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... und dann bist du tot

... und dann bist du tot

Titel: ... und dann bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Mitleid mit all diesen Menschen, weil ich selbst einen Schrittmacher habe. Gott sei Dank wissen sie es noch nicht, aber ...« Er zögerte.
    »Und?« Joe war noch immer geduldig. »Sol, was ist los mit dir?«
    »Einer der Namen.«
    »Jemand, den du kennst?« Allmählich wuchs seine Unruhe. »Wer ist es?«
    »Ich glaube, du solltest einen Blick darauf werfen.«
    Joe nahm den Stapel Computerausdrucke in die Hand. »Vielleicht solltest du dich besser setzen.«
    Joe blieb stehen. Als er den Namen sah, den Cohen mit einem Bleistift markiert hatte, wich alles Blut aus seinem Gesicht.
    Helene Duval, Lenox Road, W. Stockbridge, Mass.
    Er setzte sich zitternd hin.
    »Das kann nicht sein. Das ist ein Irrtum.«
    »Ich glaube nicht.« Cohen schaute ihn mitfühlend an. »Joe, es tut mir so Leid. Aber ich konnte ja schlecht so tun, als hätte ich den Namen übersehen.«
    Joe starrte noch immer auf die Computerausdrucke. »Das verstehe ich nicht. Warum hat sie mir nichts davon gesagt?«
    »Hast du denn überhaupt gewusst, dass sie krank ist?« Joe schüttelte den Kopf. Er war zu benommen, um sprechen zu können.
    »Du hast mir doch erzählt, dass du kürzlich mit ihr
    gesprochen hast«, sagte Cohen freundlich. »Sie wollte doch in Urlaub fahren, oder?«
    »Wir haben nicht miteinander telefoniert. Sie hat nur eine Nachricht hinterlassen.« Joes Stimme war so leise, dass sein Kollege ihn kaum verstehen konnte. »Ich habe so oft an sie gedacht, mir Sorgen gemacht, und ich wusste nicht warum. Es ergab keinen Sinn. Vielleicht weil hier alles drunter und drüber ging. Ihre Stimme hörte sich auch ganz normal an.« Er schüttelte wieder den Kopf. »So gesund.«
    Cohen zog sich einen Schreibtischstuhl auf Rollen heran und setzte sich rittlings drauf. »Wir müssen sie finden, Joe. Wo ist sie hingefahren?«
    »Ich weiß es nicht.« Die Benommenheit wich allmählich, doch stattdessen machte sich Panik breit. »Sol, ich weiß es nicht. Sie hat es mir nicht gesagt.«
    »Dann rufen wir ihren Freund Hugo an.«
    »Sie sind zusammen weggefahren.«
    »Wer könnte es sonst noch wissen?« Joe antwortete nicht. »Wer noch, Joe?«
    »Toni Petrillo aus dem Nachbarhaus.«
    »Gut. Hast du seine Nummer?«
    »Ihre Nummer. Nein.«
    »Kein Problem.« Cohen nahm den Hörer ab. »Ich werde sie schon herausfinden.«
    Joe starrte wieder auf die Computerausdrucke. Als er Lallys Stimme am Dienstag auf Band gehört hatte, war er zuerst beruhigt gewesen und dann hatte er sich gefragt, wohin sie wohl fahren würde. Skifahren hatte er vermutet. Plötzlich hatte er das Bild von Lally vor Augen gehabt, als er sie das letzte Mal auf den Hängen in Bousquet gesehen hatte. Sie trug einen karminroten einteiligen Skianzug, und ihr langes Haar flatterte im Wind. Sie winkte ihm mit einem Skistock zu und lachte. Er hatte über den
    Anblick gelächelt. Lally brachte ihn fast immer zum Lächeln.
    Doch Joe wusste nun, dass sie nicht zum Skifahren gefahren sein konnte, weil sie krank gewesen war und der Urlaub sicher zur Erholung gedacht war. Mit Lallys Herz war etwas nicht in Ordnung, mit dem Herz seiner eigenen Schwester, und er hatte es noch nicht einmal gewusst. Sie hatte sicher Angst es ihm zu sagen, weil er sich schon um Jess’ Schwangerschaft sorgte. Das sah ihr ähnlich. Verdammter Mist! Er hatte doch wohl das Recht, sich um seine eigene Schwester zu sorgen, oder nicht? Und nun war sie irgendwo dort draußen und hatte dieses Ding in ihrer Brust...
    »Joe.«
    Joe sah auf. Cohen hatte den Hörer wieder aufgelegt.
    »Toni Petrillo antwortet nicht, aber vielleicht besteht ja auch gar keine Gefahr. Lallys Schrittmacher muss ja nicht von Hagen angefertigt worden sein. Dies ist nur eine Liste von allen Personen im ganzen Land, denen in den letzten sechs Monaten ein Schrittmacher eingesetzt wurde. Wir müssen mit ihrem Arzt sprechen.«
    »Dr. Sheldon.« Die erste Woge der Panik war abgeebbt, und Joe fühlte sich jetzt wie betäubt. »Er ist schon seit langem unser Hausarzt.«
    »Seine Nummer.« Cohen stieß ihn freundlich an. »Joe, gib mir seine Telefonnummer.«
    »In Stockbridge gibt es nur einen Dr. Sheldon.«
    Auch Dr. Sheldon war nicht zu Hause. Eine Stunde verging, und Toni Petrillo hob noch immer nicht den Hörer ab. Der Anrufservice von Dr. Sheldon vermutete, dass sein Piepser vielleicht nicht funktionierte oder sich außerhalb der Reichweite befand, weil er normalerweise sofort zurückrief, wenn er verlangt wurde. Joe war sich sicher, dass sie ihn bald erreichen würden,

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