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und der verschwiegene Verdacht

und der verschwiegene Verdacht

Titel: und der verschwiegene Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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führen würdest? Man kann guten Gewissens sagen, er war einfach großartig! Ehrlich gesagt, sein einziges Pech ist, dass du sein Vater bist!«
    »Wie meinst du das?«, brauste Derek auf.
    »Wenn du bei allem, was er heute Nacht geleistet hat, nur Dummheit in seinem Verhalten siehst, dann verdienst du einen solchen Sohn nicht. Und nur zu deiner Information, das Fenster hat sich wirklich verändert.«
    »Was?«, fragten Grayson und Kate wie aus einem Munde.
    »Jetzt fantasierst du wohl«, murmelte Derek.
    »Wenn hier jemand fantasiert, dann bist du es«, gab Emma den Hieb zurück. Der Streit drohte, au-
    ßer Kontrolle zu geraten, aber sie konnte jetzt keinen Rückzieher mehr machen. »Schließlich bist du doch derjenige, der träumt, dass bei euch zu Hause alles rosig und in schönster Ordnung ist.«

    »Was haben denn meine Privatangelegenheiten …«
    »Hast du überhaupt eine Ahnung, was Peter in all den Jahren durchgemacht hat, während du dich bemitleidet hast? Wann hat er zum letzten Mal einen Schulfreund mit nach Hause gebracht?«, wollte Emma wissen. »Und warum hat er bei den Pfadfindern aufgehört?«
    Derek wirkte noch immer selbstgerecht, wenn-gleich leicht verunsichert. »Peter ist sehr gewissenhaft mit seinen Schularbeiten. Mrs Higgins sagt sogar …«
    »Mrs Higgins?« Emmas Stimme überschlug sich fast vor Empörung. »Hast du in letzter Zeit mal ihren Atem gerochen? Ich vermute, ihre einzige Anstrengung besteht darin, die Füße auf den Couchtisch zu legen, wenn Peter Staub saugt.«
    »Staub saugt? Was redest du denn da? Du kannst doch gar nicht wissen, was Peter macht, wenn er zu Hause ist.«
    »Gib mir die Arbeitsbeschreibung von Mrs Higgins, und ich kann dir genau sagen, was Peter macht. Und frag Nell. Noch besser, statte Mrs Higgins einen Überraschungsbesuch ab, oder rufe sie einfach mal an. Das hab ich gemacht, und es war sehr aufschlussreich.«
    Derek war empört. »Du hast bei mir herum-spioniert?«
    »Ich habe mich um deine Kinder gekümmert, und das ist sehr viel mehr, als du getan hast.«

    Derek war aufgesprungen, jetzt stellte er sich vor Emma hin und sah auf sie hinab. »Für jemanden, der nie eigene Kinder wollte, scheinst du dich aber sehr für meine zu interessieren.«
    »Irgendjemand muss es ja tun«, gab Emma zu-rück. »Und wenn ich im Haus wäre, dann täte es auch jemand. Aber die Gefahr besteht ja nicht. Ich würde dich nicht heiraten, auch wenn du der einzige Mann auf Erden wärst.« Auch Emma war aufgestanden und trat erschrocken einen Schritt zurück; einen Moment zu spät fiel ihr ein, dass er sie ja noch gar nicht gefragt hatte.
    Dereks Erinnerungsvermögen ließ ihn jedoch nicht im Stich. »Wer hat denn von Heiraten gesprochen? Ein Kuss, und in deiner Vorstellung schreiten wir bereits zum Altar? Du musst schon ziemlich verzweifelt sein.«
    »Eine Frau muss schon sehr verzweifelt sein, wenn sie auch nur daran denken sollte, dich zu heiraten!«, schrie Emma.
    »Emma, Derek, ich bitte euch.« Grayson stellte sich zwischen die beiden, seine Stimme war ruhig und versöhnlich. »Ihr habt beide ein schreckliches Erlebnis gehabt. Wenn ihr ausgeschlafen seid, wird alles bestimmt ganz anders aussehen. Kate, meine Alte, warum gehst du nicht mit Emma nach oben und …« Er verstummte, als Emma sich mit der ganzen Wucht ihres Zornes jetzt zu ihm umdrehte.

    »Wenn Sie Kate noch einmal ›meine Alte‹ nennen, bekommen Sie es mit mir zu tun, Grayson.
    Warum tun Sie nicht endlich das, worauf sie schon so lange wartet?«
    »Emma!« Kate nahm besorgt ihren Arm.
    »Augenblick!«, fuhr Emma sie an und zog ihren Arm weg. Sie funkelte Grayson an und fuhr fort:
    »Sehen Sie nicht, dass diese Frau Sie liebt? Sie wür-de Sie so gern heiraten, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, warum. Also, machen wir jetzt mal Nägel mit Köpfen. Grayson …?«
    Grayson rückte nervös an seiner Krawatte. »Entschuldige, Kate. Ich hatte mir Zeit und Ort der Be-kanntgabe eigentlich etwas anders vorgestellt, aber da Emma so … so erfrischend unkonventionell ist
    …« Er strich sich nervös über die Haare, ehe er sich an Kate wandte, die etwas abseits stand. Er sah sie flehend an. »Natürlich beabsichtige ich, dich zu heiraten, Kate«, sagte er, um Würde ringend. »Ich habe schon immer vorgehabt, dich zu heiraten, aber es ging nicht.«
    »Warum nicht?«, fragten Emma und Kate gleichzeitig »Es hätte sich nicht gehört«, sagte Grayson, als ob es die selbstverständlichste Sache der Welt war. »Ich hatte ja

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