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und der Geisterzug

und der Geisterzug

Titel: und der Geisterzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Justus. »Der Dicke Bauch war einer unserer Geheimgänge in die Zentrale – das ist unser Detektivbüro in Rocky Beach.«
    »Ihr habt sogar ein echtes Büro?«, staunte Fred. »Und was für Fälle habt ihr schon aufgeklärt? Mr Kingsley sagt, ihr seid sogar richtig berühmt da drüben an der Küste! Ihr wart auch schon in der Zeitung! Was war denn der spannendste Fall, den ihr –«
    »Erzählen wir dir alles später, ja? Im Moment interessiert uns das Museum viel mehr. Warum ist die Lok da hinten halb durchgeschnitten?«
    Mit der Bereitwilligkeit eines echten Fans ging Fred auf die Ablenkung ein. »Das ist die General Custer «, erklärte er stolz. »Wenn wir Schulklassen hier hatten, haben wir ihnen gezeigt, wie so eine Dampflok funktioniert, wie der Dampf die Zylinder antreibt und die Bewegung an die Räder weitergegeben wird und so weiter. Die Lok in der Mitte ist die Apache , aber sie fährt nicht, weil die Rauchkammer undicht ist. Der Trümmerhaufen da drüben ist die Nr. 56 – sie wurde 1856 gebaut und ist die älteste erhaltene Dampfmaschine an der Küste. Und die Sequoia wurde 1902 gebaut und stand ab 1940 jahrzehntelang vergessen in einem Schuppen in Trona. Carl und Sam haben sie vor zehn Jahren für das Museum restauriert. Sie ist ein bisschen zickig, und der Tender ist viel zu klein für die Menge Kohlen, die sie braucht, aber es ist der Originaltender und es macht riesigen Spaß, mit ihr zu fahren. Soll ich euch herumführen?«
    »Auf jeden Fall!« rief Bob, und Peter nickte begeistert. Justus zögerte und nickte dann auch.
    Mit großer Begeisterung erklärte Fred den drei ??? die Funktion merkwürdiger Werkzeuge und Gerätschaften und warf mit Wörtern wie ›Kesselspeiseventil‹, ›Splinthaken‹, ›Bremszettel‹ und ›Feuerbüchse‹ um sich, bis ihnen die Köpfe brummten. In der Schalterhalle zeigte er ihnen die originalen Zeitungen von 1904 und einen Holzkarren voller uralter Bücher.
    »Jeder der Passagiere auf dem Bahnsteig hat eine echte Fahrkarte von 1904, und in allen Koffern sind Kleidungsstücke und Dokumente. Man kann alles aufmachen und ansehen. Mr Kingsley hat Jahre gebraucht, um das alles zusammenzutragen!«
    Justus setzte sich auf eine antike Holzbank, während Peter und Bob in den Zeitungen und Büchern stöberten. Fred warf ihm einen Blick zu, dachte nach und fragte plötzlich unsicher: »Meinst du, dein Onkel kann mit dem ganzen Kram etwas anfangen?«
    Justus nickte. »Auf jeden Fall. Aber Bob hat eigentlich Recht. So eine Sammlung sollte man weder verkaufen noch auseinander reißen.«
    »Etwas anderes bleibt uns aber nicht übrig.«
    »Könnte man nicht das ganze Museum anderswo aufbauen?«, fragte Bob. »Oder den gesamten Bestand an das Eisenbahnmuseum in San Francisco verkaufen?«
    »Die haben ja selbst kaum Geld. Und Mr Kingsley hat einfach die Nase voll. Mrs Kingsley ist fertig mit den Nerven, und Sue – na ja, ihr habt sie ja erlebt. Egal, was sie sagt, es ist alles Gift, weil sie so wütend ist, dass ihr Vater aufgibt.«
    »Aha«, sagte Justus. »Hör mal – als ich dir den Unbekannten im Zug beschrieben habe, hast du gefragt, ob er ein Chinese sei. Jetzt ist Zeit genug, das zu erklären. Hast du einen Verdacht?«
    »Nicht so direkt.« Fred fuhr sich mit der Hand durch die Stoppelhaare. »Ich dachte, es könnte vielleicht Dr. Long sein. Aber –«
    »Dr. Long!«, rief Peter. »Der kam uns auch gleich komisch vor!«
    »Aber Dr. Long würde mich nie im Leben niederschlagen!«, rief Fred. »Der wird ja nicht mal wütend, wenn ihn ein paar Idioten auf ihren Mopeds über den Haufen fahren!«
    »Ist so etwas schon einmal passiert?«, fragte Justus.
    »Dauernd. Und er steht immer bloß auf, wischt sich den Staub vom Anzug und geht weiter, als wäre es ihm ganz egal.«
    »Mir kam er auch nicht gerade gewalttätig vor«, sagte Bob. »Fährt er denn öfter mit dem Zug?«
    »Eigentlich nicht. Er hat ein kleines Auto, mit dem er durch die Berge kurvt. Diese ganze Aktion im Zug passt überhaupt nicht zu ihm.«
    »Warum verdächtigst du ihn dann?«, fragte Justus.
    »Wegen der chinesischen Schriftzeichen auf den Transparenten. Und weil er der Hüter des Schreins ist.«
    Bob zog die Augenbrauen hoch. »Es wurde also doch ein Schrein für die toten Chinesen gebaut?«
    »Ja, aber erst viel später. Dr. Longs Familie kümmert sich darum, und sie haben den Schrein auch gebaut. Er steht auf dem Berg ganz in der Nähe des alten Tunnels. Der Chinesentunnel war ja der ursprüngliche

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