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und der blaue Diamant

Titel: und der blaue Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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der Wand. »War es der da?« fragte er atemlos. Der Baron nickte. »Der war es. Snob kämpfte tapfer wie ein Held. Obwohl er gar keine Chance hatte gegen die Bestie, war es sehr geschickt von ihm gewesen, den Tiger halb ins Wasser zu locken. Hier war das Tier nicht in seinem Element, hier war es unsicher, und deshalb trafen seine Prankenschläge den Hund nicht so genau.«
    »Und das Mädchen?« flüsterte Anne. »Wo war denn das kleine Mädchen? »Rashna lag nur ein paar Schritte vom Flußufer entfernt im Gras. Sie lag da wie ohnmächtig, wahrscheinlich vor Schrecken, als der Tiger plötzlich aus dem Dschungel aufgetaucht war. Und Snob hatte ihr Leben mit seinem eigenen Leben verteidigt.«
    »So ein tapferer Hund«, sagte Georg ergriffen. Sie kraulte Tims Kopf. Tim sah zu seinem Frauchen auf und wedelte mit dem Schwanz. »Mein Großvater war gerade in der letzten Sekunde gekommen. Snob war am Ende seiner Krähe. Der Tiger hatte ihn am Genick gepackt und ans Ufer geschleudert. Da zog mein Großvater die Pistole, zielte und schoß, bevor der Tiger zum Sprung auf das Mädchen ansetzen konnte.«
    »Hat er getroffen?« fragte Richard. »Natürlich. Mein Großvater war ein ausgezeichneter Schütze. Der Tiger brach tot zusammen. Mein Großvater rannte ans Ufer und kümmerte sich um das Mädchen. Es war völlig unversehrt. Snob wedelte noch einmal schwach mit dem Schwanz, als er seinen Herrn erkannte, aber dann fiel sein Kopf zurück. Seine Verletzungen waren zu schwer. Er starb wenige Augenblicke später.«
    Die Kinder schwiegen betroffen. Der Baron klopfte seine Pfeife aus. »Ja, damit ist die Geschichte auch schon fast zu Ende: Als der Maharadscha von der Rettung seiner. kleinen Tochter erfuhr, war er so voll Dankbarkeit, daß er meinem Großvater den wertvollsten Diamanten schenkte, den er besaß.«
    »Den blauen Diamanten«, sagte Richard ehrfürchtig. »Können wir den mal sehen?«
    Der Baron schüttelte den Kopf. »Das geht nicht. Ich habe ihn sehr, sehr gut versteckt. Es gibt zu viele Leute, die hinter ihm her sind. Deshalb ist hier auch schon so oft eingebrochen worden. Und als ich ihn auf einer Bank in Marseille hatte, da sind sie nachts in die Bank eingedrungen. Den Diamanten haben sie allerdings nicht gefunden.« Er kicherte in sich hinein. »Den Diamanten werden sie nie finden, nie werden sie dahinter kommen, wo ich ihn versteckt habe.«
    »Wie sieht er denn aus?« fragte Georg. »Wie groß ist denn so ein Stein?«
    Der Baron überlegte. »Man könnte sagen: er ist so groß wie eine Babyfaust. Man könnte ihn in zehn Steine zerteilen, und jeder wäre immer noch hunderttausend Pfund wert, «
    »So viel?« fragten die Kinder fassungslos. Sie sahen sich an. Kein Wunder, daß so viele Gangster es sich in den Kopf gesetzt hatten, den Diamanten zu rauben … Der Rothaarige und die geheimnisvolle Frau fielen den Kindern in diesem Augenblick wieder ein … Julius sah sich in dem Arbeitszimmer um. »Einen Tresor haben sie nicht?« fragte er. Der Baron lachte. »So dumm bin ich nicht! Da wüßte ja jeder, daß dort mein Diamant versteckt ist. Nein, Kinder, dieses Versteck kennen nur François und ich.« Seine Stirn verdüsterte sich etwas. »Ich hoffe nicht, daß Micki wieder gelauscht hat, als wir heute nachmittag im Gutshof über das Versteck gesprochen haben. Und daß er es vielleicht auch kennt.« Er sah die Kinder an. »Hat er irgend etwas gesagt?«
    »Nein! Kein Wort!« schrie Georg aufgeregt. »Aber wir werden ihn morgen sofort fragen!« Der Baron winkte ab. »Das würde er euch sicherlich nicht verraten. Er weiß ja, wie wichtig dieses Geheimnis ist. Auch-wenn ihr Freunde seid, würde er es nicht verraten. Aber etwas anderes macht mir Sorgen: Wenn ein Gangster durch Zufall erführe, daß Micki vielleicht das Versteck kennt, dann wäre Micki nicht mehr in Sicherheit.«
    Anne starrte den Baron an. »Wie meinen Sie das?«
    »Ich meine«, sagte der Baron, »daß es bestimmt Verbrecher gibt, die gewissenlos genug sind, aus einem Kind ein Geheimnis herauszupressen.« Er lächelte plötzlich wieder. »Aber wahrscheinlich sind das nur alles Hirngespinste.«
    Und Micki war verschwunden … 

XIII
Micki wird entführt!
    Was war inzwischen mit Micki geschehen? Er hatte beim Abendbrot, als er plötzlich das Grillenzirpen hörte, sofort gewußt: Jean hat sich hinter dem Marillenbaum versteckt. Niemand konnte das Zirpen von Grillen so nachahmen wie Jean. Micki lief dem Geräusch der Grillen nach, er stolperte über

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