiner Tochter. »Ihr müßt nur ganz tapfer sein … Es wird viel auf uns zukommen. Und ihr müßt Vertrauen zu eurem Vater haben. Ich freue mich, daß ihr jetzt hier seid.«
    Karin stand auf, trat ans Fenster und sah in den großen Garten hinaus. Monika erzählte von St. Wolfgang, aber sie verschwieg die dramatischen Erlebnisse.
    Beljonow, dachte Karin, dieser dicke Schmalztenor. Er soll Muttis zweiter Mann werden? Das muß man doch verhindern können! Unsere Familie muß zusammenbleiben, so verrückt sie auch ist! Man kann nicht einfach sagen: »Ich mag nicht mehr!« Man kann sich verirren, aber einmal findet man doch wieder auf den richtigen Weg zurück.
    Und während sie so in den Garten sah, kam ihr ein verwegener Gedanke. Ich werde Mutti beweisen, welch ein Schuft dieser Beljonow ist, dachte sie, ich werde ihr beweisen, daß er bereit wäre, sie mit mir, der Tochter, zu betrügen. Ich werde ihn lächerlich machen. Sie wußte, daß ihr dies nicht schwerfallen würde.

9
    Erst zum Mittagessen sahen Karin und Monika ihre Mutter. Mit rotgeweinten Augen und zitternden Lippen umarmte sie die Zwillinge und drückte sie an sich.
    Das Mittagessen verlief still, weil auch Dr. Schachtner am Tisch saß, den Lucia nicht mochte. Von ihm kam die größte Gefahr, das wußte sie. Im Grunde seines Herzens war der starke und erfolgreiche Ludwig ein weicher Mensch, der lieber verzieh als verurteilte. Aber Dr. Schachtner war ein kühler Kopf, der das Leben in Paragraphen einteilte und seine Umwelt aus der Sicht des Gesetzbuches betrachtete.
    Nach dem Essen ging Karin mit Dr. Schachtner wieder zu ihrem Vater ins Schlafzimmer. Monika blieb allein zurück, und das war vorher so abgesprochen worden. Karin war bereit, zu Beljonow zu gehen und ihn durch ihr Wesen und ihren Körper in einen Konflikt zu ziehen; Monika hatte sich entschlossen, mit der Mutter zu sprechen.
    Lucia saß auf der Couch, trank ihren Mokka und sah Monika fragend an. Obwohl sie auf alles gefaßt war, zuckte sie doch zusammen, als die Tochter plötzlich laut fragte: »Ihr laßt euch also scheiden?«
    »Es könnte sein!« antwortete Lucia.
    »Du hast mit dem dicken Beljonow ein Verhältnis?«
    »Wie redest du denn mit mir?« Lucia stellte die Mokkatasse ab.
    Monika sah ihre Mutter ein wenig traurig an. »Mutti«, sagte sie mit leiser Stimme, »wir sind keine kleinen Kinder mehr. Papi hat uns alles erzählt, und wir sind alt genug –«
    »Um mich zur Rechenschaft zu ziehen?«
    »Ja«, sagte Monika fest.
    Lucia sah ihre sonst so sanfte und liebe Tochter erschrocken an. Was ist aus ihr geworden? dachte sie.
    »Wenn ihr auseinandergeht, sind wir Kinder die Leidtragenden. Karin und ich sind schon fast erwachsen, wir kämen – wenn auch sehr schwer – darüber hinweg, daß unsere Eltern getrennt leben. Aber Peter?« Monika beugte sich vor. »Sag mal, Mutti, ist Peter vielleicht nur deswegen weggelaufen, weil er das … das mit Beljonow und dir gesehen hat?«
    »Frag mich nicht aus wie ein Staatsanwalt!« Lucia schloß die Augen.
    »Wir sind allein, Mutti«, sagte Monika, »bitte, laß uns vernünftig über alles sprechen.«
    »Was nützt denn das Sprechen angesichts einer so verfahrenen Situation?«
    »Wenn man so denkt, wird es nie besser, Mutti. Wir wollen doch einen Weg suchen.«
    »Du?«
    »Warum nicht ich? Wir sollten ganz nüchtern denken. Was gewinnst du, wenn du zu Beljonow gehst?«
    »Das Leben ist kein Rechenexempel«, erwiderte Lucia traurig.
    »In diesem Falle doch. Beljonow hat kein Geld. Er liebt dich nur, weil du Geld hast.«
    »Das glaube ich nicht!«
    »Und du hast Geld durch Papi! Das ist nicht zu leugnen.«
    »Auch dein Vater begreift das nicht, und ihr denkt wie er. Das ist ein Käfig, mein Kind. Die Villa,

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