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und der blaue Diamant

Titel: und der blaue Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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nach an und fragte plötzlich: »Wo ist denn Micki?«
    »Er kommt gleich wieder«, erwiderte Julius. »Er wollte nur eben etwas mit Jean besprechen.«
    Clementines Gesicht verdüsterte sich. »Es gefällt mir nicht«, erzählte sie den Kindern, »daß Micki so viel mit diesem Jean zusammen ist. Er sollte sich andere Freunde suchen.«
    Anne lachte. »Nun sind wir ja da. Wir sind ja jetzt Mickis Freunde.«
    Clementine strich Anne freundlich über die blonden Haare. »Tu es une charmante fille«, murmelte sie, »du bist ein liebes Mädchen.« Anne wurde vor Verlegenheit ganz rot. Als Clementine wieder in der Küche verschwunden war, sagte Richard: »Ich sehe, Anne ist wieder einmal der Liebling hier. Ich verstehe nicht, wieso alle ausgerechnet Anne so gern mögen. Dabei ist sie doch ein richtiger Angsthase.«
    »Und eine kleine Memme«, fügte Julius stichelnd hinzu. Anne sah ihre Brüder empört an. »Ihr ärgert euch ja nur, weil ihr denkt, daß Clementine jetzt immer meine Lieblingsspeisen kochen wird.«
    »Natürlich«, gab Richard zu, »und wie es dann so ist, kriege ich meinen Schokoladenpudding nie, «
    Anne sah ihren Bruder von der Seite an. »Wer weiß … wenn du brav bist, werde ich Clementine vielleicht einmal bitten, Schokoladenpudding zu kochen.«
    Richard rutschte sofort von seinem Stuhl und kniete mit gefalteten Händen vor Anne auf den Boden. »Bitte, bitte!« rief er mit übertriebenem Schluchzen. »Tu ein gutes Werk für deinen armen hungernden Bruder!«
    Georg erhob sich. »Wenn ihr weiter so einen Blödsinn redet«, sagte sie ärgerlich, »mach ich lieber mit Tim einen Spaziergang.«
    Sie sah suchend in die Dunkelheit. »Wo Micki wohl ist? Jetzt ist er schon eine halbe Stunde weg.«
    »Ich finde es ziemlich blöd von ihm«, sagte Richard, »uns hier warten zu lassen. Das hätte er doch gleich sagen können, daß er mit Jean weggeht.« Als Tim sah, daß die Kinder alle aufstanden, wurde er wieder lebendig. Wild sprang er an Georg hoch, leckte ihre Hand und bellte aufgeregt. »Was er nur hat«, sagte Georg erstaunt. Tim zog und zerrte sie unentwegt in Richtung auf den Obstgarten. »Laß ihn doch mal«, sagte Julius, »vielleicht hat er eine Katze gerochen. Den Spaß solltest du ihm doch gönnen.«
    »Okay, Tim, lauf zu. Aber laß dir ja nicht wieder von so einer Katze eine Ohrfeige geben. Denke an die scharfen Krallen.«
    »Wuff!« machte Tim und war mit einem Satz zwischen den Obstbäumen verschwunden. Die Kinder schlenderten langsam hinterher. Das Gras unter den Bäumen war schon feucht vom Nachttau. Einmal streifte Anne mit dem Gesicht ein Spinnennetz, das von einem Baum zum anderen gespannt war. Sie erschrak so, daß sie einen kleinen Schrei ausstieß. Georg blieb stehen. »Was ist?« fragte sie. »Ist etwas passiert?«
    »Nein.« Anne schüttelte den Kopf. »Nur ein Spinnennetz.« Sie sah sich um. »Aber es ist so dunkel hier … man sieht überhaupt nicht, wo man hintritt.«
    »Weil wir Neumond haben«, erklärte Richard. »Da ist die Nacht immer so schwarz.«
    Die offene Küchentür leuchtete wie ein freundlicher gelber Fleck in der schwarzen Mauer. Das Windlicht auf dem Tisch, an dem die Kinder gesessen hatten, flackerte leise und warf große geheimnisvolle Schatten. Die Silberfolien in den Aprikosenbäumen raschelten, wenn sie aneinanderschlugen. »Ich glaube, wir drehen lieber um«, sagte Julius. »Man sieht ja überhaupt nichts.« Da hörten sie plötzlich Tim in der Ferne aufgeregt bellen. »Er ruft uns!« sagte Richard aufgeregt. »Er will uns etwas zeigen. Los, hinterher!«
    Die Kinder faßten sich an, so daß sie eine Kette bildeten, und schlängelten sich im Gänsemarsch durch die Obstbäume. »Wuff! Wuff!« machte Tim aufgeregt. »Wir kommen, Tim!« rief Georg. »Warte, wir kommen!«
    Sie mußten mindestens hundert Meter durch das kniehohe feuchte Gras gehen. Annes Turnschuhe waren bald ganz naß, und Julius krempelte sich seine Hosenbeine hoch. Schließlich hatten sie Tim erreicht. Er stand auf einer kleinen Rasenfläche, bewegte sich nicht vom Fleck und wedelte nur stürmisch mit dem Schwanz, als Georg auf ihn zutrat. Erstaunt sahen die Kinder sich um. »Was wollte er uns denn eigentlich zeigen?« fragte Anne. »Hier ist doch wirklich nichts Zu sehen.«
    »Eine Katze ist es jedenfalls nicht«, stellte Julius fest. »Die wäre nämlich schon längst geflüchtet.«
    »Schade, daß wir keine Taschenlampe haben«, sagte Anne ängstlich. »Im Dunkeln sieht alles so gespenstisch

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