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Und dann kusste er mich

Und dann kusste er mich

Titel: Und dann kusste er mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
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Stillen hinzu.
    Nachdem wir unsere Torten verspeist hatten, schlug Sophie vor, zu Harrods zu gehen. Ich hatte keine Lust, mich durch ein überfülltes Kaufhaus zu drängen, doch Tom erklärte sich bereit, Sophie zu begleiten.
    »Ist das okay für dich?«, fragte er mich.
    »Sicher«, erwiderte ich. »Ich werde mich einfach treiben lassen.«
    Während Sophie Tom aus der Tür zerrte, sagte ich lächelnd zu dem Kellner, der unseren Tisch abräumte: »Sie ist zum ersten Mal an Weihnachten in London und etwas überdreht.«
    Der Kellner lachte: »Wollen Sie sich den beiden nicht anschließen?«
    »Nein. Ich möchte einfach nur herumschlendern.«
    »Da würde ich das südliche Ufer Themse empfehlen«, sagte er, während er den Tisch abwischte. »Dort ist es besonders schön und festlich.«
    Er hatte Recht. Als ich dort ankam, erwartete mich ein wirklich zauberhafter Anblick: In jedem Baum hingen winzige weiße Lichter, die wie Diamanten funkelten, und auf dem dunklen Wasser des Flusses spiegelten sich die bunten Lichter wider. Am Uferweg reihten sich kleine Holzbuden, wie ich sie im Vorjahr auf dem Weihnachtsmarkt in der New Street in Birmingham gesehen hatte, und es spielte dieselbe Weihnachtsmusik, die ich damals gehört hatte.
    Während ich mich im Strom der Passanten treiben ließ, musste ich unweigerlich daran denken, wie Charlie und ich vor einem Jahr fröhlich lachend durch die New Street spaziert waren, ehe wir das Café aufgesucht hatten. Und als ich dann an einer Gruppe Feiernder mit Nikolausmützen vorüberging, sah ich es: einen Plüschtierstand, der genauso aussah wie jener, in den ich vor zwölf Monaten hineingerannt war. Seltsamerweise waren diese vielen Erinnerungen an den Weihnachtsmarkt in Birmingham nicht unangenehm, sondern eher tröstlich. Sie erfüllten mich mit Vorfreude auf das, was die Zukunft für mich bereithalten würde.
    Wie verabredet, fanden wir uns später am Abend alle in der vornehmen Hotelbar ein. Wren strahlte über das ganze Gesicht: »Es war unglaublich. D’Wayne wollte unbedingt mit mir Riesenrad fahren, und ich war natürlich sofort dabei. Nur hatte ich vor Begeisterung total vergessen, dass ich ein bisschen Höhenangst habe …«
    »Ihr hättet hören sollen, wie sie rumgeschrien hat, als wir oben plötzlich anhielten, damit unten neue Fahrgäste zusteigen konnten.« Schmunzelnd drückte D’Wayne Wrens Hand. »Man hätte meinen können, sie würde ermordet oder gefoltert.«
    »Ach, D’Wayne, alter Junge«, sagte Jack und schlug ihm mitfühlend auf den Rücken. »An diese Art von Vergnügen wirst du dich jetzt wohl oder übel gewöhnen müssen.«
    »He!«, rief Wren empört. »Man kann mit mir wirklich Spaß haben!«
    »Natürlich kann man das, meine Hübsche«, bemerkte D’Wayne in gespieltem Ernst, worauf wir alle zu lachen begannen. Es war schön, die beiden so glücklich und entspannt zu sehen.
    »Wir sind am Trafalgar Square gelandet«, berichtete Jack und ließ sein Handy herumgehen, damit wir uns die Fotos ansehen konnten, die er geknipst hatte. Auf einem Bild war die hohe norwegische Tanne zu sehen, die sich majestätisch gegen den dunklen Dezemberhimmel abzeichnete und deren bunte Lichter sich im Wasser des einen Brunnens spiegelten. »Die Atmosphäre war sagenhaft. Während wir den Baum bewunderten, kam eine Gruppe von Touristen an und begann, Weihnachtslieder zu singen – total improvisiert.«
    »Du hast doch hoffentlich mitgesungen?«, fragte ich.
    »Natürlich haben wir das«, meldete sich Charlie zu Wort, und als er mich ansah, strahlten seine Augen heller als alle Lichter am Trafalgar Square. »Und zwar als dreistimmiger Kanon.«
    Jack klopfte mit dem Handy gegen sein Weinglas. »Ladys und Gentlemen, darf ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten! Da unser jährliches Weihnachtstreffen wegen einer kurzfristig anberaumten, total belanglosen Hochzeit ausfallen muss, möchte ich jetzt gerne einen Toast aussprechen. Auf The Pinstripes – und unsere steile Karriere!«
    »Auf The Pinstripes!«, riefen wir im Chor.
    Als ich später, eingekuschelt in den hoteleigenen Morgenmantel, gemütlich in meinem Zimmer saß, holte ich PKs Foto aus meiner Handtasche und betrachtete es. Dies war unser letzter Abend, und ich wollte noch einmal Zwiesprache mit ihm halten.
    »Wenn auch du mich suchst, dann komm. Finde mich. Noch haben wir Zeit …«
    Die blecherne Stimme von Stevie Wonder ertönte aus meinem Handy und unterbrach mich.
    »Hey, du.«
    Ich schluckte: »Hey, Charlie.«
    »Ich wollte

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