und der verschwiegene Verdacht
Stufe, legte ihre Hände auf die wattierten Knie ihrer Arbeitsho-se und sah den Herzog voller Mitgefühl an. »Ich will ja eigentlich nichts Schlechtes über eine Kranke sagen. Aber Susannah kam uneingeladen hier an.
Sie machte sich eine sehr entfernte Verwandtschaft zunutze, um sich und ihren Manager auf unbestimmte Zeit hier einzuquartieren. Während sie hier war, verfolgte sie Derek mit ihren Verdächtigungen und war unhöflich zu Ihren Angestellten. Sie war frech, überheblich und boshaft, und der einzige Grund, warum sie hierher kam, war, um sich an Ihnen zu rächen, wegen einer Sache, für die Ihr Vater verantwortlich war. Ich will nicht gerade sagen, dass sie es verdient hat, mit dem Grubber eins übergebraten zu kriegen, aber …« Emma legte die Hand auf Graysons Schulter. »Unter diesen Um-ständen würde ich sagen, dass Sie mehr als großzü-
gig gegen Ihre Cousine waren.«
Grayson hatte das Kinn auf die Faust gelegt.
»Vielleicht haben Sie Recht«, sagte er zögernd.
»Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass, wenn ich der Erhaltung von Penford Hall nicht so viel Bedeutung beigemessen hätte, Mattie wohl nicht zu so drastischen Maßnahmen gegriffen hätte, um es zu verteidigen.«
»Mattie hat nicht an das Haus gedacht«, widersprach Emma. »Sie versuchte, ihren Großvater zu schützen. Wenn sie doch nur gleich zu ihm gegangen wäre, statt unbedacht auf eigene Faust zu handeln, wäre dies alles gar nicht erst passiert.«
»Stimmt«, gab der Herzog widerwillig zu. »Crowley hätte ihr die Story erzählt, die Hallard für einen solchen Fall über Lex Rex’ Tod bereithielt, und Susannah hätte sich damit zufrieden geben müssen.
Vielleicht wären wir sie dann sogar losgeworden.«
»Aber Mattie hat die Sache selbst in die Hand genommen, und das ist nicht Ihre Schuld.«
Unsicher blinzelte der Herzog Emma an. »Wenn ich es nicht besser wüsste, meine Liebe, dann würde ich fast sagen, dass Sie nach besten Kräften versuchen, mich zu trösten.«
»Ich wünschte, ich könnte es«, gab Emma zu.
»Wenn Susannah sich zur Klage entschließen sollte …«
Grayson ließ den Kopf hängen. »Susannah wird tun, was sie für richtig hält, aber ich hoffe, sie wird es sich durch den Kopf gehen lassen. Syd ist schon seit …« Er unterbrach sich und sah verblüfft auf, weil offenbar im zweiten Stockwerk Unruhe ausgebrochen war.
»Lass mich sofort los, du Lümmel!«, tönte Nanny Coles wütende Stimme. »Ich kann auch ohne Ihre Hilfe Susannahs Zimmer finden!«
»Sicher können Sie das, Mrs Cole.« Syds Stimme klang beruhigend. »Aber Sie wissen doch, wie es ist. Ein Herr bemüht sich immer, einer Dame wie Ihnen behilflich zu sein.«
»Ein Herr würde sich niemals in einer so ab-grundtief scheußlichen Hose blicken lassen«, war Nanny Coles vernichtende Antwort.
»Was für ein Zufall, dass Sie mein Ensemble er-wähnen … Würden Sie mich einen Augenblick entschuldigen, Mrs Cole?« Syds Gesicht erschien über dem Treppengeländer im zweiten Stock. »Emma, Herzchen, wie geht’s? Nell sagte, dass ich Sie hier finden würde. Hallo, Herzog! Sind Sie immer noch willens, die Rechnungen zu bezahlen?«
»Selbstverständlich«, erwiderte der Herzog.
»Dann bis später.« Syd kniff ein Auge zu und verschwand. Im nächsten Moment nahm er sein Gespräch mit Nanny Cole wieder auf. »Wie ich schon sagte, Mrs Cole, ich hätte da einen Vorschlag für Sie. Rein geschäftlicher Natur, versteht sich.«
»Was sollte es auch sonst sein, Sie Hanswurst?«, knurrte Nanny Cole. Die Tür fiel hinter ihnen zu, und der Rest der Unterhaltung verebbte.
Der Herzog sah noch einen Moment nach oben und machte ein nachdenkliches Gesicht. »Das ist ja verrückt«, sagte er leise. »Es sieht fast danach aus, als ob Syd eine Lösung gefunden hätte. Für Susannah war ja die Karriere schon immer das Wichtigste.«
»Nanny Cole und Susannah?« Emma dachte nach.
»Hmm …« Grayson trommelte mit den Fingern gegen sein Kinn. »Eine exklusive Damenmode-Kollektion? Vielleicht eine Boutique?«
»Es könnte funktionieren«, sagte Emma zweifelnd, »solange Syd in der Nähe ist und dafür sorgt, dass sie sich vertragen.«
»Das ist richtig«, stimmte Grayson zu. Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar, dann lehnte er sich auf die Ellbogen zurück. »Also gut. Wir müssen jetzt einfach Syd vertrauen und das Beste hoffen.«
Er sah nochmals nach oben. »Ob er für mich auch den Vermittler spielen würde? Kate hat sich im Südturm eingeschlossen
Weitere Kostenlose Bücher