Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
und das Goldene Dreieck

und das Goldene Dreieck

Titel: und das Goldene Dreieck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
Vom Netzwerk:
sah er das rote Lämpchen aufleuchten. Er nahm den Hörer ab und meldete sich mit: »Mr. Carstairs' Büro.« Er streckte Carstairs den Hörer entgegen. »Mornajays Assistentin, Mrs. Hudson.«
    »Gut - ich sagte ihr, daß ich mit dem Betreffenden sprechen möchte, mit dem Mornajay am Montag die Besprechung hatte, als der Anruf kam, vielleicht hat er etwas mitgehört, das uns weiterhelfen könnte... Ja, Mrs. Hudson?« Dann lauschte er angespannt. Bishop warf wieder einen neugierigen Blick auf ihn, während er nach einer Akte über General Lueng suchte.
    Als Carstairs wieder sprach, zuckte Bishop zusammen. »Wer?« fragte Carstairs erstaunt und kritzelte hastig etwas auf einen Block. Nachdem er Mrs. Hudson gedankt hatte, wählte er eine Nummer und bat, mit einem Mr. Lester Thomson sprechen zu dürfen.
    Bishop fand die gesuchte Akte, überflog sie und entdeckte zwei interessante Absätze, die er herausnahm. Der General war vor acht Jahren Abgeordneter des Thai-Parlaments gewesen, bis sich herausstellte, daß sein persönliches Vermögen durch Bestechungsgelder und Beteiligung am Drogenschmuggel in kürzester Zeit auf fünf Millione n Thai-Dollars gestiegen war. Zwischen den Zeilen las Bishop, daß noch einige andere Männer in hohen Positionen verwickelt gewesen waren, doch daß man an General Lueng ein Beispiel statuiert hatte, um die Amerikaner zufriedenzustellen, die große Beträge in die Bekämpfung des Drogenhandels steckten. General Lueng hatte lediglich drei Monate im Gefängnis gesessen und war dann des Landes verwiesen worden. Er war jedoch im selben Jahr zurückgekehrt und wieder als General in die Streitkräfte übernommen worden. Woraus Bishop trocken folgerte, daß in Thailand ein Mangel an Generälen herrschte und sich an der Vetternwirtschaft nichts geändert hatte.
    Während er sich mit diesem Material beschäftigte, hörte er, wie Carstairs sich am Telefon mit Thomson bekannt machte und ihn um ein Treffen ersuchte. »Er kommt gleich herüber«, wandte Carstairs sich an Bishop, nachdem er aufgelegt hatte.
    »Wer ist er denn?«
Ein Lächeln spielte um Carstairs' Lippen. »Vom DEA.« »Drug Enforcement Agency?« staunte Bishop. »Mit ihm traf
    Mornajay sich am Montag? Was hat er denn mit der Rauschgiftabteilung zu tun?« Es war nicht ungewöhnlich, daß die einzelnen Departments des Geheimdienstes Informationen austauschten, allerdings mußte das jeweils von oben genehmigt werden. Da erinnerte er sich, daß Mornajay ja einer der Oberen war , einer der Spitzenleute, und er wahrscheinlich niemandem Rechenschaft schuldig war.
    Thomson ließ nicht lange auf sich warten. Er war ein stämmiger Mann mit blauen Augen, dessen Gesicht scharfen Verstand und Humor verriet. »Ich wollte gerade mein Büro verlassen, als Sie anriefen. Sie sagten, es habe etwas mit der Besprechung am Montag vormittag mit Mornajay zu tun?«
    Carstairs nickte. »Ja.«
Ein kurzes Schweigen setzte ein. Die beiden Männer schätzten einander ab, dann sagte Thomson ausdruckslos: »Er ging mitten im Gespräch weg, seither versuche ich ihn zu erreichen. Seine Assistentin ist jedesmal, wenn ich anrufe, ausgesprochen ausweichend und versichert mir, Mornajay würde mich zurückrufen, doch er hat es immer noch nicht getan.«
»Es handelte sich um etwas Wichtiges - bei Ihrer Besprechung?«
»Von äußerster Wichtigkeit - für Mornajay«, erwiderte Thomson.
Thomson weiß etwas, dachte Bishop.
»Seine Assistentin, Mrs. Hudson, war nicht offen zu Ihnen«, sagte Carstairs sachte. »Verständlich, in dieser Lage. Sie sind nämlich der letzte, der Mornajay gesehen hat. Er ist verschwunden.«
»Verschwunden?«
»Offenbar hängt sein Verschwinden mit einem mysteriösen Anruf zusammen, den er bekam, während Sie bei ihm waren.«
Thomson schüttelte den Kopf. »Nicht unbedingt.«
Carstairs blickte ihn interessiert an. »Könnten Sie mir Näheres sagen? Sie erwähnten, daß es bei der Besprechung um etwas von größter Wichtigkeit für Mornajay ging?«
Thomson nahm sich eine Zigarette und beschäftigte sich eingehend damit, sie anzuzünden. Als er sein Feuerzeug einsteckte, lehnte er sich im Sessel zurück und schlug die Beine übereinander. »Also gut, aber was ich Ihnen sage, ist streng vertraulich und muß unter uns bleiben.«
»Selbstverständlich«, versicherte ihm Carstairs.
»Offen gestanden, ich hatte und habe das Gefühl, auf Dynamit zu sitzen, und bin mir nicht klar, was ich unternehmen soll. Um eine richtige Besprechung handelte es sich am Montag

Weitere Kostenlose Bücher