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und der verschwiegene Verdacht

und der verschwiegene Verdacht

Titel: und der verschwiegene Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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auf seinem Tablett – dem herrlich dünn geschnittenen Roastbeef auf dem knusp-rigen, selbstgebackenen Brot, die Meerrettichsauce in einem Schälchen daneben; auf die Hummerhäppchen auf Toast mit einem Klecks Mayonnaise; die Weißbrotscheiben mit hauchdünn geschnittenem Lachs; den Laib Cheddar, die Weintrauben und die Schale Pfirsiche.
    Eine große Geschäftigkeit setzte ein, Tee wurde ausgeschenkt und Sandwiches wurden ausgeteilt.
    Obwohl Emma das Abendessen verschlafen hatte, verspürte sie auch jetzt wenig Appetit, und das leise Klirren ihrer Tasse auf der Untertasse verriet ihre Nervosität. Wollte der Herzog sie und Derek hier vor ein Femegericht stellen und verurteilen lassen?
    Nachdenklich sah sie in ihre Teetasse und runzelte verwundert die Stirn. Aber welches Femegericht würde die Angeklagten zuvor bewirten? Sie sah in die Gesichter der anderen. Wie konnte sie sich von ihnen bedroht fühlen? Bisher hatte sie doch von allen nichts als Güte und Freundlichkeit erfahren.
    Newland war natürlich eine unbekannte Größe, aber gab es außer ihm – und den Stricknadeln von Nanny Cole – wirklich etwas, wovor sie sich fürch-ten musste? Langsam klang Emmas Nervosität ab, um einer unbändigen Neugier zu weichen. Was führte der Herzog im Schilde?
    »Wo ist Bantry?«, fragte Emma plötzlich.
    »Bei den Kindern«, erwiderte Kate. Sie hatte einen Stuhl herangezogen und saß etwas seitlich hinter dem Herzog. »Wir wollten sie in einer solchen Nacht nicht allein lassen.«
    Der Herzog verspeiste gerade sein sechstes Sandwich, während Emma noch immer an ihrem ersten knabberte. Er warf die Krümel ins Feuer, stellte seinen Teller auf ein Tablett, dann lehnte er sich zurück und sah in die Runde.
    »Ich glaube, wir sind vollzählig«, sagte er. »Crowley, Hallard, setzen Sie sich doch bitte. Sie stehen würdevoll im Hintergrund herum, meine Lieben, aber nach einem Tag wie diesem ist das nicht ratsam.«
    Nachdem Crowley und Hallard sich geräuschlos an den Kartentisch gesetzt hatten, fuhr der Herzog fort.
    »Da dies seit meiner Rückkehr die erste Gelegenheit ist, mit einigen von Ihnen zu sprechen, möchte ich zunächst meine Freude darüber äußern, dass ich wieder zu Hause bin und Sie alle um mich habe.
    Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich alles schätze, was Sie während meiner Abwesenheit getan haben. Newlands Überwachung der Außenmauer war nahezu genial. Die einfühlsame Art, wie Tom die Dorfbewohner vorbereitete, hat die Presseleute ziemlich schnell wieder vertrieben, und sie sind bestimmt alle zu der Überzeugung gelangt, dass die Bevölkerung von Penford Harbour lediglich aus einem Haufen harmloser Exzentriker besteht.« Gash schlug dem Oberwachtmeister herzlich auf die Schulter und hob den Daumen in Newlands Richtung. »Dank Ihres Einsatzes brauchte ich mir über den reibungslosen Ablauf des Haushalts niemals Sorgen zu machen.
    Wie Sie sich vorstellen können, machte das meine Aufgabe in Plymouth sehr viel einfacher.«
    »Wie steht’s denn jetzt um uns?«, fragte Gash.
    Der Herzog lächelte. »Sie werden alle erleichtert sein, dass die Regenbogenpresse das Interesse an Penford Hall verloren hat.« Er machte eine Pause, und ein beifälliges Murmeln schwappte durch den Raum. »Und diese Entwicklung verdanken wir dem unermüdlichen Einsatz unserer lieben alten Kate.«
    Kate lächelte bescheiden. »Wenn ich mich richtig erinnere, hast du dabei auch eine Rolle gespielt, Grayson.«
    »Ohne deine Unterstützung wäre ich verloren gewesen«, erklärte der Herzog. »Tut mir Leid, meine Liebe, aber dieses Lob wirst du dir schon gefallen lassen müssen. Du hast deine Sache sehr gut gemacht.«
    »Hört, hört!«, rief Crowley, und Kate wurde rot, als alle applaudierten.
    »Hoheit.« Oberwachtmeister Trevoy hob die Hand. »Wegen Miss Ashley-Woods …«
    »Dazu kommen wir gleich, wenn Sie noch einen Moment warten könnten, Tom. Zunächst müssen wir uns unseren verehrten Gästen zuwenden.« Der Herzog schlug die Beine übereinander, legte den Kopf zur Seite und sah Derek fragend an. »Ich kann deinen Wunsch verstehen, dass du dir die In-strumentensammlung meiner Großmutter in Ruhe ansehen wolltest, Derek, aber ich muss gestehen, dass ich von dir etwas enttäuscht bin.«
    »Nicht nahezu so enttäuscht wie ich von dir, Grayson«, sagte Derek ruhig.
    »Du hattest doch versprochen, dich von den Räumen meiner Großmutter fern zu halten, nicht wahr?«
    »Die Situation ist jetzt eine andere.«
    »Ist sie das?« Der

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