und dann kam Jesse
Damon ist ähnlich, aber der würde das nicht so lässig nehmen, wenn ich ihn die ganze Zeit so bedrängen würde.
Irgendwie... ist das aber nicht männlich, oder?
Herrgott, was denke ich da für einen Schwachsinn zusammen??
Ich seufze schwer.
„Bedrückt dich was?”, fragt Jesse plötzlich leise und ich zucke zusammen.
Ja, ich finde dich unglaublich erotisch, das bedrückt mich.
Über meine eigenen Gedanken verblüfft, stutze ich. Kann man einen anderen Mann erotisch finden? Als Mann??
„Nein”, lüge ich.
Jesse schweigt und ich sehe auf seinen schmalen Rücken.
„Aber danke der Nachfrage”, flüstere ich und streichle ihm kurz über den Rücken. Jesse zuckt zusammen und sofort ziehe ich meine Hand zurück.
„Nacht”, sage ich und drehe ihm den Rücken zu. Dann, als ich ihn gleichmäßig atmen höre, strecke ich meine Hand zu ihm aus und nehme den Saum seines Shirts in die Hand.
So komme ich nicht schwul rüber, weil er es gar nicht merkt, ich kann ihn aber trotzdem anfassen.
Zufrieden schließe ich meine Augen.
Am nächsten Morgen stehe ich auf und bemerke, dass Jesse schon weg ist. Ich strecke mich über das ganze Bett aus und seufze schwer.
Ich will liegen bleiben...
„Aufstehen, Schlafmütze”, sagt Jesse lächelnd und sieht zur Tür rein.
Ich grinse ihn an und nicke.
Dann, als er draußen ist, vergrabe ich mein Gesicht in seinem Kissen. Der erste Kerl, der nicht so unglaublich stinkt.
Nach dem Schlafen.
Traumhaft.
Ich selber rieche immer sehr stark nach Schlaf, aber die anderen Jungs sind richtig übel. So richtig... männlich markant.
Dann hieve ich mich aus dem Bett, gehe direkt ins Bad, wo ich pinkle, dusche und mich anziehe.
Danach gehe ich zu den Jungs zum Frühstücken.
„Wow, wer hat das hergerichtet?”, frage ich beeindruckt und sehe auf den Tisch.
„Jesse”, sagt Damon lächelnd.
„Wow, super. Danke”, sage ich und streiche ihm im Vorübergehend „unabsichtlich“ über den Rücken.
Ich spüre seinen Blick auf mir, ignoriere ihn aber.
Das Essen ist so gut wie schon lange nicht mehr und ich genieße es voll und ganz.
Danach gehen wir runter ein bisschen üben, während Jesse oben bleibt. Die Zeit vergeht viel zu langsam und ich versinge mich ein bisschen.
Als wir wieder nach oben gehen, ist Jesse nicht im Wohnzimmer. Ich gehe in sein Zimmer, um ihn zu holen, da wir einen Film ansehen wollen.
„Kommst du nen Film ansehen?”, frage ich, als ich eintrete.
„Nein, keine Lust”, meint er in ein Buch vertieft.
„Lernst du etwa schon wieder?”, frage ich genervt und gehe auf ihn zu, nehme ihm das Buch ab und werfe es auf das Bett, dann ziehe ich ihn an den Armen hoch.
„Man Luke!”, wendet er lachend ein und reißt seine Hände aus meinen.
„Kitzelig?”, frage ich und pike ihm schon in die Seiten. Er kreischt hell auf und ich muss lachen. Er hat ja schon ne übelst helle Stimme, aber das eben war der Burner... wie ne Tussi, ey!
„Du klingst wie ein Mädchen!”, sage ich lachend.
Jesse sieht mich schockiert an.
„War nur ein Spaß”, füge ich schnell an und lasse von ihm ab.
Jesse lächelt verlegen und sieht weg.
Als er schließlich an mir vorbei aus dem Zimmer gehen will, stelle ich mich hinter ihn und schlinge meinen Arm um ihn. Er liegt ihm direkt unter dem Kinn, auf seinem Hals. Jesse hält die Luft an und legt seine Hände darauf.
„Ich halte dich nicht für schwul, keine Angst”, raune ich leise und genieße die Nähe von Jesse.
Komm schon... sag’ irgendwas... mach’ irgendwas!
Ehe ich es mich versehen kann, drücke ich ihm leicht mein Becken gegen den Hintern. Da zuckt Jesse zusammen und reißt meinen Arm von sich.
„Echt Luke... hast du es so nötig, dass du dich jetzt auch schon an Bandkollegen ranmachen musst?!”, fragt er etwas entsetzt, lächelt dann aber schwach.
Verletzt lasse ich meinen Arm sinken. Dann setze ich ein Lächeln auf.
„Ha, vielleicht. Wäre wohl besser für mich gewesen, wenn ich das Wettsaufen gewonnen hätte, was?”, sage ich lässig und verlasse sein Zimmer.
Ich setze mich neben Ryan auf die Couch, kurze Zeit später kommt Jesse dazu und setzt sich neben mich.
Als ich bemerke, dass die Fernbedienung neben ihm auf der Lehne liegt, ergreife ich Initiative.
„Sorry...”, sage ich leise und beuge mich über Jesse, greife nach dem schwarzen Kasten und streife wie zufällig mit meiner Hand über Jesse’s Schenkel.
Er verkrampft sich und meine schlimmsten Vermutungen kommen mir immer
Weitere Kostenlose Bücher