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und der tote Richter

und der tote Richter

Titel: und der tote Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. C. Beaton
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gesagt, wie Sie bei dem Wettbewerb betrogen haben.«
    Agathas Groll wurde von ihrer Neugier besiegt. »Ach,nein? Aber es wurde doch gewiss erwähnt, dass ich die Quiche in einem Laden in Chelsea gekauft habe.«
    »Oh ja, das schon. Doch keiner sagte ein Wort dazu, dass Sie eine Lügnerin und Betrügerin sind. Die arme Mrs. Cummings-Browne brach völlig zusammen. Solche wie Sie können wir hier im Dorf nicht gebrauchen!«
    »Und wie lautete das Ergebnis des Gerichts?«
    »Unfalltod, aber Sie haben ihn ermordet, Agatha Raisin. Sie haben ihn mit Ihrer ausländischen Quiche umgebracht. Genauso gut hätten Sie ihm ein Messer in die Brust rammen können!«
    Agathas Augen blitzten. »Ich werde Sie umbringen, Sie bösartige Schreckschraube, wenn Sie sich nicht auf der Stelle verziehen.«
    Mit diesen Worten stapfte sie zu ihrem Cottage und blinzelte ihre Tränen fort, entsetzt über ihre Verzweiflung und Schwäche.
    Gott sei Dank würde Roy bald kommen. Der gute Roy, dachte Agatha wehmütig. Dass sie ihn immer für einen schrecklich enervierenden, verweichlichten jungen Mann gehalten hatte und mit Freuden gefeuert hätte, wäre er nicht so begnadet im Umgang mit ihren zickigen Popstars gewesen, vergaß sie für den Moment.
    Es klopfte an der Tür, und Agatha zuckte zusammen. War das noch ein Einheimischer ohne Manieren, der sie beschimpfen wollte? Doch als sie öffnete, stand Bill Wong vor ihrer Tür.
    »Ich wollte Ihnen von der gerichtlichen Untersuchung berichten«, sagte er. »Ich war gestern schon hier, aber Sie waren nicht zu Hause.«
    »Nein, da habe ich Freunde besucht«, antwortete Agathabetont lässig. »Übrigens besuchen mich zwei von ihnen übers Wochenende. Aber kommen Sie doch rein.«
    »Was wollte die Barr von Ihnen?«, fragte er neugierig und folgte Agatha in die Küche.
    »Mich des Mordes bezichtigen«, murmelte Agatha, während sie ihre Einkäufe in die Schränke packte. »Möchten Sie einen Kaffee?«
    »Ja, gern. Also, die Ermittlungen sind eingestellt. Mr. Cummings-Browne soll verbrannt und seine Asche in Salisbury Plain in alle Winde verstreut werden – im Andenken an seine Armeezeit.«
    »Stimmt es, dass Mrs. Cummings-Browne vor Gericht zusammengebrochen ist?«
    »Ja, oh ja, das ist sie. Zwei Stück Zucker und einen Schuss Milch bitte. Sehr eindrucksvoll.«
    Agatha drehte sich zu ihm um und sah ihn interessiert an. »Sie glauben, das war gespielt?«
    »Gut möglich. Aber vor allem hat mich gewundert, wer alles um ihn trauert. Es waren recht viele Damen dort, die in ihre Taschentücher schluchzten.«
    »Mit ihren Männern oder allein?«
    »Allein.«
    Agatha stellte ihm einen Becher Kaffee hin, goss sich selbst welchen ein und setzte sich Bill gegenüber an den Küchentisch.
    »Irgendwas stört Sie«, stellte sie fest.
    »Ach, der Fall ist abgeschlossen, und ich habe eine Menge anderer Dinge zu tun. In Mircester nehmen die Autodiebstähle überhand.«
    »Wann ist Mrs. Cummings-Browne an dem Abend zu Bett gegangen, als ihr Mann starb?«, fragte Agatha.
    »Kurz nach Mitternacht.«
    »Aber der Red Lion macht um Punkt elf zu, und von dort sind es nur wenige Minuten zu den Cummings-Brownes.«
    »Sie sagte, dass er oft lange ausbleibt, mit Freunden etwas trinkt.«
    Agatha überlegte. »O-ho! Und schluchzende Damen bei der gerichtlichen Untersuchung. Wie es scheint, war der alte Knabe ein Schwerenöter.«
    »Dafür gibt es keine Beweise.«
    »Und dennoch gewinnt immer Mrs. Cartwright den Wettbewerb. Warum?«
    »Weil sie vielleicht am besten backen kann.«
    »Keiner bäckt eine bessere Quiche als Mr. Economides«, konterte Agatha streng.
    »Mag sein, doch Sie sind neu hier. Und die Leute geben den Preis lieber einer Einheimischen.«
    »Trotzdem …«
    »Ich sehe Ihnen an, dass es Ihnen lieber wäre, wir hätten es mit einem Mord zu tun und Sie könnten ein reines Gewissen haben.«
    »Warum kommen Sie her, um mir von der Untersuchung zu erzählen?«
    »Ich dachte, es interessiert Sie. Im Gloucestershire Telegraph von heute steht auch etwas darüber.«
    »Haben Sie den?«, fragte Agatha.
    Er zog eine verknitterte Zeitung aus seiner Manteltasche und reichte sie ihr. »Seite drei.«
    Agatha blätterte hastig.
    Vor dem Untersuchungsgericht in Mircester wurde gestern ein Unfalltod durch eine vergiftete Quiche bestätigt. Das Opfer war M r. Reginald Cummings-Browne, achtundfünfzig Jahre alt, wohnhaft Plumtrees Cottage in Carsely. Detective Chief Inspector Wilkes sagte aus, dass versehentlich Kuhtod in die

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