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und der blaue Diamant

Titel: und der blaue Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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sie, »daß der Baron über alles mit seinem Verwalter spricht. Stimmt es nicht?«
    Micki hob gelangweilt die Schultern. »Kann sein.«
    »Na also. Und du bist doch ein richtiger Junge, oder?« Micki runzelte die Stirn. Was sollte die Frage nun wieder bedeuten? »Ich meine«, erklärte Violetta, »ein richtiger Junge ist doch immer neugierig. Ein richtiger Junge wird doch versuchen, hinter das Geheimnis zu kommen, nicht wahr?«
    Micki sah an Violetta vorbei. Der Zigarettenrauch biß ihm in den Augen. Frauen, die Zigaretten rauchten, konnte er schon gar nicht leiden. »Also heraus mit der Sprache: weißt du, wo der Diamant versteckt ist? Ja oder nein?« fragte der Mann. Er trat ganz dicht an Micki heran und starrte ihm in die Augen. Micki wich einen Schritt zurück. »Ich habe keine Ahnung«, murmelte er. »Wirklich. Ich weiß überhaupt nichts … «
    Micki wurde es ganz heiß. Er erinnerte sich plötzlich an den kleinen Zettel, auf dem er heute nachmittag, nachdem er den Baron und seinen Verwalter belauscht hatte, das Versteck des Diamanten aufgeschrieben hatte! Der Zettel steckte immer noch in seiner Hosentasche, als Talisman. Wenn Sie den Zettel nun bei ihm finden würden … Zum Glück hatte er den Namen in Geheimschrift geschrieben … aber besser, sie würden ihn nicht finden … ein Zettel mit einer Geheimschrift ist immer verdächtig … Micki beschloß, den Zettel in einem unbeobachteten Augenblick aus der Tasche zu ziehen und ganz schnell hinunterzuschlucken … so hatte er das schon einmal in einem Film gesehen … da hatte auch ein Mann vor den Augen der. Gangster einen Zettel im Mund so zerkaut, daß sie nachher nichts mehr lesen konnten. Micki kramte so unauffällig wie möglich in seiner Hosentasche. Er fühlte den alten Kaugummi, das Stückehen Bindfaden, die kleine rote Schleife, die der Stierkämpfer neulich bei einem spannenden Kampf Goya, dem Stier, abgerissen hatte. Die Sicherheitsnadel war da und das Taschenmesser … aber der Zettel … der Zettel war weg! Violetta hatte Micki die ganze Zeit über genau beobachtet. Sie runzelte die Stirn. »Der Junge verbirgt etwas vor uns«, sagte sie argwöhnisch zu Ruffio. »Ich merke es doch. Er weiß mehr, als er zugibt! Viel mehr! Ich wette, er weiß genau, wo der Diamant versteckt ist!«
    Micki fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Bestimmt«, sagte er hastig, »hat der Baron ihn zur Bank gebracht. Da ist er doch am sichersten, oder?«
    Ruffio lachte grimmig. »Ein anderer als der Baron hätte das bestimmt so gemacht! Aber nicht der Baron! Der hat immer so komische Einfälle! Ich wette, der hat den Diamanten an einer ganz. verrückten Stelle versteckt … vielleicht in seinem Kopfkissen oder am Halsband seiner Lieblingskatze oder … «
    Micki hielt den Atem an. Wenn Ruffio so weiterriet, dann würde er womöglich tatsächlich noch auf das Versteck kommen! Micki räusperte sich. »Jetzt, wo Sie wissen, daß ich keine Ahnung habe, kann ich doch wieder gehen, ja?«
    Jean lachte sich halbtot. »Ist er nicht süß?« rief er. »Will einfach wieder gehen! Denkt, er kommt hier hereinspaziert und kann auch wieder hinausspazieren und dann schnurstracks zum Baron laufen und ihm alles erzählen! Haha! So eine lustige Geschichte habe ich lange nicht mehr gehört!«
    Micki sah Jean traurig an. »Schade, daß ich nicht früher gemerkt habe, was für ein Freund du in Wirklichkeit bist.«
    Jean hörte plötzlich auf zulachen. Unsicher sah er von Violetta zu Ruffio, dann zuckte er mit den Schultern und machte sich an der Petroleumlampe zu schaffen. »Also, Kleiner«, sagte Ruffio »du hast es ja gehört: du bleibst hier und zwar so lange, bis wir den Diamanten gefunden haben! Wenn es dir allerdings in dieser Höhle ohne Licht und ohne etwas zu essen zu gruselig wird, dann brauchst du nur Bescheid zu sagen. Sobald du uns das neue Versteck des Diamanten verraten hast, lassen wir dich laufe. Okay?«
    Micki biß sich auf die Lippen und schwieg. Er würde ihnen schon zeigen, daß er kein Baby war! Ihm machte es nichts aus, eine Nacht im dunklen Keller zu verbringen, er war doch keine Memme! Aber das Versteck des Diamanten würden sie nicht von ihm erfahren, nie! Nur über meine Leiche, dachte Micki todesmutig. Aber im stillen fragte er sich doch, was die fünf Freunde unternehmen würden. Ob sie ihn vielleicht suchten? Jetzt schon? Was würde der Baron unternehmen, wenn man ihm von seinem Verschwinden berichten würde? Und sein Vater? Micki

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