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...und da sagte Don Camillo...

...und da sagte Don Camillo...

Titel: ...und da sagte Don Camillo... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovannino Guareschi
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«Wenn man wollte, könnte man hier auch den Handkarren unterbringen.»
    «Aber klar!» lachte Peppone zufrieden und blinzelte den andern sieben zu.
    Girardengo sah sich noch immer um.
    «Sicher», murmelte er. «Sicher, mehr könnte man gar: nicht verlangen.»
    «Und Ihr, was meint Ihr?» fragte Peppone vergnügt die Miràcola.
    «Ich bin nur eine arme alte Frau», jammerte sie leise.; «Was soll ich sagen?»
    «Gefällt es Euch oder nicht?»
    «Es macht mir Angst, so schön ist es.»
    «Ihr werdet Euch daran gewöhnen. Ihr werdet Euch schnell daran gewöhnen!»
    Da mischte sich Don Camillo ein: «Wir freuen uns alle Í sehr, daß euch euer Haus gefällt. In einer Woche wird alles funktionieren, und dann ist auch das Personal da. Also verbleiben wir so: Ihr habt Zeit, eure kleinen Angelegenheiten zu regeln, und in einer Woche stellt ihr euch hier ein, ohne daß wir euch noch einmal extra einladen, und beginnt euer neues Leben.»
    Peppone blinzelte dem Verwalter zu, der den Wink verstand, vortrat und jedem der fünf eine Tausendernote in die Hand drückte: «Das bedeutet, daß ihr von heute an vom Altersheim betreut werdet: Das ist die Unterstützung für die Tage, die ihr noch warten müßt. Giacomone und Ranieri - bitte, betrinkt euch nicht.»;
    Die fünf hielten ihren Geldschein fest in der Hand, als sie weggingen.
    «Wir sind über den Berg!» rief Peppone zufrieden. «Man muß eben Geduld haben mit alten Leuten.»
    «Besonders mit diesen», fügte Don Camillo hinzu. «Sie haben vom Leben nie etwas Gutes bekommen und J können es nun fast nicht glauben, daß die Göttliche Vorsehung sich auch ihrer erinnert.»
    Jetzt war alles bereit, aber als die sieben Tage verstrichen waren, zeigte sich niemand.
    Man wartete noch zwei Tage, dann wurde der Smilzo auf die Suche nach den fünf Heiminsassen geschickt.
    Es dauerte noch einmal drei Tage, bis er sie aufgespürt hatte, und als sie gefunden waren, kehrte der Smilzo mit leeren Händen zurück.
    «Ja, ich habe sie gefunden, aber wenn ihr sie holen wollt, müßt ihr selber gehen», erklärte er dem Komitee. «Ich bringe es nicht fertig.»
    «Smilzo!» schimpfte Peppone. «Du hast die Befehle auszuführen!»
    «Chef, ich habe mich deinen Anordnungen noch nie widersetzt. Es ist nur so, daß es diesmal ein Befehl ist, den ich nicht ausführen kann. Ich kann dich höchstens hinbegleiten.»
    Sie fuhren alle acht auf dem von Smilzo gelenkten Camion Peppones los; sie waren wütend und durchaus gewillt, die Bettler notfalls mit Gewalt zur Ordnung zu bringen. Der Lastwagen rumpelte über die staubigen Straßen und blieb hinter der Häusergruppe von Crociletto vor einer einsamen Baracke stehen.
    «Das ist das Haus der alten Frau», erklärte der Smilzo.
    «Dann laden wir dieses Weib als erste auf!» schrie Peppone. «Nachher schnappen wir uns die andern. Ob sie weint oder brüllt, in einer Stunde ist sie im Altersheim!»
    Die Tür war mit einer Kette verriegelt. Peppone trat mit Wucht dagegen, und nach ein paar Minuten ging die Tür auf, und es erschien die Miràcola.
    «Hopp, los, und keine Geschichten!» fuhr Peppone
    sie an. «Nehmt Euren Plunder und marsch! Ich gebe Euch fünf Min ...»
    Weiter kam er nicht, denn seinen Augen bot sich ein wahrhaft ungewöhnliches Schauspiel: Peppone befand sich gar nicht in der Küche, wie er glaubte, sondern in einer Schreinerwerkstatt: Giacomone arbeitete an der Werkbank.
    Ranieri polierte eine kleine Tischplatte blank, und Girardengo saß in einer Ecke und flocht einen Stuhlsitz. =
    «Wir haben eine Genossenschaft gegründet», erklärte Giacomone gelassen.
    «Jeder von uns hat sich an seinen alten Beruf erinnert und die Arbeit wieder aufgenommen. Die Miràcola hat uns das Haus zur Verfügung gestellt und kocht für uns. Joffini holt mit seinem Handwagen die Arbeiten und bringt sie zurück. Mit den fünftausend Lire haben wir die Werkbank und das notwendigste Werkzeug gekauft.»
    Peppone trat näher und betrachtete sich, was Giacomone gerade in Arbeit hatte. Und auch die andern traten näher und betrachteten es sich.
    Es war eine bescheidene, aber tüchtige Handwerkerleistung.
    «Na schön», brummte Peppone und leitete den Rückzug ein. «Wenn ihr uns braucht, dann wißt ihr ja, wo wir sind.»
    Stumm verließen sie die Hütte und stiegen in den Lastwagen. Bei der Kurve an der alten Kloake, kurz nach der Einbiegung ins enge Sträßchen von Pioppaccio, mußte der Smilzo bremsen, weil ein Handkarren auf der Grabenböschung stand. Der Karren

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