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und ein Hund mit Herzklopfen

und ein Hund mit Herzklopfen

Titel: und ein Hund mit Herzklopfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
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empfindlichen Ohren.
    „Paula, du kannst gleich laufen!“, warne ich sie, kurz bevor ich taub werde.
    „Dann hör damit auf, Schlangenlinien zu fahren. Ich falle sonst runter“, jammert sie. Aber dann verstummt sie gehorsam.
    „Nur, wenn du nicht mehr wackelst wie die Titanic bei ihrem Untergang“, kontere ich.
    „Weiber“, Jonas grinst und überholt uns lässig. „Können keine Sekunde mit dem Plappern aufhören.“ Er zeigt uns mal kurz, was sein Fahrrad an Geschwindigkeit hergibt.
    „Angeber“, maule ich ihm hinterher. „Ohne Kartoffelsack wäre ich auch schneller.“
    Autsch! Im selben Moment zwickt mich Paula so in die Seiten, dass ich heftig ins Schlingern komme.
    „Spinnst du? “, brülle ich los und bringe das Fahrrad gerade noch ohne Sturz zum Stehen.
    „Spinnst du? “, schreit Paula zurück. Sie springt empört vom Gepäckträger herunter und baut sich kampfbereit vor mir auf. „Wieso sagst du so etwas Gemeines?“
    Gute Frage. Einen Moment lang weiß ich nicht, was ich antworten soll. Weil ich sonst tatsächlich nicht so blöde Sachen sage. Ich zucke ratlos mit den Schultern und fühle mich ziemlich bescheuert.
    „Ich warte auf eine Antwort, Maxie!“, sagt Paula drohend. Ihre Augen blitzen wütend.
    Ich überlege krampfhaft, was der Grund ist. Alle Möglichkeiten, die mir durch den Kopf schießen, haben tatsächlich mit Jonas zu tun. Die Gedanken sind so peinlich, dass ich es nicht einmal wagen würde, sie auszusprechen, wenn ich ganz alleine wäre.
    „Maxiiiiie?“
    „Es kömmte bloß so“, sage ich leise.
    „Hä?“ Paula schaut mich verständnislos an.
    „Es kömmte bloß so“, wiederhole ich.
    „Maxie, wenn du dich jetzt auch noch über mich lustig machst, dann …“
    Paula ist es todernst. Das lese ich deutlich in ihrem Gesicht. „Kannst du dich denn nicht mehr daran erinnern?“, frage ich und merke, dass meine Stimme schlagartig ganz heiser und klein klingt. „Als Papa gestorben ist und ich eine ganze Weile total unausstehlich war“, ich muss heftig schlucken, weil ich das immer noch nicht aussprechen kann, ohne dass mir die Tränen in die Augen steigen. „Da hast du mir doch dieses Buch geschenkt, wo das kleine Mädchen immer, wenn etwas ganz Doofes passiert, es kömmte bloß so sagt.“ Ich zucke hilflos mit den Schultern. „Es kömmte bloß so. ’tschuldigung, Paula.“
    Paula guckt mich schweigend an. Weder sauer noch wie Bambi, eher wie jemand mit gruseligen Röntgenaugen, denen nichts entgeht.
    Schließlich nickt sie. „Okay. Es kömmte bloß so, mmhhh. Ist wohl ähnlich wie bei mir. Da kömmte das auch einfach, dass ich herumgewackelt habe … und so. Wenn du willst, können wir die Badeanzüge auch wieder tauschen. Obwohl ich die Notenschlüssel megacool finde.“
    Ich spüre auf einmal, wie sich ein ganz warmes Gefühl aus meinem Bauch überallhin ausdehnt. Paula ist wirklich meine allerbeste Freundin und ich habe sie sehr, sehr lieb.
    Ich schüttle den Kopf. „Nee, lass mal, Schnecke. Der Badeanzug steht dir super. Wir können uns ja abwechseln, ist bestimmt nicht das letzte Mal, dass wir an den See zum Baden fahren.“
    Wir strahlen uns erleichtert an.
    Im selben Augenblick ertönt infernalisch lautes Hundegebell und Daisy schießt mitten auf der Straße auf uns zu. Verkehrsregeln sind ihr anscheinend egal, denn sie kümmert sich weder um die rote Ampel noch um den Mofafahrer, der sich zu Tode erschrocken auf den Fahrradweg rettet. Direkt vor uns stoppt sie so abrupt, dass ihr eigentlich die Pfoten qualmen müssten wie zu heiß gelaufene Reifen. Sie rammt Paula begeistert und wirft sie einfach um. Gleich darauf schleckt sie meiner Freundin, die so hilflos wie ein Käfer vor meinen Turnschuhen liegt, begeistert das Gesicht ab.
    „Daisy, aus!“, brülle ich empört.
    Ach ja, das Vieh kann doch nur Englisch.
    „Stop, Daisy, stop! Sofort!“ Ich schnappe ihr Halsband und versuche, Paula zu befreien. Das ist gar nicht so einfach, denn in ihrer überschwänglichen Liebe ist Daisy ziemlich absolut. Egal, ob es sich um Mozart oder ihr Frauchen handelt.
    Jonas kommt Kurven fahrend zurück zu uns. „Geht’s noch?“, gackert er. „Was wird das hier?“ Er springt vom Sattel und stellt sich tatenlos neben mich.
    „Hilf mal mit“, fordere ich ihn ungehalten auf. Ich habe keine Lust, mich alleine abzurackern. Mir ist vor Anstrengung schon total heiß. Daisy klebt an Paula wie ein festgepappter Kaugummi. „Jule! Echt typisch. Auf diese Zwerge ist einfach kein

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