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...und da sagte Don Camillo...

...und da sagte Don Camillo...

Titel: ...und da sagte Don Camillo... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovannino Guareschi
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mir?» jammerte Giannona.
    «Wer weiß?» seufzte Don Camillo. «Wer weiß, was Euch armer Frau geschehen kann, jetzt, da Ihr den Teufel im Hause habt?»
    Verängstigt kehrte Giannona nach Hause zurück; sobald Alfredo sie hörte, der im Polstersessel der guten Stube ein friedliches Schläfchen hielt, richtete er sich auf und hielt sich das aufgeschlagene Parteiblatt «Unità» vor das Gesicht.
    Darum blieb die rabiate Giannona, als sie unter die Tür trat, wie vom Blitz getroffen stehen und schaltete dann schleunigst den Rückwärtsgang ein.

Gewissensfrage

    Die längste Zeit schon ließ Peppone den Hammer auf den Amboß knallen, doch wenn er noch so heftig auszog, es gelang ihm nicht, sich den Gedanken aus dem Kopf zu schlagen, der ihn verfolgte.
    «So ein Trottel!» knurrte er vor sich hin. «Eine schöne Bescherung wird der mir anrichten.»
    In diesem Moment hob er den Blick und sah, daß der Trottel dastand, vor dem Amboß.
    «Ihr habt mir den Jungen verstört», sagte Stràziami finster. «Die ganze Nacht hat er getobt, und jetzt liegt er mit Fieber im Bett.»
    Peppone hämmerte weiter. «Du bist selber schuld», antwortete er, ohne ihn anzuschauen.
    «Das Elend ist schuld», erwiderte Stràziami.
    «Wir hatten dir einen Befehl erteilt, und in der Partei wird gehorcht, ohne Widerspruch.»
    «Der Hunger der Kinder befiehlt mehr als die Partei.»
    «Nein - die Partei muß vor allem anderen stehen.»
    Stràziami zog ein Kärtchen aus der Tasche, legte es auf den Amboß, und Peppone hörte zu hämmern auf.
    «Hier hast du den Ausweis zurück», sagte Stràziami. «Das ist keine Parteikarte mehr, das ist ein Ausweis, daß man unter Polizeiaufsicht steht.» - «Was redest du da!»
    «Ich sag’s, wie es ist. Für meine Freiheit hab’ ich Kopf und Kragen riskiert. Ich denke nicht daran, auf sie zu verzichten.»
    Peppone legte den Hammer nieder und trocknete sich mit dem Handrücken die Stirn. Stràziami war einer seiner wenigen wirklich Getreuen; er hatte an seiner Seite gekämpft, hatte Hunger, Verzweiflung und Hoffnung mit ihm geteilt.
    «Du verrätst unsere Sache», sagte Peppone.
    «Es ist die Sache der Freiheit. Wenn ich auf meine Freiheit verzichte, dann verrate ich unsere Sache.»
    «Denk doch: wir müßten dich hinauswerfen! Du weißt, daß man nicht austreten kann. Wer den Austritt gibt, wird ausgeschlossen.»
    «Ja, das weiß ich. Und wer eine große Schweinerei macht, wird drei Monate bevor er sie gemacht hat ausgeschlossen. Und dann sagen wir, die andern seien Heuchler. Leb wohl, Peppone. Tut mir leid für dich, weil du von jetzt an verpflichtet bist, mich als deinen Feind zu betrachten, während ich dich nach wie vor als meinen Freund betrachte.»
    Peppone sah ihm nach; dann raffte er sich auf, warf den Hammer mit einem Fluch in die Ecke und ging hinaus, um sich hinten im Gemüsegarten hinzusetzen. Daß Stràziami aus den Reihen der Partei ausgeschlossen werden könnte, mochte er sich gar nicht ausdenken. Schließlich sprang er auf.
    «An allem ist dieser verfluchte Pfaffe schuld», folgerte er. «Aber diesmal werd’ ich’s ihm geben!»
    Der «verfluchte Pfaffe» blätterte im Pfarrhaus in zerlesenen Broschüren, als Peppone vor ihm auftauchte.
    «Jetzt seid Ihr wohl zufrieden!» fuhr Peppone ihn wütend an. «Endlich ist es Euch gelungen, einem der Unsern etwas zuleide zu tun.»
    Don Camillo musterte ihn neugierig.
    «Sind dir die Wahlen zu Kopf gestiegen?» erkundigte er sich.
    «Schöne Heldentat! Einem Unglücklichen, dem von eurer schmutzigen Gesellschaft nichts als Leid widerfahren ist, die Ehre abzuschneiden!»
    «Ich verstehe noch immer nichts, Genosse Bürgermeister.»
    «Ihr werdet schon verstehen, wenn ich Euch sage, daß Stràziami Euretwegen aus der Partei ausgeschlossen wird. Jawohl, Euretwegen! Ihr habt sein Elend ausgenutzt, habt ihm eine Falle gestellt, habt ihm eins von Euren amerikanischen Dreckpaketen angedreht, und der Kommissar hat es gestern abend erfahren, hat Stràziami zu Hause ertappt, ihm das ganze Zeug aus dem Fenster geschmissen und ihn dann geohrfeigt.» Peppone war außer sich.
    «Beruhige dich, Peppone», mahnte Don Camillo.
    «Einen Dreck beruhige ich mich! Wenn Ihr die Augen gesehen hättet, die der Bub machte, als man ihm das Essen vor der Nase wegnahm und als er sah, wie sein Vater ins Gesicht geschlagen wurde, wärt Ihr auch nicht so ruhig, sofern Ihr einen Funken Gefühl habt!»
    Don Camillo wurde blaß, stand auf, ließ sich wiederholen, was der Kommissar getan

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