Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
und der tote Richter

und der tote Richter

Titel: und der tote Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. C. Beaton
Vom Netzwerk:
frei.«
    Wie sich herausstellte, hatte im Horse and Groom gerade jemand seine Reservierung storniert, als sie dort eintrafen. Der Speisesaal war elegant und gemütlich, das Essen hervorragend. Agatha fragte Steve nach seiner Arbeit, bereute es aber bitterlich, denn er gab ihr eine lange, öde Beschreibungvon seinem Job im Besonderen und Computern im Allgemeinen.
    Selbst Roy wurde den Monolog seines Freundes irgendwann leid und fiel ihm ins Wort. »Was war mit diesem Todesfall, Aggie?«
    »Eine schreckliche Geschichte«, antwortete sie. »Ich hatte eine Spinat-Quiche beim Dorfwettbewerb eingereicht. Und einer der Preisrichter hat sie gegessen und ist an einer Vergiftung gestorben.«
    Roys Augen funkelten amüsiert. »Du konntest noch nie kochen oder backen, Schätzchen.«
    »Die war gar nicht von mir«, entgegnete Agatha. »Ich hatte die Quiche in der Quicherie in Chelsea gekauft.«
    Steve sah sie ernst an. »Reicht man bei solchen Wettbewerben nicht selbstgemachte Sachen ein?«
    »Ja, aber …«
    »Das war mal wieder einer ihrer miesen Tricks«, krähte Roy. »Wer war der Preisrichter, und woran ist er gestorben?«
    »Mr. Cummings-Browne. Kuhtodvergiftung.«
    »An einer Kuhkrankheit? Was soll das sein? Eine von diesen komischen Bauernkrankheiten wie Schweinepest oder Wurzelfäule?«
    »Nein, Kuhtod ist eine Pflanze. Sie muss in den Spinat geraten sein, den Mr. Economides für seine Quiche genommen hat.«
    Steve legte seine Gabel ab und betrachtete Agatha noch ernster. »Also hast du ihn umgebracht.«
    Roy schrie vor Lachen, warf die Beine in die Luft, dass er von seinem Stuhl fiel, und wand sich gackernd auf dem Teppich des Restaurants. Die anderen Gäste sahen ihn mitjenem gefrorenen, höflichen Lächeln an, mit dem Engländer gemeinhin unangemessenes Benehmen quittieren.
    »Oh, Aggie«, keuchte Roy, nachdem sein Freund ihn und den Stuhl wieder aufgerichtet hatte, »du bist die Größte!«
    Geduldig schilderte Agatha die ganze Geschichte. Es war ein tragischer Unfall gewesen.
    »Und was sagen die Bauerntrampel?«, fragte Roy, der sich die tränenden Augen trocknete. »Bist du jetzt die Lucrezia Borgia der Cotswolds?«
    »Schwer zu sagen, was sie denken«, sagte Agatha. »Aber ich sollte wohl lieber verkaufen. Der ganze Umzug nach Carsely war eine blöde Idee.«
    »Warte mal«, sagte Steve, der sorgfältig ein Stück Hummerfleisch aus der Schale pulte und es sich dann in den Mund steckte. »Wo wächst dieser Kuhtod?«
    »In den West Midlands, und dies, wie die Polizei so scharfsinnig anmerkte, sind die West Midlands.«
    Steve runzelte die Stirn. »Wächst er auch auf Feldern, auf denen Gemüse angebaut wird?«
    Agatha überlegte, was sie in dem Buch bei Foyle’s gelesen hatte. »Nein, er wächst in Sumpfgebieten.«
    »Ich habe gehört, dass die Cotswolds für ihren Spargel und die Erdbeeren berühmt sind … ach, und Pflaumen«, sagte Steve. »Das habe ich gelesen. Aber nicht für Spinat. Und wie kommt eine Sumpfpflanze auf ein Spinatfeld?«
    »Keine Ahnung«, antwortete Agatha. »Soweit ich weiß, wächst sie auch in anderen Teilen Großbritanniens. Ich meine, das Zeug in Covent Garden kommt von überall her, aus England und aus dem Ausland.«
    Steve schüttelte langsam den Kopf. Sein Mund stand offen, als er auf ein weiteres Stück Hummer blickte. »Was ist?Überlegst du, ob wir einen Monat mit ›R‹ haben?«, fragte Roy. »Du siehst aus wie eine dieser Schießbudenfiguren, denen man einen Ball in den Mund werfen muss.«
    »So etwas passiert nicht einfach so«, sagte Steve.
    »Was?«
    »Na, pass auf. Ein Spinatfeld wird abgeerntet. Irgendwie gerät eine Sumpfpflanze in den Spinat. Klar? Aber wieso ist dann keiner sonst tot umgefallen? Wie gelangt alles ausgerechnet in diese eine Quiche? Ein wenig Kuhtod hätte zwangsläufig auch in einer anderen Quiche landen müssen. Und in diesem Fall hätte noch einer von Economides’ Kunden ins Gras gebissen.«
    »Tja, das wird sich die Polizei sicher angesehen haben«, sagte Roy ein klein wenig gereizt. Ihm gefiel nicht, dass Steve das Gespräch beherrschte.
    Steve schüttelte bedächtig den Kopf.
    »Jetzt bleiben wir mal auf dem Teppich«, sagte Agatha. »Wer sollte denn wissen, dass ich wütend davonmarschieren und die Quiche dalassen würde? Oder dass die Cummings-Brownes sie mit nach Hause nehmen? Der Vikar hätte sie auch einem bedürftigen Rentner geben können. Oder Lord Pendlebury hätte sie für sich eingepackt.«
    »Wann hast du die Quiche zum Wettbewerb

Weitere Kostenlose Bücher