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und der Meister des Todes

und der Meister des Todes

Titel: und der Meister des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kari Erlhoff
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gründlicher, als es die drei ??? im Sciutto-Haus getan hatten. Schließlich hielt der Restaurator inne. »Hier!« Er klappte ein Türchen auf, das sich unter dem Arm der Puppe befand. Dahinter war ein länglicher Hohlraum, der direkt in die Brust des Todes führte, dort, wo bei einem echten Menschen das Herz wäre. »Es ist leer.«
    »Was?« Bob war enttäuscht. »Kein Stein? Nichts? Nicht mal ein Zettel?« Für einen Moment hatte er geglaubt, dass er Justus und Peter mit einem großartigen Fund überraschen konnte. Doch jetzt war da nur ein leeres Fach, das weitere Rätsel aufgab.
    »Ich werde wohl auch die anderen Puppen nach so einer Klappe untersuchen müssen«, seufzte der dritte Detektiv, als Torrance die Marionette wieder angezogen hatte. »Und es sind nicht gerade wenige.«
    »Solltest du etwas Außergewöhnliches finden, musst du mir unbedingt davon berichten.« Mr Torrance reichte Bob den Tod zurück. Die Puppe wackelte höhnisch mit dem Kopf.
    »Das mache ich, Sir.« Der dritte Detektiv gab sich Mühe, die Fäden der Puppe nicht zu verwirren und gleichzeitig die Ladentür zu öffnen.
    »Und noch was!«, rief Mr Torrance. »Daphne Crane, eine alte Freundin von mir, war früher eine begeisterte Zuschauerin von Sciuttos Theaterstücken. Vielleicht kann sie dir mehr über die Puppen und die Familie der Sciuttos erzählen!«
    »Wohnt sie hier in der Nähe?«
    »Ihr Haus liegt unterhalb des Stadtparks von Rocky Beach. Ich schreibe dir die Adresse auf.« Torrance zückte einen Stift und kritzelte etwas auf einen kleinen Block. »Viel Erfolg!«
     
    Justus war schlecht gelaunt. Der Vormittag zog sich endlos hin und die Dreharbeiten ließen ihm und Peter keine Zeit für weitere Ermittlungen. Dafür musste er abwechselnd Peter und Mary-Ann mit dem Plastikbeil verfolgen. Während Mary-Ann jedes Mal automatisch in Panik verfiel, wenn Justus sich ihr näherte, war Frank mit der Leistung des Ersten Detektivs nicht zufrieden.
    »Eine Hexe hat gerade von dir Besitz ergriffen und du hast Hunger, du könntest also ruhig noch etwas wahnsinniger gucken!«
    »Gestern Nacht hast du das doch auch geschafft!«, fügte Mary-Ann hinzu.
    »Noch wahnsinniger?« Justus stöhnte. Er hatte als Kind als ›Baby Fatso‹ in der Fernsehserie Die kleinen Strolche mitgespielt und hielt sich selbst für einen begnadeten Schauspieler. Dass Frank ständig etwas auszusetzen hatte, passte ihm gar nicht.
    »Es kann gar nicht wahnsinnig genug rüberkommen!«, erklärte Frank zum wiederholten Mal. »Muffin ist durch Schokoladenentzug und einen bösen Zauber vollkommen außer Rand und Band. Er folgt nur noch seinen Instinkten – wie ein Raubtier.«
    »Stell dir doch einfach vor, du hast nur noch dein Schwammhirn!«, flachste Zack, der die Stange mit dem Mikrofon hielt.
    Justus verdrehte die Augen. »Du meinst das Stammhirn, oder?«
    Frank ließ von der Kamera ab. »Genauer gesagt sprechen wir hier vom Hirnstamm. Der Bereich im menschlichen Gehirn, der sich seit der Evolution am wenigsten verändert hat!« Frank war ganz in seinem Element. »Neurologisch betrachtet …«
    »Nicht noch so eine Predigt!«, beschwerte sich Zack. »Wenn Justus nicht gerade als Fremdwortkanone einen wissenschaftlichen Vortrag über irgendwas hält, kommst du mit deinem Neurozeugs oder angestaubtem Psychokram an. Wir sind hier beim Film und nicht bei ›Jugend forscht‹. Das ist echt Denk-Belästigung in Stereo.«
    Frank sah aus, als hätte man ihm gerade eine Ohrfeige verpasst. Seine Wangen röteten sich. »Schon gut«, sagte er verbittert.
    »Also ich wäre bereit für die Szene«, mischte sich Justus rasch ein, bevor es dicke Luft geben konnte.
    Aber Frank hatte sich bald wieder im Griff und sie drehten eine ganze Stunde ohne Zwischenfälle. Justus zerrte Peter aus einem Schrank und jagte Mary-Ann die Treppen hinunter. Peter wiederum kämpfte als T-Rex in der Küche mit Latona. Obwohl die Judogriffe eigentlich nur angedeutet werden sollten, verpasste Latona dem Zweiten Detektiv dabei ein paar blaue Flecken.
    Frank griff tadelnd ein. »Als Schauspielerin tut man nur so als ob, Latona. Man schlägt nicht wirklich zu.«
    »Aber so sieht es viel echter aus«, verteidigte sich das Mädchen.
    Peter rieb sich sein linkes Knie. »Echt tut echt weh!«
    »Ab jetzt wird ja auch nicht mehr geprügelt.« Zack grinste. »Jetzt kommt die Szene, in der die Hexe Muffin zur dunklen Seite verführen will und er bemerkt, dass es in der Küche Schokoladenkuchen gibt.«
    Justus winkte ab.

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