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und die Poker-Hoelle

und die Poker-Hoelle

Titel: und die Poker-Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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aus. Bis jetzt haben wir nur eine Schnitzeljagd.«
    Der Zweite Detektiv war alles andere begeistert, als er die Neuigkeiten erfuhr. Dass sie sich jetzt ein Wettrennen mit Jins Leuten liefern mussten, behagte ihm überhaupt nicht. Noch dazu ohne Unterstützung durch eine Armee bis an die Zähne bewaffneter Polizisten. Und auch nicht, dass Richies Onkel tatsächlich gestorben war. Als sie schließlich vor Richies Wohnung hielten, hatte sich ein dicker Kloß in seinem Hals gebildet. Doch auch Justus und Bob hatten keine Ahnung, wie sie ihrem neuen Freund die traurige Nachricht vermitteln sollten.
    »Da kommt er.« Bob deutete zur Haustür, aus der gerade Richie trat. Peter hatte kurz geklingelt und Richie gesagt, dass sie unten warteten.
    »Mir ist ganz übel.« Peter schloss die Augen.
    Justus seufzte nur wortlos.
    Doch sie mussten es Richie gar nicht mehr sagen. Cotta hatte einen Kollegen zu ihm geschickt, und der hatte es ihm mitgeteilt. Und Richie war auch weit weniger deprimiert, als die drei ??? angenommen hätten.
    »Ich habe ja im Grunde schon damit gerechnet«, erklärte er ihnen. »Es war mir klar.« Richie nickte tapfer und blinzelte. Vielleicht ein paar Mal zu oft. Seine Augen waren sehr feucht.
    Die drei Detektive sagten nichts. Sie sahen ihn nur mitfühlend an, schüttelten die Köpfe, nickten. Was sollten sie auch sagen.
    »Okay, Leute, es geht weiter«, meinte Richie nach einiger Zeit und zwang sich zu einem Lächeln. »Lasst mich noch einmal sehen, was in dem Atbash-Rätsel stand.«
    Die vier hatten gestern in der Zentrale noch die Nachricht dechiffriert, die Defago seinem Neffen in dem Schalterkasten hinterlassen hatte. Mithilfe einer Schablone aus dem Internet war es auch nicht allzu schwierig gewesen, denn die Verschlüsselung funktionierte tatsächlich nach der Atbash-Methode. Ganz wie es Defago im Gedicht angedeutet hatte. Die Buchstaben im Alphabet wurden einfach rückwärts aufgezählt. A war Z, B war Y und so weiter.
    »›Redmont drittes Straßen-Pflaster‹«, las Richie den Zettel, den ihm Justus gereicht hatte. »›Westen fünfzig rechts, dreißig links, locker Gebackenes im Auge.‹ Hm.«
    »Und vergiss die 20 Mios nicht, die drin sind«, ergänzte Bob.
    »Richtig.« Richie nickte.
    »Jemand schon ’ne Idee, was das heißen soll?«, fragte Peter in die Runde.
    »Nein.« Justus bog nach rechts ab. »Aber wir können es jetzt herausfinden. Wir sind da.« Er ließ den Pick-up an den Seitenstreifen rollen. Noch einmal blickte er in den Rückspiegel. Doch soweit er das beurteilen konnte, war ihnen tatsächlich niemand gefolgt.
    »Redmont Street«, las Bob von einem Straßenschild ab. Er sah sich den Straßenbelag an. »Asphalt, Leute. Kein Pflaster.«
    Doch dieses Problem löste sich schnell. Genauso wie das Rätsel an sich. Mit ›Pflaster‹ war ein Gullideckel gemeint, gleichsam ein Wundpflaster für die Straße. Und zwar der vom westlichen Straßenbeginn aus gesehen dritte. Dies fanden sie heraus, indem sie ihn öffneten und die Leiter zur Kanalisation hinabstiegen. Von dort aus gingen sie fünfzig Schritte nach rechts und dreißig nach links, was sie genau vor ein flüchtig an die Wand gepinseltes Gesicht führte. Und in dessen einem Auge fanden sie einen lockeren Backstein.
    »So weit, so gut.«
    »Komm, nimm ihn schon raus.« Peter blickte sich um. Er fühlte sich hier unten alles andere als wohl. Es war finster, klamm und feucht. Dazu roch es grauenhaft. Und weil es immer irgendwo tropfte, gurgelte oder fiepte und das Wasser im Kanal das spärliche Licht in merkwürdig lebendigen Reflexen an die dunklen Mauerwände warf, hatte er beständig das Gefühl, dass sie nicht allein hier unten waren.
    »Okay.« Justus holte den Stein aus der Wand. Ein kleines Loch tat sich dahinter auf. Der Erste Detektiv griff hinein und förderte ein zusammengerolltes Blatt Papier zutage. Während er die anderen gespannt ansah, rollte er es auseinander.
    »Leuchte mal hier drauf«, bat er Bob, und der dritte Detektiv hielt den Strahl seiner Taschenlampe auf das Papier.
    Irgendwo gluckste es.
    »Das ist ein«, Justus’ Augen flogen über den Zettel, »Rebus! Ein Bilderrätsel.«
    Richie drängte sich neben den Ersten Detektiv. »Oh ja, das sieht Onkel Tony ähnlich. Rebusse hatte er besonders gern.«
    »Sieht mächtig kompliziert aus.« Bob deutete auf das Gewirr von Bildern, Buchstaben und Zeichen.«
    »Das erste Bild soll einen Igel darstellen, oder?« Peter zeigte auf ein kleines rundes, Wesen mit

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