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und du bist weg

und du bist weg

Titel: und du bist weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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anderen Seite des Tisches die Tränen über die Wangen kullerten, schaute sie sich in der Küche um. Doch das, was sie sah, erreichte nur ihre Netzhaut.
    »Ist Ihr Mann nicht zu Hause?«, stotterte sie verlegen, nur, um irgendwie einen Anfang zu finden.
    »Ach, mein Mann«, gab Frau Eulenstein zurück und kramte ein bereits benutztes Papiertaschentuch aus ihrer Hosentasche. »Fünfzehn Jahre sind wir schon geschieden, ich weiß noch nicht mal, wo der sich jetzt aufhält.«
    Anschließend trompetete sie lautstark in den ausgefransten Fetzen, knüllte das Zellstofftuch zusammen und parkte es wieder in ihrer Tasche.
    »Davon hat Dagmar nie etwas erzählt«, wunderte sich Katharina. »Ich dachte immer.«
    »Ja, so war sie halt«, erklärte Frau Eulenstein. »Waren sie mit ihr befreundet?«
    Der Kloß in Katharinas Hals war mittlerweile auf Basketballgröße angeschwollen. »Nicht gerade befreundet«, untertrieb sie aus reiner Höflichkeit. »Ihr Kollege und sie saßen im Büro neben meinem.«
    »Ich mache uns doch einen Kaffee«, entschied Frau Eulenstein bestimmt. »Vielleicht möchten Sie auch etwas zu knabbern dazu?«
    »Nein, wirklich nicht«, wehrte Katharina ab.
    »Ich finde es nett von Ihnen, dass Sie vorbeigekommen sind. Ihr Chef, der Herr Wielert, war ja auch sehr rücksichtsvoll, aber das war halt seine Pflicht.«
    Verzweifelt zerkaute die Blonde ihre Unterlippe. Wenn sie nicht bald los wurde, was sie auf dem Herzen hatte, verließ sie irgendwann völlig der Mut.
    »Trinken Sie ihn lieber stark oder etwas schwächer?«
    »Bitte?«
    »Ihren Kaffee.«
    »Ach so«, antwortete Katharina. »Bitte nicht ganz so stark. Sonst krieg ich heute Nacht kein Auge zu.«
    »Dagmar hat ihn immer stark getrunken«, erklärte Frau Eulenstein versonnen. »Wenn sie mich besucht hat, nahm sie immer noch einen Löffel löslichen Kaffee, den sie zusätzlich in den fertigen Kaffee rührte.« Ihre Stimme bröckelte schon wieder bedenklich, aber noch hatte sie sich in der Gewalt. »Gibt es etwas Neues über diese Sache?«, fragte sie dann so leise, dass die Blonde sie kaum verstand.
    »Was meinen Sie?«, wich Katharina aus.
    »Die Art, wie meine Tochter gestorben ist. Herr Wielert sagte, es sei ein schrecklicher Unglücksfall gewesen.«
    Katharina sackte auf ihrem Stuhl noch ein wenig mehr zusammen. »Das war es auch. Glauben Sie mir.«
    Frau Eulenstein war inzwischen mit der Kaffeemaschine fertig. Langsam drehte sie sich zu Katharina herum und heftete einen fragenden Blick auf sie.
    »Ich war dabei, als es passierte«, machte sich die Blonde Luft. »Es tut mir so Leid.«
    Verständnislos öffnete Dagmars Mutter den Mund, ohne einen Ton zu sagen. Wie in Zeitlupe schlich sie zurück zu ihrem Sitzplatz.
    Katharina war nicht überrascht, als sie spürte, dass ihre Wangen feucht wurden. »Ich weiß nicht, was Wielert Ihnen erzählt hat«, brach es aus ihr heraus. »Es ist alles schief gelaufen. Wenn dieser Streifenwagen nicht plötzlich aufgetaucht wäre. wahrscheinlich wäre Ihre Tochter dann noch am Leben.«
    »Ich weiß überhaupt nicht, was an dieser Tankstelle passiert ist«, stammelte Frau Eulenstein mühsam. »Herr Wielert sagte mir nur, dass Dagmar bei einem Raubüberfall getötet wurde.«
    Jetzt war es an Katharina, ein Taschentusch aus ihrer Tasche zu holen. »Dieser Kerl wollte gerade verduften, als der Streifenwagen auftauchte. Dann hat er in Panik seine Waffe hochgerissen und auf die Kollegen geschossen, anschließend hat er auf mich gezielt. Ich war schneller als er. Und Ihre Tochter. Dagmar hatte der Kerl doch als Geisel genommen, sie stand direkt hinter ihm. Ich konnte nichts dafür.«
    Ganz langsam verstand die Frau, was Katharina ihr da erzählen wollte. Ihre Augen rollten in den Höhlen, ihre Nasenspitze wurde noch einen Schein blasser. »Sie haben.«, begann sie kaum hörbar.
    Katharina nickte kraftlos.
    »Haben Sie vorbeigeschossen?«, fragte Dagmars Mutter schrill.
    »Nein. Ich war so nah an den beiden dran, dass die Kugel erst den Verbrecher und dann Dagmar getroffen hat. Glauben Sie mir, ich.«
    Katharinas Worte trafen die Frau wie ein Keulenschlag. Verzweifelt krallten sich ihre Finger an die Tischkante, die letzten Reste ihrer Selbstbeherrschung lösten sich in Wohlgefallen auf. In das Schluchzen der beiden Frauen mischten sich die röchelnden Geräusche der Kaffeemaschine.
    »Und was wollen Sie hier?«, fand Dagmars Mutter schließlich ihre Sprache wieder.
    Katharina wischte sich mit dem Handrücken über die

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