Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und dann kam Paulette (German Edition)

Und dann kam Paulette (German Edition)

Titel: Und dann kam Paulette (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Constantine
Vom Netzwerk:
vor ihnen da gewesen. Unverrichteter Dinge kehrten sie nach Hause zurück.
    Weil Dauerregen war, schauten sie sich nachmittags einen Film an. Normalerweise leiht sich Ferdinand seine DVDs in der Mediothek oder bei Freunden aus, aber diese hier hatte er gekauft, weil sie ihm so gut gefällt. Sie trägt den Titel: Unsere Ozeane , und natürlich kommen darin Wale und Delfine vor. Während er den Film sah, fiel Klein Lu wieder ein, dass er letzte Nacht noch einmal denselben Traum hatte. In dem er zusammen mit Gaby und den großen Fischen im Wasser schwamm. Er erkannte die Fische im Film. Das waren sie! Ludo reagierte sauer und erklärte ihn für doof. Das wusste doch jeder, dass Delfine keine großen Fische waren, sondern Säugetiere wie die Menschen! Ferdinand versuchte, Zeit zu gewinnen, er war sich nämlich nicht so sicher, ob das wirklich …
    Danach besuchten sie Marceline in ihrem Zimmer. Sie öffneten die Hülle um das Cello, strichen mit dem Bogen über die Saiten, entlockten dem Instrument aber nur ein Quietschen. Dann baten sie Marceline, ihnen etwas vorzuspielen, und setzten sich erwartungsvoll aufs Bett. Nach wenigen Tönen saßen sie mit offenem Mund da. Die Töne streichelten ihre Ohren, ließen die Haut am Bauch vibrieren und kitzelten sie bis in die Zehen. Als das Stück zu Ende war, wollten sie, dass Marceline ihnen noch eins vorspielt. Aber Marceline behauptete, sie sei müde. Ihre Finger seien zu steif. Um länger spielen zu können, müsse sie jeden Tag Übungen machen, sie habe zu lange nicht gespielt. Klein Lu fragte, warum, aber zum Antworten blieb ihr keine Zeit. In dem Moment klopfte nämlich Cornélius an die Scheibe. Die Kinder stürzten zum Fenster, öffneten es und begrüßten ihn freudig. Und er nickte mit dem Kopf, um ihnen zu zeigen, wie zufrieden er war.

[zur Inhaltsübersicht]
    48
    Die Trennung
    Das war’s. Die Lulus hatten ein tolles Wochenende gehabt. Doch als sie am Sonntagabend nach Hause zurückkehrten, wurden sie jäh auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Isabelle erwartete sie draußen auf der Treppe, sie hatte ihnen etwas Wichtiges mitzuteilen. Als sie ihr Gesicht sahen, wussten sie sofort Bescheid. Zwischen ihr und Roland sei es aus und vorbei, sagte sie, endgültig. Sie hätten beschlossen, sich zu trennen. Folglich würden sie drei ausziehen. Auf der Stelle. Das heißt, jetzt gleich. Sie habe schon angefangen, das Auto zu beladen, jetzt müssten sie ihr mit dem Rest helfen. Die Nachricht, auch wenn sie nicht vollkommen unerwartet kam, überrumpelte sie trotzdem ein bisschen. Auch Guy, der sie nach Hause gebracht hatte, war überrascht. Sie standen alle drei vor ihr und kriegten den Mund nicht mehr zu. Klein Lu begann laut zu heulen. Um ihn zu trösten, nahm sie ihn auf den Arm, und nun weinten sie zusammen. Währenddessen lud Guy die Taschen ins Auto, und Ludo ging zu seinem Vater in die Küche. Roland kauerte in einer Ecke auf dem Boden. Es versetzte Ludo einen Stich, ihn so zu sehen, verlassen wie … ein alter Sack Kartoffeln. Er ging auf ihn zu und streckte ihm die Hand hin, um ihm hochzuhelfen, aber bei Rolands Gewicht konnte er ihn nicht einen Millimeter vom Boden bewegen und fiel schließlich auf ihn drauf. Darüber mussten sie beide lachen. Dann blieben sie so sitzen, Ludo auf Rolands Schoß, bis das Lachen verebbt war. Und noch ein bisschen länger.
    Isabelle musste kommen und ihn holen.
    Bis zu Onkel Guys und Tante Gabys ehemaligem Haus war es nicht weit, wenige Straßen nur, sie bräuchten nicht die Schule zu wechseln, würden ihre Freunde nicht verlieren, könnten ihren Vater jeden Tag sehen, wenn sie wollten, könnten sogar bei ihm schlafen, in ihrem Zimmer, das ihnen erhalten blieb, kurzum, die ganze Geschichte würde ihr Leben nicht radikal verändern. Beruhigt zogen sie los und holten noch ein paar Spielsachen, bevor sie ins Auto stiegen. Roland saß auf der Treppe und winkte ihnen zum Abschied bye-bye.

[zur Inhaltsübersicht]
    49
    Vom Wein traurig
    Isabelle und die Kinder leben in Guys Haus, alles läuft bestens. Ludo und Klein Lu haben sich rasch eingewöhnt, manches gefällt ihnen sogar besser als vorher. Sie können zum Beispiel allein zur Schule gehen. Der Weg ist kürzer als vom Restaurant aus, sie müssen nur zwei Straßen überqueren. Isabelle erlaubt es ihnen. Außerdem dürfen sie allein zur Bäckerei gehen, um Brot zu kaufen, was ihnen ganz viel Spaß macht. Sie ahnt nicht, dass sie jedes Mal kiloweise Bonbons kaufen, sonst würde sie es

Weitere Kostenlose Bücher