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...und Don Camillo mittendrin...

...und Don Camillo mittendrin...

Titel: ...und Don Camillo mittendrin... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovannino Guareschi
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hantierte neben seinem Kästchen. Er nahm ein Blasröhrchen, erwärmte es über der Flamme und trocknete den Zahn mit Heißluft. Dann plombierte er den Zahn. «Fertig», sagte er am Schluß.
    Peppone stand auf. «Was bin ich schuldig?» fragte er.
    Der Zahnarzt machte eine Bewegung, wie um «später» zu sagen, und öffnete die Türe.
    «Wenn der Zahn schmerzt, kannst du morgen wieder kommen. Wenn nicht, erst in einer Woche. Man muß den Burschen diese Dinge erklären», änderte der Zahnarzt den Ton. «Das ist deine Pflicht, Genosse.»
    Peppone befand sich auf der Straße, ohne einen Gedanken fassen zu können. Ich werde unterwegs denken, sagte er sich und stieg wieder auf sein Motorrad.

    Nach zwei Tagen begann der Zahn erneut zu revoltieren. Es war so schlimm, daß zwei Peppone darüber verrückt geworden wären. Es schmerzte, als würde ihm ein Nagel in den Kiefer eingeschlagen. Peppone fand nicht einmal die Kraft, loszuheulen, sondern nahm sein Motorrad und fuhr wie ein Wahnsinniger Richtung Stadt. Auch diesmal schützte ihn Gott auf der Straße und ließ ihn bei der Ankunft sofort die Tür des Zahnarztes Tarpi finden.
    Peppone stieß das Motorrad gegen den Gehsteig und sprang ab. Doch schon nach zwei Sekunden saß er wieder im Sattel, und der Motor dröhnte erneut. Er ratterte zwanzig Minuten lang herum, und mit jeder Minute wurde der Schmerz heftiger. Endlich sah er auf einem kleinen Platz die Tafel eines anderen Zahnarztes.
    Hier mußte er warten, denn es waren drei Personen da, die vor ihm an die Reihe kamen. Als er sich endlich auf den weißen Stuhl setzen konnte, spaltete ihm der Schmerz fast das Hirn.
    «Ah! Ah!» winselte er, während er den Mund öffnete und auf den verfluchten Zahn zeigte.
    Er begriff nicht, was mit ihm passierte. Plötzlich schien es ihm, als hätte man den Nagel weggenommen, und der Schmerz verwandelte sich in ein erträgliches Wehwehchen.
    Man befahl ihm mehrere Male, den Mund zu spülen, und schließlich konnte er wieder klar denken.
    Er schaute den Zahnarzt an und stellte fest, daß er vom Regen in die Traufe geraten war. Vor ihm stand der
    Kollege von Tarpi , Marcotti . Der blickte ihn entgeistert an.
    «Na, wen sieht man denn da?» sagte Marcotti . «Schade, daß ich Sie nicht erkannt habe, bevor ich mit der Arbeit anfing. Was wollen Sie denn hier?»
    Es war eine dumme Frage, nach dem, was schon geschehen war.
    «Sehen Sie sich bitte diesen Zahn an», brummte Peppone.
    «Hab’ ich schon», antwortete Marcotti grob. «Genosse Zahn geht es schlecht, Genosse Bürgermeister. Irgendein Trottel hat ihn schon plombiert, ohne zu merken, daß er darunter faul war.»
    Peppone hob die Schultern. «Alle gleich», brummte er wieder, «wenn man zum Zahnarzt geht, sagt jeder, sein Vorgänger sei ein Trottel.»
    Marcotti rief etwas, und ein junger Mann in einem weißen Kittel erschien.
    «Willst du dir diesen Zahn mal anschauen?» fragte er den jungen Mann.
    Der junge Mann tat dies aufmerksam.
    «Wer hat ihn deiner Meinung nach behandelt?» fragte Marcotti .
    Der junge Arzt zuckte mit den Achseln.
    «Meiner Meinung nach war es ein Schuhmacher», antwortete er ruhig, «es kann aber auch ein Schreiner gewesen sein.»
    Peppone begehrte auf.
    «Wenn es doch bloß ein Schreiner oder ein Schuhmacher gewesen wäre», knurrte er. «Der Kerl, der den Zahn behandelt hat, war ein Intellektueller, ein Bürgerlicher, wie ihr.»
    Marcotti lächelte.
    «Und warum - wenn Sie schon die Intellektuellen und die Bürgerlichen verdammen - gehen Sie mit Ihrem Zahn nicht zu einem Schreiner oder einem Schuhmacher?»
    «Ich bin nicht hierhergekommen, um Politik zu treiben, sondern um den Zahn behandeln zu lassen», erwiderte Peppone.
    Marcotti hob drohend den Finger.
    «Auch ich bin seinerzeit in euer Dorf gekommen, um Zähne zu behandeln, und nicht um Politik zu treiben, aber ...»
    Peppone unterbrach ihn: «Auf Sie trifft das vielleicht zu. Ihr Kollege dagegen ...»
    «Und was hatte ich mit ihm zu tun? Abgesehen davon, warum kommen Sie zu mir, zu Ihrem politischen Gegner, und gehen nicht zu Tarpi , der ja jetzt zu euch gehört?»
    «Ich gehe zu dem, der mir paßt», sagte Peppone. «Ich bin hier, um meinen Zahn behandeln zu lassen, und nicht um über Politik zu diskutieren. Sagen Sie mir, was man mit dem Zahn anstellen kann.»
    Marcotti versteifte sich. «Um ihn zu retten, braucht es eine Menge Arbeit. Viel Arbeit mit dem Bohrer, und ich habe eine schwere Hand. Zudem sind meine Tarife sehr hoch. Sie sollten lieber

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