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… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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Gegenüber blickte sie geduldig an, so als ob er genau wüsste, was sie gleich sagen würde, sie aber aus purer Höflichkeit ausreden ließe. „Ich bin eine Zeugin und, wie Sie vermutlich wissen, laut London Star sogar eine Tatverdächtige mit undurchsichtigen Verbindungen zu Daniel Mason. Ein von mir verfasster Artikel über ihn wird höchstwahrscheinlich nicht als objektiv angesehen und daher äußerst schwierig zu platzieren sein.“
    „Lassen Sie das mal meine Sorge sein, meine Liebe“, lächelte Sir Thomas. „Sie schreiben den Artikel, und ich nutze meine Verbindungen zur Presse, damit er auch gedruckt wird. Übrigens, da wir gerade vom Star sprechen …“ Hamilton nahm die Tageszeitung, in der er zuvor gelesen hatte, wieder auf und reichte sie Elizabeth über den Tisch. „Haben Sie das hier schon gesehen?“
    Während sie den aufgeschlagenen Artikel überflog, musste Elizabeth ihre Zähne fest zusammenbeißen, damit sie nicht ungebührlich laut auflachte. Offenbar war es letzte Nacht in der gesamten Star-Redaktion zu einer erheblichen Überspannung im Stromnetz gekommen, der sämtliche elektrischen Geräte zum Opfer gefallen waren. Es wurde damit gerechnet, dass bis Ende der Woche keine neue Ausgabe des Stars erscheinen konnte. Tja, es sah ganz so aus, als wäre ihr Poltergeist letzte Nacht nicht nur damit beschäftigt gewesen, das Haus seiner Mutter zu bewachen.
    „Na so was“, sagte Elizabeth amüsiert und gab Sir Thomas die Zeitung zurück. „Da bleibt nur zu hoffen, dass so etwas nicht noch mal passiert.
    Auch Sir Thomas hatte ein belustigtes Glitzern in den Augen. „Armer Sam. Das war bestimmt nicht gut für seinen hohen Blutdruck“, schmunzelte er. „Also, meine Liebe. Darf ich annehmen, dass Sie an meiner Seite gegen die Windmühlen der Boulevard-Presse kämpfen und den Namen unseres gemeinsamen Freundes wieder etwas mehr Glanz verleihen?“
    „Mit dem allergrößten Vergnügen, Sir Thomas“, strahlte Elizabeth und dachte, dass das Schicksal es ausnahmsweise wirklich gut mit Daniel und ihr gemeint haben musste, als es ihnen diesen reizenden alten Herrn geschickt hatte.

-21-
     
    Nachdem George das Mittagessen abgeräumt und Kaffee serviert hatte, sprach Hamilton ausführlich über die von seiner Stiftung unterstützten Projekte sowie darüber, welchen Eindruck Daniel auf ihn gemacht hatte. Das Diktiergerät, das Elizabeth mitten auf dem Tisch platziert hatte, zeichnete das gesamte Gespräch auf.
    Da er von Daniel nur in den höchsten Tönen sprach, sah Elizabeth Hamilton seine sich selbst rühmende Art gerne nach, wenn es um die von ihm geförderten Einrichtungen ging. Immerhin hatte ihr Gastgeber auch allen Grund, stolz zu sein. Dank ihm und seiner Stiftung erhielten jährlich fünfzig begabte Teenager aus sozialen Randschichten ein Stipendium für eine der drei von ihm subventionierten Privatschulen. Außerdem förderte der Antiquitätenhändler Resozialisierungsprojekte für straffällig gewordene Jugendliche sowie Programme, um Straßenkindern wieder ein Zuhause zu geben. Daniel hatte er kennengelernt, als dieser in einem Jugendheim einen abschreckenden Vortrag zum Thema Alltag im Jugendknast gehalten hatte.
    „Und hat er das gut gemacht?“, wollte Elizabeth schmunzelnd wissen.
    „Oh ja. Sehr sogar. Auch wenn ein paar der etwas zartbesaiteten Jungs wohl hinterher mit Alpträumen zu kämpfen hatten …“
    Nach diesem Zusammentreffen unterstützte Sir Thomas auch das Jugendzentrum, in dem Daniel ehrenamtlich gearbeitet und die Fußballmannschaft trainiert hatte.
    „Detective Mason hat erheblich dazu beigetragen, diesen Kindern eine Anlaufstelle und eine sinnvolle Beschäftigung zu geben und damit eine Alternative zur Straße geboten. Wo ich in der Regel nur mit Geld helfen kann, hat er aktiv angepackt. Außerdem war er nie einer der Polizisten, die in diesen Jugendlichen die üblichen Verdächtigen sehen. Er hat sich ausschließlich auf Fakten gestützt, nicht auf Vorurteile. Ich bin mir sicher, mit dieser Einstellung hat er dem einen oder anderen den Glauben in das Rechtssystem wiedergegeben.“
    Nach den Ereignissen der vergangenen Tage tat es Elizabeth unheimlich gut, Sir Thomas auf diese Art von Daniel sprechen zu hören. Wenn ein Mann seines Ansehens eine so hohe Meinung von Daniel hatte, und auch noch bereit war, öffentlich Stellung zu beziehen, war der Kampf gegen die Windmühlen vielleicht doch nicht so aussichtslos. „Ich denke, bei Daniel lässt sich sein Engagement auf

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