und der tanzende Derwisch
verrieten seinen Schock.
Fadwa fuhr fort: »Wir konnten Flaviens echte Ident ität noch nicht feststellen - ich weiß nicht, wie er es geschafft hat, durch alle Sicherheitsüberprüfungen zu kommen, aber was jetzt natürlich wirklich wesentlich ist...«
Carstairs fluchte. »Wirklich wesentlich ist, daß meine Agentin, Mrs. Pollifax, ihm die Fotografien aller sieben Informanten mit Namen und Adressen ausgehändigt hat. Und das bedeutet den Tod für sieben Personen und wahrscheinlich für Mrs. Pollifax ebenfalls.« Er fügte bitter hinzu: »Ich nehme an, er hat auch unseren Mann, Janko, getötet?«
Fadwa sagte: »Ich hielt es für angebracht, Ihnen das Schlimmste sofort mitzuteilen, aber noch ist Hoffnung.«
»Die könnten wir brauchen«, entgegnete Carstairs knapp.
»Ein Wunder ist bereits geschehen. Unser Mann hat einen grauenvollen Anschlag überlebt. Er wurde in einen leeren Aufzugsschacht geworfen. Janko war Flavien auf die Schliche gekommen und hatte ihn zur Rede gestellt, und Flavien stieß ihn vom zehnten Stockwerk hinunter. Er nahm natürlich an, daß Janko es nicht überlebt hat. Ein Wunder, wie ich scho n sagte. Janko klammerte sich zwei Stunden an einen Balken im achten Stock und wurde dann endlich von Arbeitern gerettet. Er unterrichtete das Büro vom Flughafen aus, ehe er nach Fes abflog, um nach Flavien zu suchen. Nicht in bester Verfassung, wie Sie sich denken können, aber wenigstens am Leben.«
Carstairs pfiff durch die Zähne. »Guter Mann! Und dann?«
Fadwa seufzte. »Da endet das Wunder. Ich wartete mit dem Anruf, weil ich hoffte, von Janko zu hören, sobald er Fes erreichte. Aber er hat sich immer noch nicht gemeldet.«
»Das ist weniger gut.«
»Leider. Wenn Sie seine Personalakte lesen, werden Sie sehen, daß er im Büro sehr gut ist im Umgang mit Dokumenten, allem Schriftlichen, vielen Sprachen, Codes und so weiter, aber er hat keine Erfahrung im Außendiens t. Er reiste mit zwei gebrochenen Rippen ab, wie er uns mitteilte, und zweifellos hatte er einen Schock. Schlimmer noch, er hat keine Waffe dabei. Er hat vielleicht Schwierigkeiten gehabt, in Fes an eine Schußwaffe zu kommen, und ohne wäre es grober Leichtsinn gewesen, diesen Flavien im Hotel zu stellen, nachdem er wußte, was das für ein Mann ist. Man kann nur hoffen, daß er es nicht getan hat.«
Carstairs seufzte. »Ich verstehe.«
»Eines kann ich Ihnen noch sagen«, fuhr Fadwa fort. »Durch mehrmalige Anrufe im Hotel Palais Jamai in Fes erfuhren wir, daß ein Mr. Max Janko und eine Mrs. Reed-Pollifax das Hotel gestern um fünf Uhr früh verlassen haben.«
»Fünf Uhr morgens! Zumindest lebte sie da noch«, sagte Carstairs eine Spur erleichtert. »Aber wenn sie mit dem falschen Max Janko abgereist ist — wenn sie mit diesem Flavien unterwegs ist -, verdammt, Fadwa, meine Agentin hat nicht die leiseste Ahnung, daß sie den Falschen begleitet.« Er hielt inne, als ihm ein viel schrecklicherer Gedanke kam.
Fadwa sprach ihn aus. »Oder er hat sich ihrer sofort entledigt, nachdem sie aus dem Hotel waren, und sie reist gar nicht mit ihm. Wir müssen damit rechnen ... Sobald sie ihm die Liste und die Fotos gegeben hat, war sie von keinem Nutzen mehr für ihn.«
Entledigt, dachte Bishop. Er spricht von Mrs. Pollifax! Er sagt, sie könnte ermordet worden sein. Warum benutzt er ein so schreckliches Wort wie »entledigt«? Es klingt unmenschlich; er meint tot; er meint, daß sie jetzt bereits tot ist, ohne je erfahren zu haben, warum wir sie schickten und in was sie da hineingeraten war. Gleich werde ich mich übergeben ...
Carstairs hatte eine Akte hervorgeholt und sagte: »Wir dürfen nichts als gegeben annehmen, Fadwa. Wir müssen tun, was wir können, und hoffen. Sie haben die Namen der Informanten nicht erhalten, aber ich gebe Ihnen jetzt einen. Notieren Sie bitte.«
»Ich tue alles - sagen Sie es nur.« Zum erstenmal klang Emotion in Fadwa Alis Stimme, und Bishop konnte seinen Zorn nachempfinden.
»Ich nenne Ihnen den Namen des Informanten in Fes und möchte, daß Sie herausfinden, egal wie - in diesem Notfall dürfen Sie auch per Telefon Verbindung aufnehmen, Sie haben meine Genehmigung, obwohl nur Gott weiß, ob es in der Medina überhaupt Telefone gibt -, also ich möchte, daß Sie herausfinden, ob mit Informant Nummer eins in Fes alles in Ordnung ist.«
»Gut. Sagen Sie mir den Namen.«
»Hamid ou Azu.« Er buchstabierte es und beschrieb, wo der Souk zu finden war.
»Ich habe es notiert«, sagte Fadwa. »Ich habe einen Kontaktmann
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