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und der blaue Diamant

Titel: und der blaue Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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er genau gewußt haben, daß die Tür nicht zugewachsen ist.«
    Julius klopfte ihr väterlich auf die Schulter. »Kluges Mädchen«, sagte er anerkennend, »du hast ganz recht.« Er sah Micki erwartungsvoll an. »Was hast du dazu zu sagen?«
    »Ich? … Nichts … «stotterte :Micki hilflos. »Ich verstehe gar nichts mehr. Jean war doch immer … er hat doch … «
    »Also, wenn du einen guten Rat hören willst«, sagte Richard, »dann halt ab und zu den Mund. Du mußt ja nicht jedem gleich alles erzählen, was du weißt.«
    »Vor allen Dingen darfst du Jean nicht erzählen, wieso wir den Rothaarigen in Verdacht haben« fügte Georg mahnend hinzu, »sonst geht unser Plan schon schief, bevor er angefangen hat.« Micki sah von einem zum anderen. »Woran denkt ihr eigentlich? Was soll eigentlich passieren?«
    Georg zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung«, sagte sie leichthin, »aber mein Gefühl sagt mir, daß bald merkwürdige Dinge geschehen werden.«
    »Wir müssen vor allem aufpassen, und wir dürfen nicht die geringste Kleinigkeit übersehen«, sagte Richard, und seine. Augen leuchteten vor Aufregung. »Und heute abend«, fügte Anne hinzu, »hören wir uns erst einmal die Geschichte von dem blauen Diamanten an.«

XI
Eine aufregende Nacht
    Als die Sonne schon lange untergegangen war, kamen die Kinder zum Schloß zurück. Auch Micki, der für kurze Zeit im Gutshof gewesen war, gesellte sich wieder zu ihnen. Clementine strahlte, als sie so viele hungrige Gesichter sah. »Viens ici, ma petite«, sagte sie freundlich und legte Anne den Arm um die Schulter. Mit geheimnisvollem Gesicht führte sie Anne zur Speisekammer. Die Speisekammr war ein kühler dunkler Raum, in den nur ein bißchen Tageslicht durch das kleine, mit Fliegendraht vergitterte Fenster fiel. Auf den Regalen an den Wänden stapelten sich die Köstlichkeiten: Gläser mit eingemachten Früchten, Marmeladentöpfe, Honigkrüge und Weinfässer. Clementine zeigte auf das Bord unter dem Fenster. Anne riß entzückt die Augen auf. »Oh … « sagte sie. Da stand eine riesige Schale mit Melonensalat und daneben ein Karamelpudding in einer Schüssel, die so groß war, daß ein Elefant sie als Wassertränke hätte benützen können. »Guckt euch das einmal an«, rief Anne den anderen zu. »Ich wette, ihr habt in eurem Leben noch nie eine so große Puddingschüssel gesehen.«
    Micki lachte. »Karamelcreme ist Clementines Spezialität. Das macht sie mir immer, wenn ich Geburtstag habe.«
    »Also hast du es erst zweimal bekommen«, sagte Richard, »denn du bist ja erst zwei Jahre hier.«
    Micki nickte. »Aber nächsten Donnerstag«, sagte er, »habe ich Namenstag. Ich heiße nämlich eigentlich Marcel.« Er schmiegte sich an Clementine und sah sie bettelnd an. »Und dann gibt es doch wieder Karamelcreme, oder? Mit Vanilleeis und Himbeersoße?« Er wiederholte seine Bitte auf französisch, und Clementine bückte sich lächelnd zu ihm herunter und gab ihm einen Kuß. »Oui, chérie«, sagte sie, »natürlich.«
    Die Kinder setzten sich auf ihre Stammplätze aß dem großen runden Tisch und ließen sich nach Herzenslust von Clementine verwöhnen. Tim hatte es sich mit einem Knochen auf dem Rasen bequem gemacht. Er schmatzte zufrieden. So viel gutes Fleisch hatte er lange nicht mehr an einem Knochen abnagen können. Wahrscheinlich hatte Clementine beim Schlachter einen extra guten Happen für ihn bestellt … Tim nahm sich vor, immer besonders freundlich zu Clementine zu sein und dafür auch die Mäuse von. dem Speisekammerfenster wegzujagen. Als Anne das erste Mal Luft schöpfte, fragte sie: »Wo sind eigentlich die anderen?«
    »Welche anderen?« sagte Georg fröhlich. »Wir sind doch alle fünf da. Und Micki auch. »Ich meine die Erwachsenen. Den Baron und Professor Hulot und François, den Verwalter.«
    »Und Onkel Quentin und Tante Fanny.«
    Georg zuckte mit den Achseln. »Keine Ahnung. Ist mir, ehrlich gesagt, auch ziemlich egal. Ich finde es toll! Nur wir Kinder hier draußen! Wenn die Erwachsenden am Tisch sitzen, muß an sich immer zusammennehmen, die Hände auf den Tisch legen, darf nicht schmatzen und nicht dazwischenreden, wenn die Großen sich unterhalten.«
    »Ich glaube«, sagte Micki, »daß die anderen alle ini Speisesaal sitzen. Aber der Baron hat erlaubt, daß wir Kinder bei schönem Wetter draußen essen können.«
    »Sehr vernünftig«, sagte Julius anerkennend. »Ich sehe, mit dem Baron kann man vernünftig reden.« Er sah Micki an.

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