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und der Geisterzug

und der Geisterzug

Titel: und der Geisterzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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darauf schmerzlich zusammen und tastete nach dem Verband um seinen Kopf.
    »Fred sollte lieber nach Hause gehen und sich ins Bett legen, wie Dr. Long es ihm verschrieben hat«, sagte Sam.
    »Ach, im Bett ist es doch langweilig!« rief Fred. »Ich möchte lieber wieder in den Schuppen. Und ich will mal echte Detektive bei der Arbeit sehen.«
    »In Wirklichkeit willst du doch bloß deine Fingerabdrücke vom Handrad der Apache abwischen, weil du da überhaupt nichts zu suchen hast«, sagte Sam trocken, und Fred grinste wieder breit.

Das Museum
    Das Tor war drei Meter hoch und war Teil eines fast drei Meter hohen Maschendrahtzaunes, der oben mit dreireihigem Stacheldraht versehen war. Eine dicke Stahlkette mit Vorhängeschloss sicherte es gegen unbefugte Besucher ab. Fred zog seinen Schlüsselbund aus der Tasche, öffnete das Schloss und stieß das Tor weit auf, damit die drei ??? den Anblick genießen konnten.
    »Toll, was?«, sagte er begeistert.
    »Ähm«, begann Peter, und Bob sagte lahm: »Hübsch.«
    Vor ihnen lag ein trostloses, von struppigem Gras überwuchertes Gelände, in dessen Mitte ein alter Lokschuppen stand. Mehrere rostige Schienenstränge liefen darauf zu und endeten an einer Drehscheibe. An der Seite des Lokschuppens türmte sich ein großer Haufen verbogener, rostbrauner Schienen auf. Sonst war nichts zu sehen. Aus der Halle klangen laute Schläge herüber, als ob jemand mit einem Hammer auf Metall eindrosch.
    Jasper tauchte auf und bellte, aber Fred schloss das Tor wieder ab und marschierte einfach los. Jasper sah wohl ein, dass die drei ??? keine Gefahr für sein Territorium darstellten, und trottete neben ihnen her.
    »Gut gesichert«, sagte Justus. »Ihr wollt wohl gar keine Besucher haben?«
    »Sehr witzig. Das Museum ist geschlossen, und Unbefugte sollen sich eben nicht zwischen den Loks herumtreiben. Das ist viel zu gefährlich. Außerdem halten Jasper und der Zaun auch Leute wie Campbells Schläger ab. Sonst wäre nämlich bald nichts mehr da, was dein Onkel für den Schrottplatz kaufen könnte.«
    Justus blickte sich auf dem trostlosen Gelände um. Ihm war ein wenig mulmig zu Mute. Onkel Titus verließ sich auf ihn, und Mr Kingsley ebenfalls – aber was er bisher sah, ließ ihn befürchten, dass sein Onkel den großen Platz am Zaun umsonst freigeräumt hatte. Nicht einmal Onkel Titus konnte verbogene, rostige Schienen verkaufen.
    Fred schien solche Befürchtungen nicht zu hegen und führte sie zum Lokschuppen, dessen riesige Tore offen standen. Und hier sah es tatsächlich schon besser aus.
    In diesem Museum gab es keine Vitrinen, keine Podeste oder Absperrseile. Die eine Hälfte des alten Schuppens war wie ein Bahnhof von 1900 aufgebaut, in dem man herumgehen und alles anfassen konnte. Altmodisch gekleidete Wachsfiguren saßen auf den Holzbänken oder standen mit ihren Koffern und Taschen am Bahnsteig. Einige hielten Zeitungen in den Händen, andere starrten auf den uralten, vergilbten Fahrplan. Auf den Schienen in der Mitte der Halle stand die Sequoia samt Tender. Von dort kam auch das Hämmern, das die Jungen gehört hatten: Carl Sheehan, der Lokführer, ging um die Lok herum und schlug mit einem langstieligen Hammer gegen die Metallteile, um zu prüfen, ob sie fest saßen. Er nickte den drei ??? kurz zu, kümmerte sich aber nicht weiter um sie.
    Auf einem weiteren Schienenstrang standen die restlichen Prunkstücke des Museums: drei weitere alte Dampfloks. Die größte von ihnen, ein riesiges schwarzes Ungetüm mit vierzehn Rädern, war seitlich aufgeschnitten worden, so dass die Jungen die Rohre im Kessel sehen konnten. Ihre Nachbarin wirkte dagegen winzig: sie hatte nur sechs Räder, war kaum halb so lang wie die große Lok und hatte einen Dampfdom und einen Schornstein aus poliertem Kupfer, so dass sie eher wie ein Spielzeug aussah. Neben der dritten Lok, die fast nur aus einem grauen Stahlkessel mit einem hohen Schornstein und einer Führerplattform bestand, lag ein Haufen schwarzer Metallstücke wie die letzten Teile eines Bausatzes. Jasper trottete zu dem freien Platz zwischen den Loks und ließ sich genau in der Mitte nieder, um alles im Blick zu behalten.
    »Mensch«, sagte Peter ehrfürchtig. »Ist das toll!«
    »So etwas sollte gar nicht verkauft werden!« sagte Bob. »Und jetzt weiß ich auch, woran mich diese Dampfkessel erinnern – an unseren Dicken Bauch zu Hause!«
    »Wie bitte?«, fragte Fred verwirrt. »Dicker Bauch?«
    »Mich brauchst du gar nicht anzugucken!« sagte

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