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...und der grüne See (German Edition)

...und der grüne See (German Edition)

Titel: ...und der grüne See (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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Waren anfangs nur Konturen und leichte Umrisse
zu erkennen, so entstand nun vor den jungen Steinmagiern und
dem Zwerg eine sattgrüne Landschaft mit üppigen Wiesen,
Bäumen, einer Vielzahl von blühenden Pflanzen und Sträuchern.
Vogelstimmen setzten ein.
Denny hatte noch nie eine solche Farbenvielfalt gesehen.
Natur pur, unbeschreiblich schön. Direkt vor ihnen - unterhalb
der Absperrung - befand sich nun eine Steintreppe,
die in diese Traumwelt führte.
„Na, so was nennt man Paradies. Echt! Wie abgefahren …!“,
staunte Rüstem fasziniert.
„Kommt!“ Denny wollte nicht noch mehr Zeit verlieren,
sprang sofort über die Absperrung und schritt dann allen voran
die Treppe hinunter in die nächste Waldbiegung.
Dann endlich entdeckte er ihn! Vor Denny lag sein See.
Wildenten, schwarze und weiße Schwäne bevölkerten seine
Oberfläche. Er drehte sich um und sah in die freudestrahlenden
Gesichter seiner Freunde. „Das muss er sein. Leute, wir haben
es geschafft!“
„Dann lasst uns jetzt schnell die Kanister rausholen“,
drängte Mian, „ich habe Angst um Moana. Hoffentlich hat sie
niemand entdeckt.“
Denny ging es ebenso. „Du hast Recht, wir sollten uns beei-
len.“ Die anderen nickten. Kurze Zeit später hatten sie das Ufer
erreicht.
Rüstem stutzte. „War da nicht immer von die
Rede? Dieser hier hat zwar `ne schöne Farbe, aber wenn ich
richtig sehe, ist der doch blau, oder?“
Denny starrte auf das Wasser. Rüstem hatte Recht. Dieser
See war nicht grün, sondern so blau wie der Himmel über ihnen.
Trotzdem, er fühlte es irgendwie …
„Es gibt hier weit und breit keinen anderen“, er blickte sich
noch einmal um, „das muss er einfach sein!“
Eine alles durchdringende Stimme ließ Denny und die an-
deren zusammenfahren: „Tja, da steht ihr nun und wisst nicht
weiter, jetzt seid ihr nicht mehr lange heiter!“
Denny schaute sich erschrocken um. Er konnte niemanden
sehen.„Wer ist da?“, rief er über den See. „Wir können Sie nicht
    sehen.“
„Wer ist da? Wer ist da?“, äffte die Stimme Denny nach,
bevor sie weiter unfreundlich fortfuhr, „sagt mir gefälligst erst
einmal wer ihr seid. Schließlich seid ihr hier eingedrungen.“
„Mein Name ist Denny Gideon und das hinter mir sind mei-
ne Freunde Mian, Willi und Rüstem.“
„Ist der Alte zu faul, um selber zu kommen?“, schnauzte die
Stimme nun abwechselnd von allen Seiten, „Hat wohl jetzt was
Besseres zu tun, als mich pflichtbewusst zu versorgen.“
Die unsichtbare Stimme hatte sich in Wallung geredet.
„Über zehn Jahre hat sich der alte Knacker nicht blicken las-
sen, und jetzt schickt er einen Drei-Käse-Hoch, um Wasser zu
holen.“
Jetzt spürte Denny Wut in sich hochkommen.
„Mein Großvater starb vor zwölf Jahren!“, schrie er scharf
ins Leere hinein.
Die Stimme verstummte für einen kurzen Moment.
„Und was willst du hier?“, krächzte die Stimme weiter. „Das
hier ist kein Ausflugsziel, du Einfaltspinsel.“
„Wir machen ja auch keinen Ausflug!“, brüllte Denny so
laut zurück, dass sogar Rüstem zusammenzuckte und ihn ver-
wundert ansah.
Denny selber drehte sich um die eigene Achse und versuch-
te, selbstbewusst zu wirken.
„Ich bin in Besitz des Paraiba-Turmalin und somit der neue
Hüter des !“
„Aha! Wie du siehst, ist er nicht grün, oder?“
Denny wusste keine Antwort. Rüstem, Mian und Willi
sahen sich um. Irgendwo musste die Stimme doch herkommen.
„Hat dir dein Großvater in irgendeiner Form hinterlassen,
was nun zu tun ist?“ Die Stimme wirkte bei der Frage nicht
mehr ganz so erzürnt, stattdessen herausfordernd.
„Nein“, antwortete Denny ehrlich.
„Und jetzt erwartest du sicherlich, dass ich es dir verrate,
stimmt`s?“ Der Unbekannte schien es auszukosten, dass Denny
ohne fremde Hilfe nicht mehr weiter kam.
„Dafür wären wir Ihnen sehr dankbar“, erwiderte Denny,
um Höflichkeit bemüht.
Der unsichtbare Fremde schien jetzt das Thema wechseln
zu wollen. Ein Schmatzen war zu hören.
„Der ganz Kleine da, der riecht ganz gut.“
„Der ist nicht zum Fressen!“, polterte Rüstem und riss den
Zwerg zwischen sich und Mian, die ebenfalls ihren Arm um
Willi legte.
„Doch nicht der Zwerg“, stöhnte die Stimme genervt, „was
hat er denn da in seinem Rucksack?“
„Nichts für dich“, brummte Willi ihn an.
„Ich riech doch was …“ Die Stimme klang nun gierig und
aufdringlich.
Willi machte einen kleinen Satz nach vorne. Jemand hatte
ihn

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