… und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition)
zwischen seine Hände. „Hast du während des Verhörs irgendetwas Dummes gesagt?“
„Natürlich nicht! Und danke für dein Vertrauen in mich.“
„Entschuldige.“ Er küsste ihre Stirn. „Also, was ist passiert?“
Sie erzählte ihm, wie die Detectives Clark und Stokes sie vor der Haustür abgepasst und nicht mehr in die Wohnung gelassen hatten.
„Das ist Praxis, wenn man davon ausgeht, dass weitere Verdächtige gewarnt werden könnten“, warf Daniel nickend ein.
Dann beschrieb Elizabeth, wie die Befragung abgelaufen war, und wie die beiden Detectives versucht hatten, aus ihr eine Aussage herauszupressen, die zu deren vorgefasster Meinung passte. Etwas kleinlaut erzählte sie auch davon, wie ihr irgendwann der Kragen geplatzt war und sie gestanden hatte, dass Wood und sie auf eigene Faust nach den Mördern suchten.
„Das ist in Ordnung, keine Sorge“, beruhigte sie Daniel.
Das Einzige, was sie ausließ, war, dass Stokes und Clark ihr eine Affäre mit Wood unterstellten, doch sie erwähnte, dass man nun auch ihn verdächtigte, interne Informationen weitergegeben zu haben. Schließlich berichtete sie fast flüsternd von Clarks erfolgreichem Versuch, sie mit den Tatortfotos aus der Fassung zu bringen.
„Mistkerle!“, knurrte Daniel. Sanfter sagte er: „Du musst es ihnen wirklich schwer gemacht haben, wenn sie zu solchen Methoden griffen, um dich mürbezumachen.“ Zärtlich streichelte er ihre Wange. „Ich bin so stolz auf dich.“
Elizabeth lächelte dankbar und lehnte sich ein kleinwenig in seine Hand. „Jedenfalls war das der Zeitpunkt, als mein Retter auftauchte … der allerdings gar kein Retter war.“ Sie erzählte, wie der graumelierte Mann im Nadelstreifenanzug, der offenbar ein höher gestellter Beamter gewesen war, sie aus dem Verhör geholt und zum Auto gebracht hatte. Und wie sein junger Handlanger sie daraufhin in der Tiefgarage betäubt hatte.
Daniels Gesicht sprach Bände. Es brodelte in ihm, doch er versuchte sich mit aller Gewalt unter Kontrolle zu halten. Dennoch konnte er nicht verhindern, dass das Oberlicht wild flackernd an- und ausging.
Fergie blickte neugierig zur Decke. „Trau nie einem Bullen, sag ich da nur.“ In ihrer Stimme lag kindliche Wut. „Nur ein toter Bulle ist ein guter Bulle. Das könnt ihr mir ruhig glauben, oh ja!“
Daniel lachte leise auf und sah zu Fergie hinüber. „Tja, schätze, dann bin ich wohl der beste.“ Dank Fergies kleiner Ablenkung blieb das Oberlicht endlich aus, und er wandte sich wieder Elizabeth zu. „Wie war sein Name?“
„Er hat sich nicht vorgestellt und niemand hat ihn mit Namen angesprochen. Aber er wusste, wer ich bin, und er meinte, ich würde eine Menge Ärger machen.“
„Ist dir irgend eine Besonderheit an ihm aufgefallen? Narben, ein Akzent oder dergleichen?“
„Nein, nichts …“
„Und er hat dich hierher bringen lassen?“
„Ja, irgendwann am frühen Morgen bin ich hier aufgewacht.“
„Und warum habt ihr beide eine Pyjamaparty mit Kissenschlacht veranstaltet?“ Daniel deutete auf die am Boden verteilten Matratzen, Bettdecken und Kissen.
„Witzbold“, murmelte Elizabeth, vorsichtig ihre Wange an seine Brust schmiegend.
„Das war keine Kissenschlacht, Danny“, meldet sich Fergie tadelnd. „Beth wollte die Gitterstäbe am Fenster abschrauben. Mit einem Metallplättchen, das ich gefunden habe, oh ja. An meiner Matratze.“ Sie erhob sich und begann das Chaos zu beseitigen.
„Die Gitterstäbe abschrauben“, lächelte Daniel milde amüsiert. Er küsste ihren Scheitel, und Elizabeth genoss das Prickeln ihrer Kopfhaut und den Schauder, der ihr daraufhin die Wirbelsäule hinunter jagte.
„Als ob du die ganze Nacht nur geduldig rumgesessen wärst und auf den Sonnenaufgang gewartet hättest“
„Eher nicht, nein“, gab Daniel seufzend zu.
„Als ich gestern mit Riley sprach, meinte er, es gäbe kaum noch heile Geräte um ihn herum, und heute Nacht war der Anschluss dann tot ...“
„Ähm, ja … Um ehrlich zu sein, gibt es dort gerade im ganzen Haus keinen Strom“, erklärte er beschämt.
„Wow!“
„Und in Tonys Wohnung auch nicht … Der Yard hatte heute Nacht auch so seine Probleme mit der Elektrik. Also eigentlich kam es überall in der Stadt zu merkwürdigen Überspannungen. Und, äh“, er kratzte sich verlegen an der Nase, „wir brauchen einen neuen Fernseher.“
Elizabeth rückte von seiner Brust ab und sah ihm verblüfft ins Gesicht. „Na, du bist mir ja ein tolles Vorbild
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