und das Geheimnis der Tuerme
wir sollten die Lösung selbst herausfinden«, sagte Flora.
»Das hatte ich ja, ich habe ihn nur gefragt, ob ich mit meiner Vermutung recht habe«, sagte Sky, die Stupsnase vorwitzig in die Luft gereckt.
»Und was hat er gesagt?«, fragte Flame.
»Dass ich vollkommen richtig liege«, erklärte Sky.
»Schon klar, Dummerchen, und was hast du ihn sonst noch gefragt?«, sagte Flame.
»Ich habe ihm erzählt, dass Charles anfängt, mir Angst einzujagen, weil er seine magischen Kräfte gegen Flora eingesetzt hat«, berichtete Sky. »Und dass Charles sich wie Glenda benimmt – ihr wisst schon, wie sich ihr Gesicht verändern kann und so. Er hat beim Dorffest genauso böse ausgesehen wie sie, das hast du doch gesagt, Flame, oder? Ich habe Sidney gefragt, was das zu bedeuten hat.«
Ihre Schwestern nickten erwartungsvoll.
»Und dann habe ich plötzlich etwas vor meinem inneren Auge gesehen«, sagte Sky.
»Was?«, riefen die anderen.
»Eine Puppe«, erzählte Sky.
»Eine Puppe?«, fragte Flora grübelnd.
»Hat Sidney sonst noch etwas gesagt?«, fragte Marina.
»Nichts, aber ich hatte das Bild in meinem Kopf. Deshalb habe ich mir gedacht, dass das seine Antwort gewesen sein muss«, sagte Sky.
»Aber ja, natürlich! Charles ist Glendas Marionette«, sagte Flora nickend.
»Und wir sind wahrscheinlich in großer Gefahr«, ergänzte Flame.
Die vier Schwestern dachten eine Weile darüber nach. Dann sagte Flora: »Wir müssen dafür sorgen, dass Georges Plan Charles nicht in die Hände fällt. Er könnte sich jederzeit an uns heranschleichen und seine Kräfte benutzen, um eine von uns zu hypnotisieren. Früher oder später wird er uns überlisten!«
»Wir werden einen Weg finden, das Kästchen von Charles fernzuhalten und das Geheimnis der Türme zu ergründen«, beruhigte Flame sie. »Wir heben das Kästchen weiterhin hinter den Büchern in meinem Zimmer auf, tragen den Plan aber bei uns. Ich kann ihn in meiner Hosentasche aufbewahren. Flora, du behältst den Brief und den Stein in deiner.«
»Ich habe gehört, wie Charles zu Dad gesagt hat, er wäre noch bis Ende nächster Woche hier beschäftigt«, erzählte Marina. »Er hat gemeint, es bräuchte noch so lange, weil er noch alle Bilder fotografieren müsste.«
»Die Australier kommen schon am Freitag«, sagte Flora. »Wenn wir das Geheimnis der Türme vorher herausfinden wollen, müssen wir uns beeilen.«
»Ich frage mich gerade, ob der Brief vielleicht noch einen versteckten Hinweis enthält«, sagte Marina.
Flora zog den Brief aus der Tasche ihres Morgenmantels und legte ihn neben den Plan. Die vier Schwestern sahen gespannt auf ihn hinunter.
Flora las laut vor: »In dem Kästchen ist etwas sehr Wertvolles. Beschützt es mit eurem Leben. Wenn ihr die Magie des Hauses entschlüsselt, werden wir uns vielleicht eines Tages treffen.«
Sie sah ihre Schwestern an. »George hat diesen Brief vor beinah hundert Jahren geschrieben, das ist doch total seltsam! Woher hätte er wissen sollen, dass es uns geben würde?«
»Ja, das ist tatsächlich seltsam«, sagte Flame zustimmend.
»Und er sagt, wenn wir die Magie des Hauses entschlüsselten, würden wir ihn treffen«, ergänzte Marina. »Das ist noch viel seltsamer!«
Sky gähnte und rieb sich die Augen.
»Wir müssen zusehen, dass wir etwas Schlaf bekommen«, sagte Flame. »Morgen früh stellen wir uns in den vier Himmelsrichtungen auf. Wir müssen die Magie des Hauses einfach entdecken!«
Marina, Flora und Sky schlichen sich in ihre Zimmer zurück und legten sich in ihre Betten. Innerhalb von Minuten schliefen drei der vier Cantrip-Schwestern tief und fest. Flame dagegen lag noch lange wach, sie dachte nach.
***
Im Erdgeschoss saßen Mum und Dad nebeneinander auf dem Sofa und sahen sich einen Film an. Grandma hatte sich zu ihnen gesellt. Sie saß in einem Lehnsessel, Bert kuschelte sich an ihre Füße. Doch von dem Film bekam sie kaum etwas mit. Stattdessen war sie tief in Gedanken versunken.
Ich hoffe, es war die richtige Entscheidung, Charles hierzubehalten, um an Informationen über Glenda heranzukommen, dachte sie. Es könnte zu unserem Vorteil sein, aber es ist riskant, und das gefällt mir nicht. Es gefällt mir ganz und gar nicht.
Und die Mädchen, dachte Grandma weiter. Ich wünschte, ich könnte sie beschützen. Aber ich muss sie ihre eigene Schlacht schlagen lassen … das sagt Violet Duggery jedenfalls immer.
Einige Kilometer entfernt saß Charles mit einem Glas Whisky in der Hand im
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